Stadtnachricht

6.000 Besucher bei Schorndorfer Messe "Fokus Beruf"


Das Handwerk der Friseure

Die Ausbildungsmesse "Fokus Beruf" hat ihren Zweck offensichtlich erfüllt. Dafür spricht zum einen das Angebot von rund 90 Ausstellern, die sich in den beiden Schorndorfer Sporthallen im Schulzentrum Grauhalde großzügig präsentierten und sich von ihrer besten Seite zeigten. Und zum anderen die Nachfrage der Schüler, die sich auch in einer Menge Kurz-Workshops zu Anforderungen und Möglichkeiten ihrer Berufswünsche informieren konnten.

Trotz des heftigen Schneefalls am Samstag schlenderten 6.000 Besucher an den beiden Messetagen durch die Hallen, oft begleitet von einem oder zwei Elternteilen - und nicht selten eine Tüte mit Info-Material an der Hand. Durchweg als angenehm wurde die Betreuung an den Ständen empfunden: Dort standen viele Azubis Rede und Antwort, was einen authentischeren Eindruck als der farbigste Info-Flyer erweckt. Mit von der Partie waren auch die Kommunen mit einem Gemeinschaftsstand, der allerdings noch etwas liebe- und ideenvoller gestaltet werden kann. In drei Jahren kommt die Messe wieder in die Daimlerstadt.

Am Freitag wurden in erster Linie Haupt- und Realschüler erwartet, während sich das Programm dann am Samstag an den Bedürfnissen der angehenden Abiturienten orientierte. Wir trafen eine Gruppe gut aufgelegter und zuversichtlich drein blickender Hauptschüler aus Winterbach und Weiler, alle 14 Jahre alt. Sie haben durchweg ziemlich klare Vorstellungen, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten möchten. Die Latte am höchsten gelegt hat dabei Rachel: "Ich möchte am liebsten Tierärztin werden." Davor stehen allerdings Abitur und Studium. Und wenn sie das nicht schafft? Dann wäre für sie tiermedizinische Fachangestellte eine Alternative. Zeliha mit Noten zwischen gut und sehr gut ("damit bin ich zufrieden"), zeigt sich etwas flexibler. Ihr Berufswunsch: Bürokauffrau, Krankenschwester oder eine Ausbildung im Friseurgeschäft. In der Gegend sollte es allerdings sein. Seyma und Madeleine schwebt in etwa dasselbe vor: Arzthelferin, Krankenschwester, Pflegedienst - oder etwas in der Richtung. Schon viel umgeschaut und informiert hat sich Erkan, einziger Schüler in der femininen Runde. Immobilien-Makler zu lernen könnte er sich ebenso vorstellen, wie eine Azubi-Stelle beim Haar-Stylisten.

Noch unschlüssig ist sich Realschüler Philipp (17) aus Winterbach, der mit Mutter und Bruder unterwegs ist. "Ich weiß noch nicht richtig, was ich machen soll und schaue mir deshalb die Angebote an." Er steht vor dem Stand der Bundespolizei (früher Grenzschutz). Die Ausbildung für den Mittleren Dienst dauert zweieinhalb Jahre. Verlangt wird mindestens ein Dreier-Notenschnitt oder darüber, erläutert ruhig der Polizist in Uniform und den drei Sternen auf der Schulterklappe. Philipp nickt und packt die ausliegenden Prospekte ein.