Stadtnachricht

Johann-Philipp-Palm-Preis für Menschenrechtlerin und Publizisten


Die Palm-Stiftung e.V. verleiht den internationalen Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit 2010 an die iranische Frauenrechtlerin Mahboubeh Abbasgholizadeh und den mexikanischen Journalisten Pedro Matías Arrazola.

Mit dem Preis werden Personen und Institutionen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für die Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen.

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Die Preisträger

Mahboubeh Abbasgholizadeh ist eine iranische Frauenrechtlerin und Filmemacherin, die sich in ihrem Land für die Demokratisierung vor Ort einsetzt. Sie gehört zu den führenden Oppositionellen des Landes und dem Kreis um Dr. Noushin Ebady an.

Abbasgholizadeh setzt sich insbesondere gegen die noch immer praktizierten Steinigungen ein. Im Mai 2010 wurde sie vom iranischen Revolutionsgericht in Abwesenheit wegen Akten gegen die nationale Sicherheit zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren und 30 Peitschenhieben verurteilt. Das Kuratorium der Stiftung hat sie auf Vorschlag von Seyran Ates gewählt.

Pedro Matías Arrazola stammt aus Oaxaca/Mexiko - einer der ärmsten Provinzen Mexikos. Er wurde von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte vorgeschlagen. Arrazola schreibt als Journalist vor allem über Übergriffe und Korruption staatlicher Stellen in Oaxaca, aber auch über organisierte Verbrechen.

Er setzt sich damit einer erheblichen persönlichen Gefährdung aus. Mexiko gehört nach Einschätzung von Reporter ohne Grenzen zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten in Lateinamerika.

Die diesjährige Preisverleihung findet am Sonntag, dem 5. Dezember von 11 bis 13 Uhr in der Barbara-Künkelin-Halle statt. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Udo Steiner, Bundesverfassungsrichter a.D.