Stadtnachricht

Eugen Zeyher ältester Mitbürger Schorndorfs


Eugen Zeyher und OB Matthias Klopfer

Schon ab morgens 10 Uhr haben sich am Montag dieser Woche die Gratulanten in der Weißbucher Straße 32 in Schornbach gegenseitig die Klinke in die Hand gegeben. Eugen Zeyher feierte bei bester Gesundheit seinen 103. Geburtstag.

Der gebürtige Schornbächer ist Schorndorfs ältester männliche Mitbürger. Da ließ es sich natürlich auch Oberbürgermeister Matthias Klopfer, trotz des prall gefüllten Terminkalenders, nicht nehmen, dem rüstigen Jubilar zu diesem seltenen Wiegenfeste persönlich zu gratulieren.

Eugen Zeyher wird von seiner Tochter und seinem Schwiegersohn bestens umsorgt und betreut, lebt aber in seinen eigenen vier Wänden im ehemaligen "Rössle".

Von Beruf war Zeyher Schmied. Vor dem Krieg arbeitete er noch in der Alten Schmiede im Schornbacher Ortskern, die vor kurzem einem Neubau weichen musste. Nach dem Krieg arbeitete er in seinem Beruf bei der Deutschen Bundesbahn in Stuttgart. Jeden Morgen fuhr er früh um halb sechs mit dem Fahrrad nach Schorndorf und dann ging es mit dem Zug weiter zur Arbeitsstelle.

Ein Leben lang war der Jubilar gesund, nur 1974 zwang ihn ein Bandscheibenvorfall zum einzigen Krankenhausaufenthalt seines Lebens. Von OB Klopfer auf das Geheimnis seiner guten Gesundheit befragt, meinte Eugen Zeyher: "Jeden Tag ein Gläschen klaren Schnaps, es darf auch schon mal ein Ouzo sein und natürlich meinen Most." Jeden Tag liest Eugen Zeyher noch die Zeitung und das ohne Brille. Dafür wird er von Matthias Klopfer beneidet. Er, gestand der OB, müsse die Zeitung jeden Morgen ein Stückchen weiter weg von sich halten, um sie noch gut lesen zu können.

Mit 65 Jahren ging Zeyher in Rente. Das war geschickt, denn der Schwiegersohn war gerade am Bauen und um jede Hilfe froh.

Ortsvorsteher Markus Hoppe, der auch zu den Gratulanten gehörte, erzählte OB Klopfer an seinem 99. Geburtstag habe Eugen zu ihm gesagt: "Woisch, Markus, langsam macht mir s Alter Schwierigkeita."

Geistig ist der Jubilar noch total fit. Erzählt sogar Dinge aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Während des Besuchs von Oberbürgermeister Matthias Klopfer rief aus Amerika der 81-jährige Neffe an und gratulierte. Der Bruder von Eugen Zeyher hat bis Ende der 60er Jahre das elterliche Haus, die Gastwirtschaft "Rössle" an der Weißbucher Straße betrieben. Schornbach habe früher fünf Wirtschaften gehabt, davon sei bei Dreien eine Metzgerei dabei gewesen, klärte Eugen Zeyher den Oberbürgermeister auf. Der stellte darauf spontan die Frage: "Ja, wann hen die denn was g schafft?" Da hatte Klopfer natürlich die Lacher auf seiner Seite.

OB Klopfer hat sich, sozusagen prophylaktisch, schon einmal für den 27. Juli 2010 zum 104. Geburtstag des Schornbächer Urgewächses angemeldet.