Thema der Woche: Gemeinderäte nehmen Stellung
11.03.2010
Im Verwaltungs- und Sozialausschuss wurde der Wunsch geäußert, den zweimal jährlich an einem Dienstag stattfindenden Krämermarkt auf den Mittwoch zu verlegen. Dadurch könnte der Wochenmarkt durchgehend dienstags angeboten werden. Die Verwaltung hat inzwischen eine Umfrage unter den Beschickern des Krämermarkts vorgenommen. Rund 38 Prozent (145 von 384) haben die Fragebögen zurückgeschickt. Davon könnten jeweils knapp über die Hälfte die Termine im März und November nicht wahrnehmen, würde man auf den Mittwoch gehen. Soll der immer schwächer besuchte Krämermarkt ganz aufgegeben, der Dienstag beibehalten oder ab 2011 der Markt auf Mittwoch verlegt werden? Dies fragten wir je ein Mitglied der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Entschieden wird heute im GR.
Hermann Beutel: Trotz zurückgehender Besucherzahlen sind die beiden traditionsreichen Krämermärkte im März und November von hoher Attraktivität für Besucher aus Schorndorf und Umgebung. Eine Verlegung des Markttages auf den Mittwoch würde nach einer Umfrage unter den Händlern dazu führen, dass circa 50 Prozent der Dauerbeschicker nicht mehr teilnehmen könnten, weil sie feste Termine auf Märkten in anderen Städten haben. Dies wäre ein großer Verlust und eine Folge könnte sein, dass mangels ausreichender Attraktivität mittelfristig das Ende der Krämermärkte in Schorndorf droht. Daher muss der Dienstag als gewachsener Termin beibehalten werden. Eine optimale Lösung wäre es, wenn es gelänge, den während der beiden Krämermäkte auf Mittwoch verlegten Wochenmarkt in diese zu integrieren. Die Stadtverwaltung sollte untersuchen, ob dies räumlich möglich ist und die Wochenmarktbeschicker diesem Vorschlag folgen könnten.
Heidi Rapp: Der Wochenmarkt am Dienstag und Samstag ist für Schorndorf einfach ein Gewinn. So können viele Bürgerinnen und Bürger ihre frische Lebensmittel bei den regionalen Erzeugern und ihren saisonalen Angeboten für die ganze Woche einkaufen. Ebenso kommen viele Wochenmarktbesucher aus dem weiteren Umland nach Schorndorf. So ist es der SPD-Fraktion ein Anliegen, dass dieser Markt, so oft wie möglich, regelmäßig an diesen Wochentagen auch stattfindet und nicht verlegt wird.
Nun sind die Strukturen und die Termine des Krämermarktes im März und November jedes Jahres auch seit Jahrzehnten gewachsen. Natürlich muss aus diesem Grund nicht immer alles beim Alten bleiben. Somit gibt es die Überlegung, ob der Krämermarkt ab 2011 auf Mittwoch verlegt werden soll. Gute Gründe sprechen für die seitherigen Termine und auch für die Verlegung auf Mittwoch. Ein maßgebliches Argument ist, dass viele derzeitige Anbieter an einem anderen Tag nicht nach Schorndorf kommen können, da sie auf anderen Märkten im Umland gebunden sind und unsere Bürgerinnen und Bürger ihre gewohnten Produkte dann nicht erhalten. Nach gründlicher Abwägung tendiert die SPD-Fraktion dazu, die bestehende Termine für den Krämermarkt vorerst zu belassen und wünscht sich, sofern dies durchführbar ist, dass beide Märkte am selben Dienstag stattfinden können.
Petra Häffner: Die Verlegung des Krämermarktes sollte dazu dienen, unseren über weite Grenzen geschätzten Wochenmarkt am gewohnten Wochentag zu belassen. Findet der Krämermarkt statt, muss der Wochenmarkt auf den Mittwoch ausweichen. Wobei einige Marktbeschicker an diesem Tag nicht anwesend sein können. Der Vorschlag, Krämermarkt und Wochenmarkt am selben Tag stattfinden zu lassen, wird von der Verwaltung geprüft. Dabei spielen vor allem organisatorische Fakten eine große Rolle. Im Moment zeigt sich, dass die Verlegung des Krämermarktes auf Mittwoch eine große Unbekannte mit sich trägt, da Marktkaufleute über Jahre in anderen Städten ihren festen Platz haben und bei einer Verlegung nicht mehr in Schorndorf sein könnten. Beide Varianten, Verlegung und Beibehaltung haben ihre Vor- und Nachteile, eine einheitliche Meinung ist in unserer Fraktion noch nicht vorhanden.
Gerhard Nickel: Unser Wochenmarkt ist eine der wichtigsten Veranstaltungen in unserer "Guten Stube", dem Schorndorfer Marktplatz. Er leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung der Schorndorfer Bevölkerung, zweimal wöchentlich, bei jedem Wetter. Er leidet unter jeder Verlegung, wenn er die "Gute Stube" mit anderen teilen muss, besonders aber bei einer Verlegung auf einen Mittwoch: letzte Woche verloren sich gerade mal neun Stände auf dem Platz! Zur Sicherung der Nahversorgung sollte daher der Wochenmarkt gestärkt werden. Eine Verlegung des Krämermarktes auf Mittwoch ist für die Beschicker dieses Marktes auch eine Chance, dem in der Besucherzahl kränkelnden Krämermarkt neuen Schwung zu verpassen und neue Käufer aus Schorndorf und dem Umland zu gewinnen.