Stadtbücherei soll am Archivplatz entstehen
24.11.2016
Eine spannende Entscheidung war in der vergangenen Woche zu erwarten: Der Schorndorfer Gemeinderat stimmte über den neuen Standort der Stadtbücherei ab. Daneben standen weitere Entscheidungen auf der Tagesordnung sowie die Haushaltsreden der Fraktionen (Berichterstattung siehe Seite 3 in dieser Ausgabe).
Stadtbücherei
Langer Abwägungsprozess in den Fraktionen
„Wir sind mit dem Standort am Archivplatz auf dem richtigen Weg“, sagte CDU-Stadtrat Ingo Sombrutzki. Der Standort biete alles, was eine Bücherei brauche und sei an dieser zentralen Stelle vor allem sehr gut erreichbar. Zudem sei eine mögliche Markthalle am Güterbahnhof ein Magnet für die Weststadt. Thomas Berger, Fraktionsvorsitzender der SPD, sprach sich im Namen seiner Fraktion für den Güterbahnhof aus: „Die Bücherei ist sicherlich an beiden Standorten machbar, wir sind aber immer noch überzeugt, dass das Konzept für den Güterbahnhof tragfähiger ist.“ Dem schloss sich Werner Neher, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, an: „Für uns ist der Güterbahnhof die bessere Lösung, da sich dort eine übersichtlichere Bücherei verwirklichen lässt.“ „Jeder Standort hat ein Plus und ein Minus. Nach einem langen Abwägungsprozess sprechen wir uns für den Archivplatz aus“, erklärte Peter Erdmann, Fraktionsvorsitzender der FDP/FW, und wies noch einmal auf die entsprechende Empfehlung des Gestaltungsbeirates hin. Er schloss mit einem Zitat von Goethe: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich nun endlich Taten sehen.“
Projekte für die Remstal Gartenschau 2019
Um das Zusammenspiel von Leben und Tod zu verdeutlichen, plant Jörg Stötzer, auf der Rasenflächen zwischen Friedhofsmauer und Friedhofsstraße einen Bachlauf anzulegen. Zugleich soll damit die Verbindung zum Feuersee geschaffen werden. Im Zuge dessen werde die Friedhofsmauer zur Friedensstraße hin vom Pflanzenbewuchs befreit. So lasse sich die klare Umfriedung des Alten Friedhofs wieder deutlicher herausarbeiten.
Feuersee wahrnehmbarer machen
Die sanften Planungen führt Jörg Stötzer auch am Feuersee fort. „Der See bleibt in seiner Form, wie er ist“, kündigte er an. Er wolle den Feuersee aber im Stadtgefüge präsenter, also für die Menschen wahrnehmbarer machen. Ein leicht erhöhter Dammweg entlang des südlichen Ufers soll ebenso dazu beitragen, wie eine kleine Holzplattform, die am östlichen Ufer auf den See führt. An der Nordseite des Sees soll ein Holzsteg zum Spaziergang über und an das Wasser einladen. Außerdem werde das Wasser mittels eines speziellen biologischen Verfahrens gereinigt, so dass der See wieder klarer wird. Erste Ideen gibt es auch für die Umgestaltung der Feuerseestraße als Verbindung zwischen Feuersee und Stadtpark. „Wir können uns vorstellen, die Straße auf einer Seite mit einer Baumreihe zu beleben und zu begrünen“, berichtete Professor Stötzer. Hier seien die Planer allerdings erst am Anfang.
Grafenberg und Baurenwasen
Die Stärkung bestehender Gegebenheiten ist Stötzers Ansatz auch für den Grafenberg. Die Aussichtsplattform soll durch eine Holzplattform eine weitere Betonung bekommen und die Aussicht auf Schorndorf und ins Remstal noch attraktiver machen. Außerdem wird die vorhandene Kirschbaumfläche in die Planungen einbezogen. Die Renaturierung der Rems steht am Baurenwasen, also östlich vom Sportpark Rems im Fokus. „Wir wollen dem Fluss wieder seinen Freiraum verschaffen“, fasste Stötzer seine Idee eines Wasser-Naturgartens zusammen. Die eine Uferseite entlang der Schlachthausstraße, die Naturseite, wie sie Stötzer bezeichnet, soll wild im Pflanzenwuchs bleiben. Ein Pfad soll die Menschen einladen, das Thema Fluss und Landschaft hautnah zu erleben. Dem gegenüber das sonnige Ufer. Dieses möchte Jörg Stötzer gerne als Aufenthaltsbereich mit kleinen Inseln gestalten. „Der Fluss soll nicht länger Kanal sein, er soll zu einem neuen Erholungsort in der Stadt werden.“ Es habe sich bewahrheitet, was schon im Laufe des Wettbewerbs für die Schorndorfer Gartenschauprojekte deutlich wurde, betonte Oberbürgermeister Matthias Klopfer: „Das Büro Stötzer geht sehr sensibel mit den bestehenden Flächen um.“
„Remsstationen“
Ein weiteres Projekt für die Remstal Gartenschau 2019 stellte Thorsten Englert, Finanzbürgermeister und Geschäftsführer der Remstal Gartenschau GmbH, kurz vor: die sogenannten „Remsstationen“. Bauwerke mit einer besonderen Architektur an besonderen Orten in den beteiligten Kommunen, sollen diese miteinander verbinden. „Wir wollen hierzu 16 der besten Architekten Deutschlands beauftragen und diese werden den jeweiligen Kommunen dann zugelost“, erklärte Englert und betonte, dass der Verband Region Stuttgart auch dieses Projekt der Remstal Gartenschau 2019 bezuschusse.
Kostenbeitrag SchoWo
Der jährliche Kostenbeitrag der Stadt zum Stadtfest Schorndorfer Woche (SchoWo) steigt ab 2017 für drei Jahre von 76.000 auf 83.000 Euro. Damit folgte das Gremium einem Antrag der FDP/FW-Fraktion, dem sich auch die Stadtverwaltung anschloss. Zunächst hatte die Stadtverwaltung die Erhöhung beantragt - allerdings ohne zeitliche Begrenzung. Einen Antrag der CDU-Fraktion auf Beibehaltung des bisherigen Kostenbeitrages lehnte die große Mehrheit zuvor ab.
Sanierung Regenüberlaufbecken
Der Sanierung des Regenüberlaufbeckens in der Stuttgarter Straße mit einem Kostenrahmen von 600.000 Euro stimmte das Gremium einstimmig zu. Die eingebaute Technik ist größtenteils seit 1990 in Betrieb und ist inzwischen störanfällig, wie Herbert Schuck, Technischer Werkleiter bei den Zentralen Diensten, erläuterte. Ein Teil der Abwassermengenmessung arbeite zudem nicht ordnungsgemäß, so dass im Betreib teilweise manuell eingegriffen werden müsse. Daher fließe der Hauptteil der Sanierungskosten in die Verfahrens- und Prozesstechnik sowie in die elektrotechnische Ausrüstung.
Umbau und Sanierung Kläranlage in Weiler
Knapp 1,2 Millionen Euro investiert die Stadt in den kommenden zwei Jahren in den Umbau und die Sanierung des Betriebsgebäudes der Sammelkläranlage in Weiler. Diesen Maßnahmen stimmte der Gemeinderat ohne Gegenstimme zu. Das derzeitige Betriebsgebäude wurde vor 25 Jahren gebaut. Vor allem die Anforderungen der Arbeitssicherheit wie auch an die Hygiene haben sich deutlich erhöht, wie Herbert Schuck, Technischer Werkleiter bei den Zentralen Diensten, erklärte.
Vorgesehen ist, die Werkstatt in das ehemalige Rechengebäude zu verlagern, damit der notwendige Raum für die Umkleiden und Sanitärräume zur Verfügung steht. Die Umkleiden werden dabei in einer Art „Schleusensystem“ angelegt, das heißt, eine Vermischung zwischen Arbeitskleidung und Alltagskleidung wird weitest möglichst verhindert. Die Büroräume und ein Besprechungs- und Schulungsraum finden in einer geplanten Aufstockung ihren Platz, und auch die Laborausstattung wird auf den neuesten Stand gebracht.