Stadtnachricht

Beraten und beschlossen


Damit die Waldwichtel nicht nur im Bauwagen (links) Unterschlupf finden, wird die Ausstellungshalle der Kleintierzüchter Weiler ausgebaut.
Damit die Waldwichtel nicht nur im Bauwagen (links) Unterschlupf finden, wird die Ausstellungshalle der Kleintierzüchter Weiler ausgebaut.

In der vergangenen Woche tagten beide Ausschüsse, der Technische und der Verwaltungs-und Sozialausschuss. Unter anderem stimmten die Gremien über die Sanierung der Weitsprunganlage und des Kleinspielfeldes in Weiler sowie über den Ausbau der Ausstellungshalle der Kleintierzüchter Weiler für den Waldkindergarten Schorndorfer Waldwichtel ab. Außerdem informierte Steffen Schultheiß, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, im Technischen Ausschuss über den aktuellen Stand zum Bau des Burg-Gymnasiums.

Unterführung ja oder nein?

In diesem Zusammenhang brachte Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Idee ein, die Unterführung in der Burgstraße hin zum Burg-Gymnasium rückzubauen und dafür einen attraktiven Eingangsplatz vor dem Gymnasium zu verwirklichen. Zur Überquerung der Burg-Straße könne er sich einen großzügigen Fußgängerüberweg vorstellen, sei es als Zebrastreifen oder mit Hilfe einer Ampelanlage. „Wenn wir uns überlegen, wie heutzutage Straßenquerungen angelegt werden, so würde keiner mehr eine unübersichtliche Unterführung bauen“, erklärte Klopfer sein Ansinnen. Zumal ein Fußgängerüberweg auch zur Verkehrsberuhigung auf der Burgstraße beitragen würde. Während SPD-Stadtrat Martin Thomä die Idee für „prüfenswert“ hielt, sprach sich CDU-Stadtrat Matthias Härer dafür aus, die Unterführung beizubehalten und sie „anständig und attraktiv“ zu gestalten. Die Stadtverwaltung prüft den Vorschlag des Oberbürgermeisters nun und sucht dazu sowohl das Gespräch mit der Polizei, den Schulen, den Elternvertretern als auch mit dem Gestaltungsbeirat. „Klar ist, die Schülerinnen und Schüler müssen sicher über die Straße kommen“, betonte Klopfer. Auf der anderen Seite gehe es um das Sicherheitsgefühl derer, die durch die Unterführung laufen müssen, und die Attraktivität des Schulzugangs. Dass zumindest der Vorbereich der Unterführung ohnehin saniert werden müsse, erläuterte Steffen Schultheiß. Es stünden jetzt Kanalarbeiten an, außerdem sei geplant - wenn die Unterführung bestehen bleibt - den Vorplatz zu erweitern und durch Sitzstufen aufzuwerten und dadurch Aufenthaltsqualität zu schaffen. Was den Baufortschritt des Burg-Gymnasiums angeht, ist Steffen Schultheiß höchst zufrieden: „Wir sind sowohl bei den Kosten als auch bei der Zeit im Soll.“ Das Richtfest ist - Stand heute - für den 18. Mai geplant. Im Juli werden die Verwaltung zusammen mit dem Schulträger ein komplettes Klassenzimmer nach den aktuellen Anforderungen einrichten, um zu sehen, an welchen Stellen vielleicht noch nachgearbeitet werden müsse. „Es spricht nichts dagegen, dass wir im Sommer 2018 bezugsfertig sind“, kündigte Schultheiß an.

Sanierung Weitsprunganlage und Kleinspielfeld in Weiler

Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Technisches Ausschusses dafür aus, die Weitsprunganlage und das Kleinspielfeld in Weiler für insgesamt 133.000 Euro zu sanieren. Der Ortschaftsrat Weiler hatte bereits im vergangenen Jahr signalisiert, die Sanierung mit 5.000 Euro aus den Verfügungsmitteln „Förderung der Dorfgemeinschaft“ zu unterstützen. Auch die Reinhold-Maier-Schule hat eine finanzielle Beteiligung in Höhe von 5.000 Euro in Aussicht gestellt – ebenso wie der TV Weiler mit 2.500 Euro.

Ausbau der Ausstellungshalle

Ebenfalls einstimmig fiel das Votum zum Ausbau der Ausstellungshalle der Kleintierzüchter Weiler für den Waldkindergarten Schorndorfer Waldwichtel aus. Das Gremium stimmt zu, die notwendigen Finanzmittel in Höhe von insgesamt 210.000 Euro im Haushaltsjahr 2017 zur Verfügung zu stellen, um dort künftig zwei Ü3-Gruppen unterzubringen. Die Auflösung des Kleintierzüchtervereins ist dahingehend vorangeschritten, dass Gebäude und das Areal zum 1. Januar der Stadt zufallen. „Die Ausstellungshalle des Kleintierzüchtervereins besitzt bereits die Qualitäten eines veredelten Rohbaus, der ertüchtigt werden kann“, erklärte Steffen Schultheiß, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement. Ursprünglich seien 100.000 Euro für den Umbau im Haushalt des kommenden Jahres eingeplant gewesen, aufgrund aktueller Erkenntnisse, wie verlängerten Nutzungszeiten des Gebäudes sowie Anforderungen des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) hätten die ursprünglichen Überlegungen zum Ausbau der Halle überarbeitet werden müssen. „Wir bekommen nun eine gute Lösung, die viele Jahre hält“, betonte Bürgermeister Thorsten Englert.

Stuttgarter Holzbrücke

Ein spannendes Projekt stellten Professor Peter Cheret und Dipl.-Ing. Thorsten Helbig den Mitgliedern des Technischen Ausschusses vor: die Stuttgarter Holzbrücke. Im Jahr 2012 bildete sich ein Expertenteam aus Wissenschaftlern und Praktikern, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Holzbrücke zu „erfinden“, die eine lange Gebrauchsdauer hat. Mit der Stuttgarter Holzbrücke sei dies gelungen, erklärte Professor Peter Cheret. Der Clou: Als Vollholzbrücke lagert sie je nach Spannweite mehrere Tonnen an CO2 ein und ist daher klimaneutral. Außerdem sei die Holzbrücke im Vergleich zu Bauwerken aus Beton oder Stahl deutlich kostengünstiger.

Manfred Beier, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Baurecht, stellte in seiner Funktion als Leiter des Geschäftsbereichs „Mobilität“ bei der Remstal Gartenschau GmbH die Idee vor, eine solche Brücke im Zuge der Remstal Gartenschau 2019 auch in Schorndorf zu installieren – beispielsweise am Sportpark Rems oder am Baurenwasen. Auch andere beteiligte Kommunen hätten bereits Interesse signalisiert und so könne die Stuttgarter Holzbrücke ein weiteres verbindendes Element der Gartenschau werden, sagte Beier. Der Vorschlag stieß im Gremium auf offene Ohren und so fließt dieser in die weiteren Planungen für Schorndorf mit ein.