OB: Endlich können wir loslegen
Nachdem die beim Petitionsausschuss des Landtags von den selbst ernannten "Freunden des Ziegeleisees"eingereichte Petition zunächst noch zu einer mehrwöchigen Verzögerung geführt hatte, konnte am Montagmorgen mit den Umbauarbeiten des ZiegeleiSeeBads begonnen werden. Der Petition wurde nämlich nicht stattgegeben.
"Endlich können wir jetzt loslegen", sagte gut gelaunt Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer, während Stadtwerke-Chef Andreas Seufer im Bagger sitzend, eine Zeit lang die Firma Utz bei den Abbrucharbeiten unterstützte, indem er mit dem Greifarm der Baumaschine einige Balken aus dem Dachgebälk des bisherigen Gastronomiegebäudes herausbrach.
Rund eine Woche werden die Abbrucharbeiten der rund 20 Jahre alten Sanitär- und Wirtschaftsgebäude noch in Anspruch nehmen, erläuterte Andreas Seufer den Pressevertretern. Noch in diesem Jahr werden die Erdmodellierungsarbeiten abgeschlossen sein, mit denen der jetzt noch vorhandene Hang in Richtung großer Liegewiese terrassiert und abgeflacht werden wird.
Die alte Treppe, über die man bisher die Liegewiese erreichte, wird dabei entfernt. Dadurch soll von der Liegewiese aus der Blick aufs Becken besser geöffnet werden.
Bereits letzten Samstag wurde das abgelassene große Becken mit Unterstützung des Hege- und Fischereivereins Schorndorf abgefischt. Die Ausbeute konnte sich sehen lassen. Zwanzig Karpfen und ebenso viele Hechte gingen ins Netz, dazu Hunderte von Weißfischen (Rotaugen und Rotfedern).
Der größte Hecht hatte die stattliche Länge von 1,10 Meter und wog 15 Kilogramm. Die Fische wurden von den Mitgliedern Hege- und Fischereivereins alle wohlbehalten in den Haugsee in Urbach eingesetzt.
Die handzahmen Karpfen, so bezeichnet sie Bäderbetriebsleiter Jörg Bay, weil sie sich von Badegästen streicheln lassen, und die Hechte werden spätestens Anfang Juli wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Zu diesem Zeitpunkt sollen die rund 2,5 Millionen teuren Umbauarbeiten abgeschlossen sein und das ZiegeleiSeeBad wieder geöffnet werden.
Weißfische kann man im neuen Bad keine mehr gebrauchen, weil sie das für die Funktion der beiden biologischen Kläranlagen notwendige Plankton fressen würden. Die Hechte sollen als Raubfische von vorneherein eine Wiederbevölkerung des Sees mit dieser Fischart verhindern.
Für die jetzt abgerissenen Gebäude wird im Bereich der Südostecke des Geländes, dort, wo bis vor kurzem noch das alte Kassenhäusle stand, durch einen modernen Gebäudetrakt mit Gastronomie- und Sanitärbereich Ersatz geschaffen.