Stadtnachricht

„Ehrenamtliche sind Gold wert“


Die für ihr hohes Engagement Geehrten.
Die für ihr hohes Engagement Geehrten. 

Traditionell ehrt die Stadt Schorndorf im feierlichen Rahmen des Neujahrsempfangs Menschen, die sich seit Jahrzehnten in der Stadt einsetzen. Die Stadt Schorndorf verlieh in diesem Jahr sechs Daimlermedaillen, eine städtische Verdienstmedaille in Silber, eine städtische Verdienstmedaille in Gold sowie eine Ehrenmedaille. Bevor Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Auszeichnungen überreichte, bedankte er sich bei allen ehrenamtlich Aktiven: „Sie geben unserer Stadt ein Gesicht. Sie setzen sich uneigennützig für andere ein. Sie zeigen Haltung, um zu beweisen, dass wir eine solidarische Gemeinschaft sind. Das ist der wahre Reichtum unserer Stadt.“

Emotionaler Moment für alle Gäste

OB Klopfer mit Martin Wolff (r.). Trotz Schmerztherapie verließ Martin Wolff am Freitag auf eigenen Wunsch das Krankenhaus in Biberach, um persönlich seine Auszeichnung in der Barbara-Künkelin-Halle entgegen zu nehmen. „Jäger Martin“ leidet seit 2001 an Multipler Sklerose. Der Buhlbronner wurde für sein unermüdliches und ehrenamtliches Engagement als Natur- und Tierschützer im Wald mit der Daimlermedaille ausgezeichnet. Mehr als einhundert Vorträge hielt er insbesondere für Kinder und Menschen mit Behinderung. Die Auszeichnung sei das größte Geschenk für ihn, machte Martin Wolff deutlich.

Ein Geschenk nicht nur für Schorndorferinnen und Schorndorfer, sondern auch für alle Besucherinnen und Besucher ist der Osterbrunnen. Seit 20 Jahren schmückt, gestaltet und bewirtet das Team der Landfrauen Schorndorf diesen. Dass der Osterbrunnen den Landfrauen eine Herzensangelegenheit sei, sehe man an den liebevoll bemalten Ostereiern und dem Osterschmuck, lobte Klopfer und überreichte stellvertretend an Ilse Drechsler und Marianne Mayer eine Daimlermedaille.

Bahnhofspaten

Die Bahnhofspaten Klaus Greiner, Hans Knechtel, Willi Lindauer, Kurt Reu, Helmut Simon und Bernd Sterrmann der Alterswehr der Freiwilligen Feuerwehr haben es sich bereits vor mehr als zehn Jahren zur Aufgabe gemacht, die Bahnunterführung zwischen dem Bahnsteig und dem Berufsschulzentrum regelmäßig „herauszuputzen“. Sie kümmern sich nicht nur um die Reinigung, sondern auch um neue Anstriche, damit Pendler und Gäste in einem angenehmen Ambiente in Schorndorf ankommen können. „Dank des Einsatzes der Bahnhofspaten erstrahlte die Bahnunterführung zu den Heimattagen 2005 in besonderem Glanz. Diesen Spirit wünsche ich mir auch im Hinblick auf die Gartenschau 2019“, betonte Oberbürgermeister Klopfer und überreichte stellvertretend Klaus Greiner die Daimlermedaille.

Das älteste Freibad im Rems-Murr-Kreis ist das Freibad in Weiler. Nicht aus diesem Grund, sondern für das Betreiben, das Organisieren und das Instandhalten dieses Freibads überreichte Rathauschef Klopfer die Daimlermedaille stellvertretend an Gisela Mahr. Seit mehr als 25 Jahren kümmern sich die Mitglieder des Freibad Fördervereins Weiler e.V. um alle Aufgaben rund um das Bad.

Deutsch-deutsche Freundschaft

Für mehr als 15 Jahre aktives Engagement im Partnerschaftsverein Kahla und für die seit 25 Jahren gelebte Partnerschaft zu Schorndorf ehrte Oberbürgermeister Klopfer den stellvertretenden Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins in Kahla, Hartmut Dietzel, mit einer Daimlermedaille. „Vielen Dank für Ihren Einsatz im Auftrag der deutsch-deutschen Freundschaft. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit unserer beiden Städte“, bedankte sich OB Matthias Klopfer.

Das Engagement von Rainer Schuster, „das sympathische Gesicht der Schorndorfer Polizei“, so Klopfer, ging weit über seine Tätigkeit im Polizeidienst beim Polizeirevier Schorndorf hinaus. Seine ehrenamtliche Tätigkeit beim Polizeisport-Förderverein Schorndorf e.V. umfasse nicht nur sportliche Veranstaltungen, sondern auch die Pflege des kollegialen und freundschaftlichen Austauschs zu den Polizeidienststellen der Partnerstädte. Für seinen Einsatz sowohl im Dienste der Polizei aber auch für die grenzüberschreitende Aktivität überreichte Klopfer ihm die Daimlermedaille.

Vorreiter der Remstal Gartenschau

Für seinen unermüdlichen Einsatz und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement bei der „Lokalen Agenda 21 Schorndorf“ erhielt Dr. Eberhart Heiderich die städtische Verdienstmedaille in Silber. Heiderich war einer der Initiatoren, die maßgeblich an der Gründung der Lokalen Agenda beteiligt waren. Aus der Vielzahl der Projekte sprach Klopfer insbesondere die „Rems-Konzeption“ an. Deren Ziel sei es, die Rems als Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt und als städtische Erholungsfläche in Schorndorf zu entwickeln. Ein Vorläufer der Remstal Gartenschau 2019, fasste Klopfer zusammen. Bereits im vergangenen Jahr, im Rahmen des Veranstaltungswochenendes „RemsTotal“, führte Heiderich mit der Lokalen Agenda mehrfach besondere Aktionen durch, um die Rems in Schorndorf erlebbar zu machen. 25 Wandervorschläge in und um Schorndorf, die von Heiderich bereits 2005 zu Papier gebracht wurden, seien ebenfalls eine wichtige und nachhaltige Grundlage für Tourismus und die Gartenschau.

Städtische Verdienstmedaille in Gold

Jürgen Lamm ist seit mehr als 55 Jahren aktiv bei der Ortsgruppe Schorndorf des DLRG und durchlief so gut wie alle Ebenen, vom Jugendleiter bis hin zum Vorsitzenden. So habe er in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich die Entwicklung der Ortsgruppe in Schorndorf geprägt und sei an vielen Entscheidungen federführend beteiligt gewesen. Treibende Kraft war er auch bei der Realisierung des Neubaus der zentralen Rettungswachstation in der Lortzingstraße 58. Engagiert wirkt Jürgen Lamm ebenso beim BDS Schorndorf, bei Greenpeace, beim DAV und der SG Schorndorf Abteilung Tennis mit. „Mit Ihrem ausdauernden Wirken tragen Sie zu einem großen Teil zur Lebensqualität in Schorndorf bei“, bedankte sich Klopfer und überreichte ihm die städtische Verdienstmedaille der Stadt Schorndorf in Gold.

Über die Stadtgrenzen hinaus

Rainer Brechtken. Nach seiner Karriere, die bei der Stadtverwaltung Schorndorf begann und schließlich als Staatssekretär endete, widmete sich Rainer Brechtken zu 100 Prozent dem Ehrenamt. Mehr als 20 Jahre war Brechtken engagiert im Auftrag des organisierten Sports insbesondere des Turnens, davon 15 Jahre Präsident des Schwäbischen Turnerbunds und des Deutschen Turnerbunds sowie acht Jahre Sprecher im Deutschen Olympischen Sportbund.

Durch seine Tätigkeit habe er die Region Stuttgart als TOP-Adresse des olympischen Spitzensports im Bereich Turnen etabliert, so Klopfer. Er wurde zum unentbehrlichen Sprachrohr der Vereine gegenüber der Politik. „Politik ist kein Dienstleistungsunternehmen. Politik lebt davon, dass jeder von uns sich engagiert“, sagte Brechtken. In Würdigung seines politischen, beruflichen und ehrenamtlichen Wirkens, bei dem Rainer Brechtken Schorndorf weit über die Stadtgrenzen hinaus erfolgreich repräsentiert und vertreten habe, verlieh ihm Oberbürgermeister Matthias Klopfer beim diesjährigen Neujahrsempfang die Ehrenmedaille.