Stadtnachricht

Mehr Komfort für Badegäste


Naturbad Ziegeleisee

Die Badegäste vom ZiegeleiSeeBad und die Saunabesucher im Oskar-Frech SeeBad erwartet im nächsten Sommer wesentlich mehr Komfort. Mit den Bauarbeiten soll in den nächsten Tagen begonnen werden, gleich nachdem der See abgelassen ist. Die endgültige Planung haben jetzt OB Matthias Klopfer, Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Seufer, Bäderbetriebsleiter Jörg Bay und Architekt Tjark Apetz der Presse vorgestellt. Berücksichtigt sind dabei einige Anregungen der Natursee-Schwimmer. Allerdings ist nicht alles verhandelbar, wie Seufer unterstrich: "Auf das klare Wasser wollen wir nicht verzichten." Schließlich sollen nach dem auf 2,5 Millionen Euro taxierten Umbau möglichst viele Bürger angesprochen und zum Baden animiert werden.

OB Matthias Klopfer sprach von "einer guten Entscheidung." Er sei zuversichtlich, einen weiteren Pluspunkt in der örtlichen Bäderstruktur zu schaffen. Dies ist auch Ziel der Übung, denn die Badegäste im See werden von Jahr zu Jahr weniger und entsprechend steigt das Defizit. Wurden im letzten Jahr noch 52.000 Badegäste gezählt, waren es heuer - auch infolge der vielen Regentage - gerade mal gut 40.000, die den Sprung ins trübe Wasser wagten. Damit hat man sich mehr denn je von den einst 100.000 Besuchern entfernt. Diese Zahl hofft man mit der gründlichen Renovierung wieder zu erreichen, die auch Familien mit kleinen Kindern besonders ansprechen dürfte. Dafür werden mehrere Akzente gesetzt. Zum einen sind dies neue Umkleidekabinen und Gastro-Räume sowie eine terrassierte Liegewiese, die teils in den Hang gegraben wird. Der Sprungfelsen wird Richtung Hallenbad gedreht, so dass Schwimmer unbelästigt von den immer noch aktuellen "Wasserbomben" (Sprung mit dem Hintern voraus) nicht belästigt werden. Ebenfalls ein Entgegenkommen an die Schwimmer ist die Verlegung und Halbierung des Holzdecks, auf dem man sich über dem See hätte sonnen können. Jetzt bekommt die zusätzliche Liegefläche ihren Platz etwas abseits hinter dem Steg.

Im Kinderbereich wird ein kleines Umkleidehäuschen erstellt und ein Bachlauf angelegt. Auch werden mehrere Spritztiere aufgestellt. Nicht gerüttelt wird am Herzstück des neuen Komforts, dem klaren Wasser. Dieses wird durch rein biologische Klärgänge - also ohne jegliche Chemie - erzeugt. Viele mögliche Badegäste schreckt "die trübe Brühe" und hält sie vom Lösen eines Tickets auch bei schönstem Badewetter ab. Mit der Bodenseh-Qualität steigt auch die Sicherheit, denn die Badeaufsicht kann ihres Amtes viel besser walten.

Stets unumstritten war die Erweiterung der Sauna, die aus allen Nähten platzt und sich zu einem absoluten Renner in der Region entwickelt. Dazu trägt ganz sicher der ziemlich einmalige Saunagarten bei, der in dieser Form woanders kaum zu finden ist. Um keine Gäste zu verlieren, werden zwei attraktive Räume mit zusammen 65 Plätzen gebaut. In der größeren Erdsauna können 40 Personen unterirdisch in 1,50 Meter Tiefe schwitzen und sich dann im Obergeschoss ausruhen. Einen grandiosen Blick über den See können einmal die 25 Besucher der Pfahlsauna in fünf Meter Höhe genießen. Die Holzkonstruktion wird vor dem Weidenzaun erstellt. Dafür wird auf die zunächst vorgesehene Baumsauna verzichtet, die ins Landschaftsschutzgebiet hineingeragt hätte. Die Kosten für das Sauna-Projekt belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Sie sind ebenso rentierlich kalkuliert wie der finanzielle Aufwand für das Naturbad.