Stadtnachricht

Fest auf dem Kirchplatz


Eine gute Tradition und ein wichtiger interkultureller Event am Samstag, 26. Juni
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Matthias Klopfer wird am Samstag 26. Juni auf dem Kirchplatz groß gefeiert mit einem unterhaltsamen Bühnenprogramm, kulinarischen Köstlichkeiten und kurzweiligen Beiträgen.
Das Internationale Fest gibt es in Schorndorf nun bereits seit zehn Jahren. In zweijährigem Turnus feiern Einheimische und Mitbürger mit Migrationshintergrund bei Musik, Tanz und gutem Essen. Der Festplatz zwischen dem Heimatmuseum und der ehrwürdigen Stadtkirche ist für Veranstalter des Festes vom Schorndorfer Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ein Sinnbild für gelingendes Zusammenleben.

Internationale Spezialitäten

Das fünfte Internationale Fest findet - nur bei trockenem Wetter - ab Samstagnachmittag von 14.30 bis 22 Uhr statt! Bei schlechtem Wetter wird abgesagt, was allerdings in den vergangenen Jahre nie passierte. Bei trockener Witterung kann man sich von griechischen und afrikanischen, von italienischen und türkischen Spezialitäten verwöhnen lassen oder einfach Kaffee und Kuchen genießen. Die Bewirtung übernehmen unter anderem die italienische Kulturgruppe, die türkische DITIPP-Moschee, der chinesische Verein, der griechische Schulverein, die evangelische Kirchengemeinde und der Weltladen El Mundo. Angeboten werden zudem die beliebte Kirchturmbesteigung, der starke griechische Kaffee von Eleni und vieles mehr!

Tolles Bühnenprogramm

Den stimmungsvollen Auftakt für ein spannendes und abwechslungsreiches Bühnenprogramm macht um 14.30 Uhr die Trommel & Percussion-Gruppe Congamania. Danach eröffnet Schirmherr OB Matthias Klopfer offiziell das Fest. Anschließend unterhalten bis in den Abend hinein zahlreiche Musik- und Tanzgruppen die Gäste. Moderiert wird das Programm von Stadtpfarrer Steffen Kaupp und Christa Hess von der Offenen Kirche. Die multinationale Tanz-AG der Kepplerschule bietet eine "Reise ans Mittelmeer" mit verschiedenen Tänzen und lädt zum Mittanzen ein. Die Black Shadows vom Jugendmigrationsdienst sind mit "Bagdad" und einem Zigeunertanz dabei, während die chinesische Sprachschule Kung-Fu-Sport und den Tanz Na im Murjaan - Kleine Perlen bietet.
Mit türkischer Musik und Tänzen der Kindergruppe Blue Kittys, mit andalusischem Flamenco vom Studio Lela, der Tanzgruppe des griechischen Schulvereins bis hin zu italienischen Liedern und französischen Chansons ist die bunte Programmpalette angefüllt. Den Abschluss bildet Nur el Leil - Licht der Nacht von der orientalischen Tanzgruppe. Flyer mit dem genauen Programmablauf werden am Samstag auf dem Schorndorfer Wochenmarkt verteilt.

Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit

Das Internationale Fest ist das weithin sichtbare Symbol und Flaggschiff für einen ganzen Reigen von interkulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen, die das Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit seit Jahren unternimmt. Gegründet wurde es im Jahr 2000, nachdem in der Schorndorfer Innenstadt ein griechischer Geschäftsmann von acht NPD-Anhängern und -Funktionären zunächst mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpft, sodann zu Boden gerissen und mit Springerstiefeln getreten und schwer verletzt worden war.
Aufgrund dieses Gewaltübergriffs auf einen ausländischen Bürger der Stadt verfasste der Gemeinderat eine Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit. Bürger initiierten das Schorndorfer Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Vielfalt tut gut

Das Bündnis setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern von Verbänden, Parteien, Kultureinrichtungen und Kirchen sowie privat engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Von Amnesty International bis Diakonische Bezirksstelle, von der ARGE zur Sprachförderung für ausländische Kinder bis zur Türkischen Gemeinde ist ein breites Spektrum vertreten.
Die Ortsverbände von SPD und von Bündnis 90 / Die Grünen zählen unter anderem ebenso zu den Trägern wie der BUND, DGB Ortskartell Schorndorf und die Erlacher Höhe.

Integration und Heimat

Die Attraktivität Schorndorfs, ihr Flair, lebt auch von den Impulsen aus den Kulturen, die hier inzwischen zu Hause sind. Das Zusammenleben wird oftmals als "normal" empfunden und wir erleben gerade jetzt, wie hier in der dritten Generation kulturelle und ökonomische Innovationen entstehen, die mittlerweile selbst auf die alte Heimat der einstigen Zuwanderer zurückstrahlt. Denn in einer sich rasch verändernden Welt fängt Integration im Lebensumfeld an: In der Nachbarschaft und Schule, in Vereinen und Betrieben. Das sind die Orte, wo ein friedliches und bereicherndes Miteinander gefragt ist.
Das Schorndorfer Bündnis versteht sich als Initiative zur Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt. In enger Zusammenarbeit mit der Islamischen Gemeinde bieten die VHS und das Bündnis regelmäßig Führungen in der modernen Schorndorfer Moschee an.
Bei den Friedenswochen 2009 wurden interreligiöse Lernabende abgehalten, Ausstellungen und Filme angeboten. Heimat bedeutet dabei sein, einmischen, miteinander feiern: Beim fünften Internationalen Fest auf dem Kirchplatz.