Stadtnachricht

Schorndorf im Glanz der Taschenlampe


Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Künstler Ulrich Kolb diskutieren das Werk „Grafenberg: Wengerthaus I“

Vernissage im Rathaus am MarktplatzAm Donnerstag, 24. Januar, wurde es kuschelig im Rathaus am Marktplatz: Die Vernissage zur Ausstellung „Schorndorf im Glanz der Taschenlampe“ von Ulrich Kolb lockte zahlreiche Schorndorferinnen und Schorndorfer in das alte Fachwerkgebäude.

Zum Beginn der Veranstaltung begrüßt Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Gäste und stellt im Hinblick auf die kreativen Motive Kolbs fest: „Ich dachte, dass ich im Röhm schon alles gesehen hätte, aber dem war wohl doch nicht so.“

Das Rathaus als Galerie

In OB Klopfers Augen entwickelt sich das Rathaus am Marktplatz zu einer Galerie für Schorndorfer Künstlerinnen und Künstler, denen er gerne eine Plattform bietet. Bereits Renate Busses Ausstellung, die der Kolbs vorherging, sei ein voller Erfolg gewesen, und im Mai geht es gleich weiter mit einer Ausstellung zum Thema Garten – natürlich passend zur Remstal Gartenschau.

Auch an Ulrich Kolb ist das nicht vorbeigegangen, weswegen er sich auch für die Möglichkeit bedankt, im Rathaus seine Werke präsentieren zu dürfen - das sei keine Selbstverständlichkeit.

Klopfer, der selbst ein Faible für Fotografie hat, ist sichtlich begeistert von der Ausstellung und versucht dem Meister gleich seine Geheimnisse zu entlocken, was dieser auch nur allzu gerne tut. Und so erklärt Ulrich Kolb, wie seine Aufnahmen entstehen.

Beim „Nachtmalen“ fängt er vor Sonnenuntergang an zu fotografieren und hält seine Motive dann während der „blauen Stunde“, der Zeit der Dämmerung zwischen Sonnenuntergang und nächtlicher Dunkelheit, fest. Sobald die Nacht eintritt, macht er weitere Bilder. Gleichzeitig leuchtet er einzelne Bereiche der Motive mit einer Taschenlampe aus. Das dauert zwischen zwei und drei Stunden. Doch das ist noch nicht alles. Denn am Computer entsteht das eigentliche Bild. Kolb setzt die Fotografien im Bildbearbeitungsprogramm Photoshop übereinander, bis sie Schicht für Schicht das fertige Kunstwerk ergeben. So hat er das Bild vom Bahnhof aus sechs oder sieben Fotografien zusammengefügt.

Aber nicht jedes Werk entstand auf diese Weise. Den Postturm zum Beispiel hat Kolb mit einem einzigen Knipser festgehalten. Jedoch stecke hinter jedem Kunstwerk irgendein kleiner Kniff, erklärt er. Auch wenn man den man nicht unbedingt zu sehen brauche, um es zu genießen.