Stadtnachricht

Ausbau L 1151 gut im Zeitplan


Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung informieren sich über Baufortschritt

Mitglieder des Gemeinderats, des Ortschaftsrats Schlichten inklusive Ortsvorsteherin Sonja Schnaberich-Lang, OB Matthias Klopfer und MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung haben sich kürzlich gemeinsam mit Bauleiter Jürgen Müller vom Regierungspräsidium und Bauingenieur Benjamin Rath von der ausführenden Baufirma Lukas Gläser vor Ort ein Bild vom Baufortschritt der Landesstraße L 1151 nach Schlichten gemacht.

Mit den Bauarbeiten an der Verbindungsstraße von der Kernstadt in den Schurwaldstadtteil, erklärte Jürgen Müller, der auch Bauleiter bei der Ortsumgehung Haubersbronn gewesen ist, sei man bisher gut im Zeitplan: "Wenn uns nicht ein sehr kalter Winter mit viel Niederschlag einen Strich durch die Rechnung macht, können wir Ende März, spätestens Mitte April mit den Ausbauarbeiten fertig sein," wagte er eine vorsichtige Prognose. Bauleiter Rath von der Firma Gläser schätzt den Bauverlauf ebenso ein. Das komplizierteste Bauwerk der gesamten Ausbaustrecke, betonte Rath, sei die Brücke in der Hofklinge. Durch ihren bogenförmigen Verlauf gestalteten sich schon die Einschalungsarbeiten als besonders schwierig und zeitaufwendig.

Bis Ende November soll die Hofklingen-Brücke betoniert sein. Vorausgesetzt, ergänzte Rath seine Aussage, wir bekommen keinen verfrühten Wintereinbruch, denn den Beton könne man nur einbringen, wenn mindestens noch eine Außentemperatur von sechs Grad plus herrsche. Gerade im Bereich der Hofklinge, wo das Gelände gegenüber früher sehr steil abgegraben wurde, wurden Hänge und Steilwände unterfangen und mit weiteren technischen Sicherheitsmaßnahmen gegen Abrutschen gesichert.

Eine böse Überraschung habe man nach der letzten Kurve auf der geraden Strecke etwa auf der Höhe des alten Steinbruchs kurz vor dem Ortsanfang Schlichten erlebt. Dort sei nämlich ein Hang, der in diesem Bereich aus einer unteren wasserundurchlässigen tonhaltigen Schicht und einer oberen Knollenmergel-Schicht bestand, plötzlich um 30 Zentimeter abgerutscht.

Durch die lang anhaltenden Regenfälle im August war der Knollenmergel aufgequollen und sei wie flüssiger Grießbrei in Richtung Fahrbahn "gewandert", erzählte Jürgen Müller den Baustellen-Besuchern. Gelöst hat man dieses Problem, indem man dort einen Entwässerungsgraben angelegt hat, der das anfallende Oberflächenwasser in Richtung Entwässerungssystem der Landesstraße ableitet. Die dadurch entstehenden Mehrkosten habe man durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert. So musste zum Beispiel die ursprünglich für den Radweg geplante Brücke nicht gebaut werden, weil man eine andere Lösung gefunden habe.

Apropos Radweg, der verläuft auf der Nordseite der Straße und wechselt 200 Meter vor der Zufahrt zur Kaiserstraße auf der Südseite in den Wald hinein. Für die Radfahrer bedeutet dies, sie müssen an diesem Punkt die Landesstraße queren, um auf die Fortsetzung des Radwegs auf der anderen Seite zu gelangen. Dieser führt über den Waldparkplatz nach Schlichten und mündet beim Friedhof in den Ortskern. Eine doch recht unbefriedigende Lösung, fanden die mitgewanderten Stadträte. Hier müsse man sich auf jeden Fall noch Gedanken über eine bessere Lösung zum Schutz der Radfahrer machen.

Völlig gefahrlos können dagegen die Amphibien durch Tunnels auf die andere Seite der Landesstraße gelangen.

Sogenannte "Froschnasen" - überkragende Randeinfassungen auf beiden Seiten der Straße beziehungsweise dem Radweg sind für die Frösche unüberwindbar.

Deshalb finden sie von selbst durch den sicheren Tunnel den Weg auf die andere Seite, um dort die Wanderung zu ihren Laichplätzen fortsetzen zu können.