Stadtnachricht

Neue Gemeinschaftsunterkunft in Weiler


Infoveranstaltung zur neuen Gemeinschaftsunterkunft in Weiler
Infoveranstaltung in der Bronnbachhalle.

Im Schorndorfer Stadtteil Weiler wird eine neue Gemeinschaftsunterkunft (GUK) eingerichtet. Die Schorndorfer Firma Schatz vermietet das Gebäude in der Schorndorfer Straße 89 für zwölf Monate an den Landkreis. Für rund 40 Personen wird es in der neuen GUK Platz geben. Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis und die Stadtverwaltung informierten die Bevölkerung am Montagabend in der Bronnbachhalle.

An einem Strang ziehen

Die neue Gemeinschaftsunterkunft in Weiler in der Schorndorfer Straße 89 In die Schorndorfer Straße 89 werden 40 Männer zwischen 19 und 27 Jahren zum Großteil aus Gambia einziehen. Sie leben derzeit noch in der Notunterkunft in der Berufsschulturnhalle in der Olgastraße. „Sie sind alle in Sprachkursen und schon in Vereinen aktiv, auch beim TV Weiler“, erläuterte der zuständige Sozialarbeiter des Landratsamtes, Nabil El Tolony, auf Nachfrage eines Bürgers nach der Integration der Menschen. Saliou Gueye, seit Mitte April dieses Jahres bei der Stadt Fachbereichsleiter Familien, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement, appellierte zudem an die Bevölkerung: „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn wir aufeinander zugehen. Geben Sie den jungen Menschen eine Chance, denn wenn wir alle an einem Strang ziehen und uns für das Gemeinwohl einsetzen, werden wir auch in Zukunft friedlich zusammenleben können.“ Schorndorfs Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich ergänzte: „Wir werden auch in dieser neuen Gemeinschaftsunterkunft die Betreuung so gut wie möglich organisieren.“ Die soziale Betreuung seitens des Landratsamtes übernimmt der Mitarbeiter, der bislang auch für die Betreuung in der Turnhalle zuständig war. In den ersten Wochen wird zudem ein Sicherheitsdienst vor Ort sein. In diesem Zusammenhang bekräftigte Hemmerich, dass es hinsichtlich der Kriminalitätsrate keine signifikante Steigerung in Schorndorf in den vergangenen Monaten gegeben habe. Dies bestätigte auch Polizeioberrat Helmut Argauer, derzeit kommissarischer Leiter des Schorndorfer Polizeireviers: „Sie müssen sich keine Sorgen machen.“ Bewährt habe sich bei der Betreuung der Menschen außerdem, so Hemmerich, die Einrichtung sogenannter Hausverantwortlicher in den Unterkünften. Diese fungieren im Namen der Stadt als Bindeglied zwischen den Sozialarbeitern des Landratsamtes, der Stadtverwaltung und den Ehrenamtlichen. Federführend nimmt GRÜNEN-Stadtrat Wilhelm Pesch diese Aufgabe in der neuen Gemeinschaftsunterkunft wahr. Er ist mit einem Team von mehr als 20 Ehrenamtlichen bereits in der GUK in der Steinwasenstraße aktiv. „Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle allen Ehrenamtlichen, die sich nun schon seit Monaten in der Flüchtlingshilfe engagieren“, betonte Hemmerich.

Diesem Dank schloss sich Frank Schneider, Amtsleiter „Besondere Hilfen und Flüchtlinge“ beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis, an: „Die Unterstützung in Schorndorf ist vorbildlich.“ Er erläuterte, dass derzeit rund 5.200 Personen in 66 Unterkünften im Kreis lebten. Das Landratsamt plane darüber hinaus die Schaffung weiterer Plätze. Rund 9.900 sollen es bis Ende des Jahres werden – auch wenn nicht klar sei, wie viele Menschen in diesem Jahr kommen werden. Die Zuströme seien in den vergangenen Monaten zwar extrem zurückgegangen. So wurden dem Rems-Murr-Kreis im Mai 23 und im Juni 24 Personen zugewiesen. Zum Vergleich: Im Dezember 2015 waren es noch mehr als 1.000. „Es gibt aber einige Parameter, die wir nicht beeinflussen können“, erklärte Schneider. So sei beispielsweise das Abkommen mit der Türkei unsicher und die Menschen suchten sich alternative Fluchtrouten. „Wir wollen für alle Fälle vorbereitet sein und vor allem die rund 700 Menschen, die derzeit noch in Notunterkünften leben, in regulären Gemeinschaftsunterkünften unterbringen“, so Schneider.

Gut geeignet

Als solche eigne sich das Gebäude in der Schorndorfer Straße in besonderer Weise, wie Steffen Krahn, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kreis-Immobilien-Management GmbH, erläuterte. „Es gibt bereits Büro- und Wohnraumstrukturen, die sanitären Anlagen sind vorhanden, ebenso Küchen und Gemeinschaftsräume.“ Außerdem gebe es kurze Wege in die Innenstadt. Ende Juni, Anfang Juli soll der Umzug der 40 Personen stattfinden. Weitere knapp 30 Bewohner der Turnhalle kommen in Gemeinschaftsunterkünften in der Wiesenstraße und im Richterweg unter. Krahn hofft, dass die Berufsschulturnhalle in der Olgastraße vielleicht bereits bis zum Beginn des neuen Schuljahres wieder an den Schulbetrieb übergehen kann, derzeit geht das Landratsamt aber von Ende Oktober aus.

Info

Wer Fragen rund um das Thema Asyl hat oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich telefonisch an die städtische Hotline 07181 602-5555 oder per Mail an asyl(at)schorndorf.de wenden. Weitere Informationen gibt es auch unter www.schordorf.de/asyl. Ebenso gibt es beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis eine Telefon-Hotline: 0162-1307082.