Stadtnachricht

1.000 Euro für Lesepaten-Projekt
Rotary-Club Spende an Karl-Friedrich-Reinhard-Hauptschule


Scheckübergabe von Rotary-Club an Lesepaten-Projekt


Seit dem Schuljahr 2007/2008 arbeiten Lesepaten mit großem Engagement ehrenamtlich an der Karl-Friedrich-Reinhard-Hauptschule.

Im nächsten Schuljahr werden weitere Paten hinzustoßen, so dass es mittlerweile einen festen Stamm von acht Paten gibt, der regelmäßig das Lesen und Lernen der Schülerinnen und Schüler unterstützt. Einige Paten sind auch bereit, qualifizierte Nachhilfe in Einzelfällen zu erteilen.

Zur Unterstützung des so erfolgreich gelaufenen Lesepaten-Projekts hat der Schorndorfer Rotary-Club kürzlich 1.000 Euro gespendet. Mit diesem Geld, so Schulleiterin Eva-Maria Schäfer bei der Scheckübergabe, werden neue kindgerechte Bücher und Spiele angeschafft, die dann in dem Projekt zum Einsatz kommen.

Bei der Scheckübergabe berichteten die Schüler Helmut Mrzyk, Hannah Kissel und Luzie Heiter von ihren positiven Erfahrungen, die sie bisher mit ihren Lesepaten gemacht haben.

Jeden Dienstag nach der ersten Stunde, so erzählten die drei von der Klasse 5 a der Karl-Friedrich-Reinhard-Hauptschule, würden sie von ihren Lesepaten im Klassenzimmer abgeholt. In einem freien Raum werde den Kindern dann vorgelesen und sie übten auch selbst das Vorlesen. Zurzeit, so erzählte Luzie, würden sie gerade ein Buch über Christoph Columbus durchnehmen. Dadurch, dass sie gemeinsam mit ihren Lesepaten dieses Buch lesen würden, seien sie nicht nur in der Lage ihre Fähigkeiten beim Lesen zu verbessern, sondern nebenbei bekämen sie auch noch eine ganze Reihe von Informationen über den berühmten Entdecker Amerikas mit.

Helmut Mrzyk erzählte den Vertretern des Rotary-Clubs Waldemar Junt, Ulrich Leibbrand und Dr. Joachim Schäfer, dass durch die Übungen mit den Lesepaten sogar sein Problem mit seinem Akzent inzwischen besser geworden sei. Helmut stammt nämlich aus Schlesien, wo er die ersten Jahre seiner Kindheit mit dem alten schlesischen Dialekt aufgewachsen ist, der dort noch gesprochen wird.

Waldemar Junt, der zurzeit der amtierende Präsident des Rotary-Clubs ist, zeigte sich recht gut informiert über das Lesepaten-Projekt, kein Wunder ist doch seine Frau eine von den acht Lesepaten an der Karl-Friedrich-Reinhard-Hauptschule.

Einer der Lesepaten, so wusste Eva-Maria Schäfer zu berichten, habe neulich einen Ausflug mit seinen "Schützlingen" in das SOS-Kinderdorf in Oberberken gemacht. Der Lesepate habe sich aber vorher durch das Lesen entsprechender Literatur zunächst einmal selber über Sinn und Zweck und die Geschichte der SOS-Kinderdörfer "schlau gemacht" , damit er den ihm anvertrauten Jungen und Mädchen beim Ausflug auch etwas Wissenswertes erzählen konnte.

Mit dem Geld, so erläuterte Eva-Maria Schäfer, sollen vor allem neue kindgerechte Bücher und Spiele angeschafft werden.

Ihr, so Schäfer weiter, schwebe eine eigene Lesepaten-Bücherei vor, die in einem Schrank untergebracht wird und zu der nur die Lesepaten einen Schlüssel hätten.

Leider, würde heute die klassische Kinderbuchliteratur von Autoren wie Astrid Lindgren oder auch Erich Kästner, die vor vierzig Jahren noch in jeder Schulbücherei zu finden war, in keinem Lehrplan mehr auftauchen.

Durch einen Artikel, der kürzlich in der Zeitung gekommen sei, hätten sich noch eine Reihe weiterer ehrenamtlicher Lesepaten bei ihr gemeldet.

Je mehr Lesepaten sich am Projekt beteiligen würden, um so mehr Bücher würden natürlich dafür benötigt. Die großzügige Spende des Rotary-Clubs, komme daher für das nächste Schuljahr gerade zur rechten Zeit.