Stadtnachricht

Krämermarkt weiterhin am Dienstag


Zweimal jährlich, im März und November, wird in der Daimlerstadt ein Krämermarkt angeboten. Dieser findet auch weiterhin an einem Dienstag statt. Dafür hat sich der Gemeinderat mehrheitlich entschieden. Er teilte damit die Befürchtung von EBM Horst Reingruber, eine Verlegung des Krämermarkts auf Mittwoch würde für diesen "den Anfang vom Ende" bedeuten. Immerhin hatten bei einer Umfrage 85 Marktbeschicker, davon 58 Dauerbeschicker, erklärt, sie könnten dann wegen anderer Verpflichtungen nicht mehr nach Schorndorf kommen.

Ausgangspunkt war die Überlegung, den Wochenmarkt auch an diesen beiden Terminen ebenfalls dienstags abzuhalten und ihn nicht mehr auf den Mittwoch zu verlegen. Weil für beide Märkte zu wenig Platz zwischen Marktbrunnen und Bahnhof vorhanden ist, bliebe im Ergebnis nur eine Änderung beim Krämermarkt. Davor warnte EBM Horst Reingruber, der auf die jahrhunderte alte Tradition Schorndorfs als Marktstadt verwies. Zwar sei der Krämermarkt nicht mehr so attraktiv für die Besucher wie vor einigen Jahrzehnten. Anziehungskraft übe er aber immer noch aus. Dafür sprechen laut EBM zwei Indikatoren: "Das Parkhaus Künkelin und die Gaststätten sind an den beiden Markttagen gut frequentiert." Aus Erfahrung und der Umfrage könne er nur raten, es bei der jetzigen Regelung zu belassen.

Er fand bei OB Matthias Klopfer volle Unterstützung, der auch auf die Krämermarkt-Tradition in Schorndorf verwies: "Eine Verlegung stößt bei vielen Marktbeschickern auf große Vorbehalte." Dies habe er in persönlichen Gesprächen erfahren.

Dem pflichtete Stadträtin Heidi Rapp (SPD) grundsätzlich bei: "Wir sind gegen eine Verlegung des Krämermarkts." Schließlich würden dort einige Waren angeboten, die es in den örtlichen Geschäften nicht zu kaufen gäbe. Im Übrigen sei der Wochenmarkt in der kälteren Jahreszeit auch dienstags "dünn belegt." Ähnlich sieht dies ihr CDU-Kollege Hermann Beutel, der Verlegungs-Überlegungen "an der Realität scheitern" sieht. Eine Lücke von über 50 Marktbeschickern könne nicht aufgefüllt werden. Er bezeichnet den Krämermarkt immer noch als attraktiv und damit als eine gute Werbung für die Stadt.

Eine gegenteilige Meinung vertrat FDP/FW-Stadtrat und Centro-Vorsitzender Gerhard Nickel. Auch er möchte den Krämermarkt "nicht abmurksen", sondern ihm vielmehr "neuen Schwung verpassen." Eine neue Ausrichtung mit anderen Anbietern würde dem Krämermarkt gut zu Gesicht stehen: "Ohne Wagnis kein Gewinn." Letzten würde er gerne beim Wochenmarkt sehen, der durchgehend dienstags angeboten und damit gestärkt werden solle. Unterstützung fand er bei Stadträtin Petra Häffner (Grüne): "Wir haben den Mut zur Verlegung, um etwas Bewegung in das Angebot des Krämermarkts zu bringen."

Die zwölf Stimmen aus diesen beiden Fraktionen reichten jedoch für eine Änderung nicht aus.

Eingenommen werden übrigens aus den Standgebühren jährlich rund 17.000 Euro. Dieses Geld deckt die Kosten nur zu einem Teil. Die Stadt hat noch einen Abmangel von etwa 3.000 Euro zu finanzieren.