Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Stadträtinnen und Stadträte haben das Wort


Homo ludens

Frieder Stöckle: Wenn Friedrich Schillers anthropologisches Diktum, wonach "der Mensch nur dort ganz Mensch ist, wo er spielt..." zutrifft, dann ist Schorndorf eine menschenfreundliche Stadt!

Auf über 50 Spielplätzen und Bewegungslandschaften können Kinder ihre Motorik aktivieren, spannende Bewegungserfahrungen machen und - eine wichtige Zusatzfunktion - immer neue und oft aufregende Sozialkontakte knüpfen. Und eben auch Eltern begegnen sich dort, tauschen Erfahrungen aus, kommen miteinander ins Gespräch.

Regional, im Wettbewerb der Städte kann sich Schorndorf mit diesem differenzierten Spiel - und Bewegungsangebot sehen lassen. Dieses kreative Angebot braucht sorgfältige Pflege, da ja immer auch versicherungsrechtliche Belange dabei berührt werden. Die Kollegen vom Baubetriebshof übernehmen diese Arbeit seit Jahren kompetent und engagiert.

Da eine Stadt aber ein "System" mit ständiger Veränderungsdynamik ist, kann es nicht ausbleiben, dass "Systemteile", also Wohnquartiere, Stadtgebiete, Ortsteile einem Wandel unterworfen sind. Spielplätze sind dann nicht mehr frequentiert, wenn inzwischen vorwiegend Haushalte ohne jüngere Kinder die nähere Umgebung prägen. Fremdnutzung oder gar Vandalismus sind auf solchen Plätzen dann nicht ausgeschlossen.

Es ist daher sinnvoll, dass jetzt durch einen "Spielflächenleitplan" - eine Art Frequenzkartierung - jeder Spielplatz erfasst und auch bewertet wurde.

Wenn sich im "System" - im Wohngebiet, im Quartier, im Teilort - dann wieder eine Veränderungsdynamik Richtung mehr Kinder ereignet, können die teilweise entwidmeten Flächen rasch wieder dem ursprünglichen Zweck zugeführt werden.

In der letzten Sitzung des Technisches Ausschusses wurde angeregt, neben dem Spielangebot für Kinder auch ein Bewegungs- und Begegnungsangebot für Senioren zu schaffen.

Anbetrachts des demografischen Wandels und auch im Hinblick auf wünschenswerte intensivere Begegnung von Alt und Jung ist diese Forderung sinnvoll und sollte in die Tat umgesetzt werden.

Am besten durch Senioren selbst! Viele ältere Menschen - das haben die Arbeitseinsätze der letzten Zeit gezeigt - sind hochkompetente Handwerker, die nicht selten die notwendige technische Infrastruktur mitbringen und für die jüngeren Helfer durch ihr Erfahrungswissen wertvolle Informationsquellen darstellen.

Zum Schluss noch ein "Aufruf": Wir sind auf der Suche nach Anrainern, nach Menschen, die sich im Sinne eines "Spielplatz-Paten" um einzelne Spielplätze kümmern, sei es, dass ein Gerät Mängel aufweist, dass Reparaturen anstehen, oder dass "steuernde Gespräche" mit "Fremdnutzern" notwendig sein könnten. Wer sich hier ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich gerne beim Baubürgermeister (Tel. 602-107) oder beim Spielplatzverein (Tel. 63828) melden.

Schorndorf ist nicht nur die "Stadt Gottlieb Daimlers", die "Stadt der Skulpturen", sondern auch die "Stadt der Spielplätze".

Mit dieser Trias sind wir in der Region gut aufgestellt!