Stadtnachricht

Spendenfreude für die Stadtkirche


Spendengemeinschaft der Gedenktafeln

Wenn es um die finanzielle Unterstützung zur Renovierung der Stadtkirche geht, lassen sich die Schorndorfer nicht zweimal bitten. Die Spendierfreudigkeit kam jetzt erneut zum Ausdruck, als der Abbau des Gerüsts an der Westfassade mit einer musikalisch vom Posaunenchor begleiteten Feierstunde begangen wurde. In deren Rahmen stellten Dekan Volker Teich und Horst Bantel, Vorsitzender des Kirchbauvereins, die 20 gespendeten und aus Bronze gegossenen Gedenktafeln vor. Der Reinerlös dafür beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Eine Tafel kostet mindestens 1.600 Euro, gerne darf es natürlich auch ein bisschen mehr sein. Dafür steht beispielsweise der Heimatverein, der 3.000 Euro beisteuerte. Die Herstellung einer Tafel ist mit 400 Euro zu veranschlagen.

Das Geld wird nötig gebraucht, denn die Renovierung des Denkmals kommt annähernd einem Fass ohne Boden gleich. Die Außenrenovierung (ohne neue Glocken) hat bisher 2,44 Millionen Euro verschlungen. Jetzt ist noch die Südfassade bis zum Turm zu bearbeiten. Dann folgt der noch größere Brocken. Mit der Innensanierung, zu der vor allem die marode und ein halbes Jahrhundert alte Heizung zählt, soll im Jahr 2012 begonnen werden. Nach überschlägiger Kalkulation rechnet Dekan Teich mit einem Kostenaufwand von mindestens drei Millionen Euro. Dabei sei die Kirchengemeinde natürlich auf möglichst breitgefächerte finanzielle Unterstützung angewiesen. Wie es weitergehen könne, machte er gleich am praktischen Beispiel deutlich: "Auf der Kirchenmauer entlang der Schlichtener Straße hat es noch jede Menge Platz für Gedenktafeln." Diese haben das Maß 230 mal 160 Millimeter und werden mit einer Gravur nach Wunsch des Spenders versehen.

Handfeste Unterstützung leistet seit 15 Jahren der Kirchbauverein, den lange Zeit Karl-Heinz Votteler ideenreich und engagiert leitete. Allein für die Außenrenovierung wurden in diese Zeit 408.000 Euro gesammelt und zudem noch neue Glocken gekauft. Dekan Volker Teich zog vor diesem "großartig ehrenamtlichem Engagement" den Hut. Dies stimme ihn zuversichtlich, auch gemeinsam die Innenrenovierung zu schaffen.

Die Stadt ist bei der Finanzierung ebenfalls mit von der Partie. 845.000 Euro hat der Kämmerer zwischenzeitlich überwiesen. EBM Horst Reingruber bekräftigte den Beschluss des Gemeinderats, ein Drittel der Kosten zu übernehmen. Dies sei durchaus sinnvoll angelegtes Geld, zumal die bisherigen zehn Bauabschnitte auch emotional starke Unterstützung erfahren hätten. So habe zur gemeinschaftlichen Verantwortung auch der Stadtlauf beigetragen, der vom BdS und seinen zahlreichen Helfern professionell und ebenso erfolgreich auf die Beine gestellt worden ist. Zur Renovierung des "großartigen historischen Gebäudes" (Horst Bantel) hat auch das Landesdenkmalamt sein Scherflein beigesteuert. Knapp eine halbe Million Euro kamen von der Landesbehörde.