Stadtnachricht

Am Sonntag Fest auf der Umfahrung


Trasse der Haubersbronner Umgehungsstraße

Nach vielen Jahren einer durch den Verkehr geteilten Ortschaft und schwierigen Zuständen im Ort ist es so weit: Haubersbronn feiert am kommenden Sonntag, 27. Juni mit einem "Tag der offenen Straße" und einem abwechslungsreichen Programm für Jung und Alt auf der Trasse die Fertigstellung der Umgehung Haubersbronn. Das Einweihungsfest am Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst am Benzwiesenkreisel beim TSV-Sportgelände.

Um 11 Uhr wird mit einem kleinen Festakt die Veranstaltung eröffnet. Auf der Umgehungsstraße werden von der Polizei ein Motorrad-Simulator, vom ADAC eine Motorradgruppe der Stauberater mit Kinderprogramm und Firmen aus Schorndorf mit interessanten Fahrzeugschauen vertreten sein. Auf der Wanngassen-Brücke können Oldtimer besichtigt werden.

Im Bereich der Hasenmüller-Brücke findet ein Flohmarkt statt, im nördlichen Teil der Straße wird die Feuerwehr Rettungsübungen mit ihren Fahrzeugen zeigen und die Polizei einen Fahrradparcours für Kinder aufstellen.

Die Bürgerinitiative PRO-Ortsumgehung zeigt die Entwicklung der Trasse von der Planungsphase bis zur Genehmigung.

Die Straße ist am Sonntag letztmals für Fußgänger begehbar. Die offizielle Eröffnung für den Verkehr nimmt am Freitag, dem 2. Juli Ministerin Tanja Gönner vor.

Ortschaftsrat und Vereine laden herzlich zum Besuch der Veranstaltung ein. Der Zugang zur Straße ist nur über den Benzwiesen-Kreisel am TSV-Sportgelände möglich. Dort findet auch die Eröffnung ab 10 Uhr unter Mitwirkung von OB Matthias Klopfer statt.

Eine mehr als 40-jährige Geschichte der Planung geht damit jetzt erfolgreich zu Ende. Schon in den 60er-Jahren wurde die heutige Trasse der Ortsumgehung Haubersbronn in den Flächennutzungsplan aufgenommen und freigehalten. Nach vielen Konzepten, unter anderem eines mit Tunnel, kamen die Überlegungen bis in die 90er-Jahre nicht in ein entscheidungsreifes Stadium.

OB Winfried Kübler griff seinerzeit die Planungen wieder auf und drängte auf machbare Lösungen. Heftige Diskussionen entbrannten um die alternativen Varianten von Ost- und Westtrasse.

Nach Ablehnung der Osttrasse durch die Nachbargemeinde Urbach wurde von Verkehrsminister Müller, der auf Einladung der Bürgerinitiative nach Haubersbronn gekommen war, die Westumfahrung zur Planung freigegeben.

Der Bau der schon genehmigungsreifen Trasse wurde aber noch durch eine Vogelschutzgebietsverordnung der EU und den dadurch berühmt gewordenen Halsbandschnäpper gefährdet. Der Dank der Haubersbronner gilt insbesonders OB Kübler, der nach Brüssel reiste und die EU-Zustimmung erkämpfte.

Am Sonntag um 13 Uhr erhält ihm zu Ehren der Kreisverkehr zwischen Miedelsbach und Haubersbronn den Namen "Winfried-Kübler-Kreisel".

Einen weiteren besonderen Dank richten die Haubersbronner auch an BM Andreas Stanicki und Stadtplanungsamtsleiter Manfred Beier, die beide über die vielen Jahre hinweg unermüdlich die Planung vorangetrieben und immer wieder gute Lösungen für die zahlreichen Probleme gefunden haben.

Die starke Zunahme des Verkehrs und die Verschiebung der Verkehrsanteile zwischen dem Wieslauftal und dem Welzheimer Wald rückte den zeitgleichen Bau der Querspange wieder in den Blickpunkt der Verbände und Gremien. Besonders der Regionalverband sah die Entwicklung des strukturschwachen Welzheimer Raums gefährdet, wenn weiter die bestehende Ortsdurchfahrt als Verkehrshindernis bestehen bleiben würde.

Zudem war mit einer vergleichsweise niedrigen Investition in die Querspange ein schlüssiges Gesamtverkehrskonzept möglich.

Das Land signalisierte die Bereitschaft nach der Westumfahrung den Aufstieg nach Welzheim zu bauen, wenn die Stadt sich an den Baukosten beteilige.

In dieser, für die Gesamtlösung sehr kritischen Phase, haben OB Matthias Klopfer und EBM Horst Reingruber mit außerordentlichem Einsatz erreicht, dass ein Vertrag zustande kam, der mit der Zahlung des Zuschusses durch die Stadt verbindlich den Baubeginn der Querspange im Anschluss an die Westumfahrung festlegt. Ohne diese präzise und weitsichtige Vereinbarung hätte man heute nur eine halbe Lösung.

Um für eine Umfahrung von Miedelsbach schon jetzt eine Anschlussmöglichkeit vorzusehen, wurde noch während der Bauphase ein Kreisel in den "Benzwiesen" von Ortschaftsrat und Gemeinderat beschlossen. Dieser ist inzwischen auch fertig gestellt.

Während der gesamten Planungs- und Entscheidungsphase unterstützte die Bürgerinitiative Haubersbronn die örtlichen und überörtlichen Entscheidungsträger. In vielen Treffen mit Politikern und der Presse wurden die Belange des Stadtteils vorgetragen.

Es gelang der Initiative zu wichtigen Themen die Entscheidungsträger, bis hin zu Minister Müller, nach Haubersbronn zu holen und diesen im direkten Gespräch wichtige Argumente vorzutragen und zu erläutern.