Stadtnachricht

Wechsel in kommunalpolitischen Ruhestand


Ausscheidende Stadträte



Die zurückliegende Gemeinderatswahl hat zu einer Zäsur im Gremium geführt. Elf Stadträtinnen und Stadträte sind in diesem nicht mehr vertreten. Zehn von ihnen hat OB Matthias Klopfer in den kommunalpolitischen Ruhestand verabschiedet und ihnen mit Geschenken und Worten für den ehrenamtlichen Einsatz gedankt (Dr. Thomas Christ war bei der Sitzung verhindert, er wird später gewürdigt). Sie alle hätten mit öffentlichem Engagement und persönlicher Einsatzbereitschaft die Entwicklung der Stadt mit bestimmt. Drei von ihnen immerhin jeweils 29 Jahre lang, nämlich Bruno Fezer, Ulrich Theurer und Hannelore Wurst. OB Klopfer rechnete vor, dass für jeden etwa 1000 Sitzungs-Abende zusammengekommen sind, unzählige Wochenenden und Präsentationstermine kämen noch hinzu, an denen die Bürgervertreter ihre Frau oder ihren Mann standen.

Ein gutes Jahr gehörte Susanne Degel (Weiler) dem Gremium an. Die junge Mutter war im April letzten Jahres für Melanie Grawe (SPD) nachgerückt. Sie gilt als Kennerin des Sports mit Interesse für junge Familien, Kinderbetreuung und Schulen.

Neun Jahre aktiv in der Kommunalpolitik war Andrew Phillips (Oberberken), der ab 2004 drei Jahre lang Fraktionsvorsitzender der Grünen war. Er hat die Homepage für den Jugendgemeinderat gestaltet und bei Sitzungen viele kritische Fragen gestellt. Phillips ist als britischer Staatsbürger der erste Stadtrat mit EU-Pass.

Sein Fraktionskollege Jürgen Streib (Schlichten) trat nach zehn Jahren wegen eines (zwischenzeitlich geheilten) Krebsleidens nicht mehr zur Wahl an. Das große Interesse des frisch bestallten Schlichtener Ortschaftsrats gilt der Nachhaltigkeit ebenso wie der Umweltpolitik, die er nicht selten aus globaler Sicht beleuchtete.

Ein Jahr früher, nämlich 1998, zog Bärbel Roenick-Stegmüller als Nachrückerin für die Grünen ins Gremium ein. In den elf Jahren hat sie mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor allem Themen der Sozialpolitik vertreten. Selbstredend engagiert sie sich im Kulturforum, Frauenforum und im Familienzentrum.

Der Weilermer Ortsvorsteher Fritz Kühfuß (CDU) rückte 1995 ins Gremium nach und wurde dann zweimal wiedergewählt. Als aktiver Musiker leitet er seit 13 Jahren den Musikverein Concordia Weiler. Die Partnerschaft mit Radenthein half er 1966 gründen und fördert diese seither intensiv. 1990 mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.

Gabriele Nübel (Weiler) zog vor 15 Jahre ins Gremium ein und erhielt dann zweimal das Vertrauen der Einwohner. In der CDU-Fraktion gilt sie als engagierte Streiterin für Interessen der Menschen in dieser Stadt. Die aktive Radfahrerin hat stets die Rolle der Familie betont. Sie ist in mehreren Vereinen und Organisationen engagiert. Im jahr 2003 erhielt sie die Landesehrennadel überreicht.

Über ein reiches Repertoire an Anekdoten verfügt der Miedelsbacher Hans Benseler, der 21 Jahre für die FDP/FW-Fraktion dem Gremium angehörte. Der Pianist und Musiker wird nicht nur für seine Auftritte beim Seniorentreff Nord geschätzt. Er ist aktiv bei den Lions und gehört dem Stiftungsrat der Bürgerstiftung an. Vor acht Jahren erschien sein Buch mit dem Titel "Ich habe kleine und große Brötchen gebacken - vom Bäcker zum Bänker."

Zum Urgestein im Gremium durfte sich Bruno Fezer (Haubersbronn) zählen, der in der CDU-Fraktion 29 Jahre lang sich vor allem um technische Fragen kümmerte und dabei stets ein Auge auf seine Ortschaft im Wieslauftal hatte. In die Sitzungen des Technischen Ausschusses kam er stets gut vorbereitet. Großen Einsatz zeigte er bei der Planung und dann auch Realisierung der Ortsumfahrung Haubersbronn, die viele Anlieger im alten Ortsteil entlasten wird.

Ebenfalls auf 29 Jahre im Gemeinderat bringt es Ulrich Theurer (FDP/FW). Der bis 2005 im Schuldienst tätige Pädagoge hat die kulturelle Landschaft in der Daimlerstadt maßgeblich mit geprägt. Nach der Gründung im Jahr 1988 leitete er 14 Jahre lang ehrenamtlich den eingetragenen Verein Kulturforum. Zusammen mit seiner Ehefrau Anruth baute er den Kontakt zu Bury in England auf und unterstützte die Partnerschaft mit Tulle. Er begleitete zahlreiche Ehrenämter in der FDP.

Stets mit Freude hat Hannelore Wurst in der CDU-Fraktion 29 Jahre lang Kommunalpolitik gemacht. Die leidenschaftliche Radlerin gilt als "eigener Kopf" und hat sich nie gescheut, ihre eigene Meinung kundzutun. Diese ging nicht immer konform mit der ihrer Fraktionskollegen. Ihre Zwischenrufe erfolgten frei von der Leber weg. Bis zu ihrem Umzug nach Schorndorf vor drei Jahren gehörte sie dem Ortschaftsrat in Oberberken an.


Ausscheidende Stadträte