Stadtnachricht

Kinderbetreuung wird weiter deutlich verbessert


Im Kindergarten "Helle Eiche"


Trotz äußerst knapper Finanzmittel und mehreren "Sparrunden" werden bei der Betreuung in den städtischen Kindergärten keinerlei Abstriche gemacht. Im Gegenteil. Für das kommende Jahr sind einige Verbesserungen vorgesehen. Die Aufwendungen dafür belaufen sich jährlich auf rund 750.000 Euro. Entsprechend steigt der Abmangel im Kindergartenbereich. Unter dem Strich, also nach Abzug der Elternbeiträge, bleibt ein Jahresbetrag von 5.75 Millionen Euro aus allgemeinen Steuermitteln zu finanzieren. Dies geht aus der Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung hervor, die jetzt vom Gemeinderat verabschiedet wurde. Die öffentliche Beratung, in deren Verlauf sich viele Stadträte zu Wort meldeten, wurde von vielen Zuhörern verfolgt.

Oberbürgermeister Matthias Klopfer verwies darauf, dass die Stadt im nächsten Kindergartenjahr zusätzlich 40 Plätze für unter Dreijährige schafft und dann rund 170 Plätze anbieten kann. Die Hortsituation werde noch im Detail behandelt. Dabei gelte es, die Ganztagesgrundschulen und die Kirchen einzubeziehen. Mit ihnen werde das Gespräch gesucht. Tagesaktuell soll die Situation in Miedelsbach untersucht werden, weil dortige Eltern eine Warteliste beklagten. EBM Horst Reingruber riet, bei aller Betreuungseuphorie mit Bedacht vorzugehen: "Wir müssen diese finanzieren. Die Zahlen sind dauerhaft und lassen sich nicht reduzieren."

Volles Vertrauen in die Vorschläge des Bürgermeisteramts setzt FDP/FW-Fraktionsvorsitzender Peter Erdmann: "Die Verwaltung hat die Kindergartenproblematik im Griff. Auf ihre Vorgaben und Zahlen kann man sich verlassen." Dass die Stadt jährlich bald fast sechs Millionen Euro zuschieße, bezeichnet er als "unglaubliche Leistung." Erdmann beklagte "zum Teil erschreckende Forderungen" von Seiten der Erziehungsberechtigten. Da müsse man genau hinschauen und nicht jedem Anspruch hinterdrein hecheln. Schließlich habe die Stadt in den letzten Jahren ein super Angebot geschaffen.

Dies sieht im Prinzip auch die CDU-Fraktion so, wenngleich deren Stadtrat Ingo Sombrutzki es gerne sehen würde, wenn die Stadt noch etwas mehr Gas geben und weiter voranpreschen würde. Für die SPD-Fraktion wünscht Heidi Rapp, die Südstadt weiter zu entlasten. Ihr ist die individuelle Betreuung durch die Tagesmütter wichtig. Grünen-Sprecher Werner Neher sähe es gerne, wenn in Weiler das Rathaus aufgegeben würde: "Dann könnte man da Kinder betreuen."

Die Situation in der Südstadt hat sich durch die Kindergärten Forsthof und Pusteblume etwas entspannt. Weil in diesem Gebiet sehr häufig Zuzüge stattfinden, ist der Druck dort nach wie vor hoch. Deshalb sind für die nächsten beiden Kindergartenjahre weitere Verbesserungen vorgesehen. Im neuen Kinderhaus Burgstraße, für das ein Trägerauswahlverfahren läuft, wird eine Ganztagesbetreuung mit rund 30 Plätzen für unter Dreijährige und 20 Plätze für ältere Kinder eingerichtet. Der Kindergarten Forsthof soll im Kindergartenjahr 2011/12 um eine Waldgruppe mit 20 Plätzen erweitert werden. Im Oberberkener Kindi "In den Geißhecken" ist vorgesehen, eine Kleingruppe für Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren einzurichten.

In Schornbach rutschen die Kinderzahlen in den Keller. EBM Horst Reingruber spricht von einer "luxuriösen Situation" mit viel Raum und wenig Kindern. Im Evangelischen Kindergarten "Helle Eiche" wäre noch Platz für zehn und im städtischen "Ellenberg" noch für weitere 15 Buben und Mädchen. Deshalb soll eine Kindergartengruppe in Schornbach sobald als möglich in eine Krippengruppe umgewandelt werden. Wo dies erfolgt, soll noch zwischen Evangelischer Kirchengemeinde Schornbach und Bürgermeisteramt geklärt werden. Dadurch würde sich die Betreuung der unter Dreijährigen in der Stadt erneut deutlich verbessern.