Stadtnachricht

Erweiterung von Saunabereich und Seebad


Die neue Planung für das ZiegeleiSeeBad und den Saunabereich


Im November letzten Jahres wurde im Oskar-Frech-SeeBad und im ZiegeleiSeeBad eine Befragung der Badegäste durchgeführt. In Absprache mit der Betriebsleitung des Bades und den Bäderbetrieben ist ein Fragebogen entwickelt worden, der neben einer aktuellen Beurteilung des Angebotes von Hallenbades und des SeeBades auch Fragen hinsichtlich zukünftiger Entwicklungsperspektiven enthielt.

Der Fragebogen umfasste 18 verschiedene Themenbereiche. Diese Themenfelder reichten von den Badegewohnheiten der Besucher über konkrete Fragestellungen zur Ausstattung des Bades, Fragen des Marketing, der Kundenzufriedenheit bis hin zu der Frage, welche Entwicklungsschwerpunkte die Gäste beim Oskar Frech SeeBad für die Zukunft sehen.

An der Befragung haben insgesamt 624 Badegäste teilgenommen.

Die Auswertung der Fragebögen attestiert dem Oskar-Frech-SeeBad zwar eine sehr hohe Kundenzufriedenheit, machte aber gleichzeitig deutlich, dass Handlungsbedarf gegeben ist.

Obwohl der Preis für die Nutzung der Bäder im Preisleistungsverhältnis durchaus als günstig anzusehen ist, besteht wie immer der Wunsch auf eine Ausweitung der Besucherzeiten sowie eine Reduzierung der aktuellen Eintrittsgelder. Aus der Befragung haben sich einige Anhaltspunkte für die zukunfts- und bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Oskar-Frech-SeeBades (Hallenbad und Naturbad) ergeben.

Vor allem eine Ausweitung der Umkleidekapazitäten im Sauna- / Wellnessbereich wird von den Besuchern gefordert. Wegen der starken Nachfrage entstehe bei den Umkleidekabinen im Saunabereich immer wieder ein Engpass, so dass die Saunagäste auf die Umkleideräume im Hallenbad ausweichen müssten.

Außerdem sprach sich die Mehrzahl der Befragten dafür aus, den Saunabereich im Außenbereich durch ein warmes Außenbecken und eine weitere Sauna aufzuwerten. Des Weiteren werden mehr Ruheräume und Liegemöglichkeiten im Wellnessbereich gewünscht. Auch die Anzahl der Duschmöglichkeiten wird als zu gering betrachtet. Ein direkter Zugang zum Ziegelei SeeBad aus dem Saunagarten steht ebenfalls auf dem Wunschkatalog der Saunabesucher.

Was das Ziegelei SeeBad anbelangt, liegt der Fokus der Kritik auf der hohen Trübung des Seewassers. Die Besucher wollen gerne in klarem Wasser baden. Der schlechte Zustand des Umkleidebereichs und der sanitären Anlagen war ein weiterer Kritikpunkt. Bezüglich einer attraktiveren Gestaltung des Naturbadbereichs wurde am häufigsten Möglichkeiten zum Rutschen, die Erweiterung der Liegewiesen und die Aufwertung des Kleinkinderbereichs genannt.

Ein Matschplatz, Spielgeräte und ein Babybecken wurden am häufigsten erwähnt. Dafür wären die Besucher auch bereit tiefer in die Tasche zu greifen und für eine aufgewertete Anlage den Mittelwert von 4,50 Euro für Erwachsene und 3,00 Euro für Kinder zu bezahlen.

Die Werkleitung der Stadtwerke GmbH hat inzwischen im Großen und Ganzen die Ergebnisse der Umfrage in eine Planung für den Anbau der Sauna und den Ausbau des Ziegelei SeeBads umgesetzt. Diese wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dabei hat die geplante Sauna-Erweiterung folgende Schwerpunkte, die den Besucher-Wünschen Rechnung tragen. Dies sind die Erweiterung der Umkleidemöglichkeiten, der Anbau weiterer Saunen und ein zusätzlicher Ruheraum.

Die zwei neuen Saunen sollen ganz unterschiedliche Charaktere haben. Gebaut wird eine eingegrabene "Erdsauna" und eine aufgeständerte "Baumsauna". Eine Naturstein-Gabionenwand - ein Stilelement, das sich durch den gesamten Entwurf zieht - bildet das "Rückgrat", an dem die beiden neuen Saunen "aufgefädelt" sind.

In die Erdsauna steigt man entweder über eine Treppe oder über eine "Zickzackschlucht" hinunter, die in einem Felshof endet. Diese Sauna bietet 45 Personen Platz

Über eine Treppe oder über eine außen liegende Rampe gelangt man in den neuen Ruheraum.

Eine behindertengerechte Treppe führt weiter in die zweite neue Attraktion, die sogenannte "Baumsauna" Die Eingangsterrasse dieser Sauna bietet etliche Ruheplätze in den Baumkronen, durch einen Vorbereich erreicht man die etwa 25 Personen fassende Sauna.

Die Erweiterung der Umkleidemöglichkeiten geht nicht ohne eine Verlegung des Personalbereiches, deshalb sieht die Entwurfstudie einen Anbau in nördlicher Richtung vor.

Der Anbau für den Verwaltungs-, Personal- und Sozialbereich greift dabei in Form und Farbe die Bestandsarchitektur auf.

Die Sanierung des Ziegelei SeeBades hat vier Schwerpunkte. Erstens den Abbruch aller bestehenden Gebäude, zweitens den Neubau eines zentralen Umkleidegebäudes mit Kassen-, Betriebs- und Gastronomie-Bereich. Das Gebäude wird sich entlang des Steilhangs winkelförmig an die Südostecke des Sees schmiegen.

Eine zweite Umkleidemöglichkeit soll im Kinderbereich entstehen, eine weitere Umkleide- und Duschmöglichkeit wird beim Technikgebäude des Nichtschwimmerbeckens als "Gelenk" zur Spielwiese platziert.

Drittens sollen die Liegeplätze am See attraktiver gestaltet werden. Der See ist momentan "einbetoniert" und die "Uferzone" nicht gerade einladend.

Neue, teils über die Wasseroberfläche des Sees hinausragende Holzdecks sollen weitere Liegemöglichkeiten am Wasser schaffen. Naturstein-Gabionenwände bilden kraftvolle Raumkanten und ermöglichen eine Terrassierung des zur Zeit noch steilen Uferbereichs.

Als Viertes soll der Zugang zur Liegewiese geändert werden. Ein besonderes Problem in der Planung stellte die Erschließung der rund sechs Meter im Geländeniveau höherliegenden Spielwiese dar. Momentan wird die Liegewiese über eine sehr unattraktive Treppenanlage erschlossen. Der zweite Erschließungsweg führt um das Technikgebäude des Nichtschwimmerbeckens herum und ist schwer erkennbar.

Die Wasserqualität des Sees soll durch verschiedene biologisch arbeitende Filteranlagen verbessert werden.

Da das Gelände nicht nur in Nord-Südrichtung, sondern auch von West nach Ost ansteigt, sieht die Planung vor, den Hang durch eine sanft ansteigende Liegeterrasse abzuflachen. Dadurch wird die Liegewiese vom oberen Teil bis hinunter an den See geführt. Links und rechts des abgesenkten Bereiches soll allerdings mit Naturstein-Gabionwänden eine klare Kante zum See geschaffen werden.

Neben dem "Hauptholzdeck", das im Eingangsbereich angelegt wird, soll auch der Natursee ein erweitertes Holzdeck erhalten.

Die Erschließung, sprich Warenanlieferung und Rettungsweg, wird künftig nur noch von der Lortzingstraße her erfolgen. Der bereits vorhandene Weg wird zu diesem Zweck verbreitert.

Gerade auch im Hinblick auf das hohe Investitionsvolumen von rund 3,8 Millionen Euro, verbunden mit der angespannten Finanzsituation der Stadt Schorndorf, erachtet die Werkleitung der Stadtwerke die Ausführung dieser beiden Baumaßnahmen als unbedingt notwendig.

Um langfristig die Besucherzahlen im Saunabereich des Oskar-Frech-SeeBads halten zu können, führe kein Weg an der dringend benötigten Erweiterung vorbei, betonte Stadtwerkeleiter Andreas Seufer bei der Präsentation der Planung.

Aufgrund der zu erwartenden Konkurrenzsituation gehe die Werkleitung davon aus, so Seufer weiter, dass diese kostendeckenden Investitionen zur Beibehaltung der Attraktivität der Saunalandschaft und zur Kapazitätssteigerung unbedingt durchgeführt werden müssen.

Sofern diese Investition nicht getätigt werde, rechne man bei den Stadtwerken zukünftig bei gleicher Attraktivität mit zurückgehenden Besucherzahlen, die wiederum direkten Einfluss auf das Unternehmensergebnis haben werden.

Auch im Hinblick auf die Attraktivität des Ziegelei SeeBads und die weitere Entwicklung der Badelandschaft in Schorndorf ist die Werkleitung der Auffassung, dass diese notwendigen Investitionen unbedingt getätigt werden sollten.

Entscheiden wird der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung, da die Bäderbetriebe weiterhin als Eigenbetrieb geführt werden.