Stadtnachricht

Das wichtigste Kriterium für ein Ehrenamt ist Sinnhaftigkeit


Beim Ehrenamtsfest wurden die Bedarfe der engagierten Schorndorfer abgefragt und nun ausgewertet.

Unter dem Motto „Scho engagiert! Schorndorf sagt DANKE!“ fand das Ehrenamtsfest am 5. Dezember in der Barbara-Künkelin-Halle guten Anklang. Oberbürgermeister Matthias Klopfer begrüßte knapp 500 ehrenamtlich aktive Bürger. Die Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Schorndorf nutzte zusammen mit dem Netzwerk „Scho engagiert! Gemeinsam fürs Ehrenamt.“ den Abend für eine qualitative Umfrage. Ziel war es, ein Stimmungsbild der Schorndorfer Ehrenamtlichen zu erhalten und Bedarfe der Engagierten abzufragen. Zur Begrüßung erhielten die Gäste am Eingang beim Ehrenamtsfest einen Umfragebogen. Darauf fanden sich fünf offene Fragen, begleitet von dem Beisatz „Wir sind ständig dabei die Bedingungen im Ehrenamt in Schorndorf zu optimieren. Ihre Meinung ist uns dabei wichtig!“. 369 Ehrenamtliche nahmen den Fragebogen an, 166 gaben ihre Antworten zu den gestellten Fragen wieder ab: Wo engagieren Sie sich? Warum engagieren Sie sich? Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Ehrenamt und was bereitet Ihnen an Ihrem Ehrenamt Freude? Welche Voraussetzungen müssten sich verbessern, um das Ehrenamt attraktiver zu gestalten? Ich wünsche mir eine Fortbildung speziell für Ehrenamtliche zum Thema: …

Mit einem Rücklauf von 45 Prozent wurden die Ergebnisse nun von der Ehrenamtlichen Kathrin Fleischmann erfasst und von der DHBW-Studentin des Fachbereichs Familie und Soziales, Julia Schuck ausgewertet.

Die Ergebnisse

Die Befragten des Ehrenamtsfests kamen kategorisch zusammengefasst aus folgenden Bereichen: 26 % aus dem Bereich Schule und Kindergarten, 14 % aus dem Bereich Sport, 11 % von der Gartenschau, jeweils 10 % aus den Kirchen und vom Flüchtlingsbereich, ebenfalls 10 % aus dem Familienzentrum und dort größtenteils aus dem Deutschen Kinderschutzbund, 9 % aus den Sektoren Gesundheit und Seniorenarbeit, 3 % aus diversen Werkstattangeboten und 14 % waren Einzelnennungen. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei den Zahlen nicht um einen Querschnitt der Schorndorfer Ehrenamtlichen handelt.

„Wenn man etwas tut, kann manches besser werden, wenn man nichts tut, wird nichts besser.“
(Antwort aus der Umfrage)

Grundsätzlich interessant ist die Frage, woher Engagierte ihre Motivation fürs Ehrenamt nehmen. 42% wollen helfen und begründen ihr Engagement mit der Sinnhaftigkeit ihres Tuns. 22 % empfinden Freude und Spaß an der Tätigkeit. Jeweils 21 % wollen die Ziele der Einrichtung unterstützen, für die sie tätig sind oder verfolgen ein eigenes Interesse, das bedeutet sie verbinden ihr Ehrenamt mit ihrer Freizeitgestaltung. Für 20 % steht der Kontakt zu anderen Menschen im Vordergrund, 18 % engagieren sich aus persönlicher Überzeugung und 11 % wollen sich für die Stadt und die Gesellschaft einsetzen.

„Was bereitet mir Freude? Ich liebe mein Ehrenamt, leuchtende Kinderaugen, verbesserte Lebenssituationen.“
(Antwort aus der Umfrage)

Mit der dritten Frage wurde abgefragt, was den Engagierten an ihrem Ehrenamt Freude bereitet. Die Meisten gaben an Freude aus dem Kontakt zu anderen Menschen zu ziehen (36%). 20 % macht es Freude ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen und hilfreich handeln zu können. 16 % empfinden Zufriedenheit, wenn sie anderen etwas Gutes tun können. Hierunter fiel auch oft das Stichwort „andere glücklich“ machen. Ebenfalls 16 % freuen sich über das positive Feedback, dass sie für ihr Ehrenamt erhalten. Auch die monetäre Entschädigung, die sogenannte Ehrenamtspauschale, die es nur bei wenigen Ehrenämtern gibt, wurde hierunter gefasst. 13 % bereitet die Arbeit im Team und die Gemeinschaft im Ehrenamt sehr große Freude. 10% gaben ein persönliches Interesse und Spaß an der Tätigkeit an.

„Macht es bekannt!“
(Antwort aus der Umfrage)

Die vierte Frage zielt auf die Voraussetzungen ab, die sich bessern müssten, um das Ehrenamt attraktiver zu gestalten. 18 % gaben an, dass sie sich mehr Wertschätzung und Anerkennung für ihre Tätigkeit wünschen. 17 % wünschen sich bessere Bedingungen für ihr Engagement. 9 % fordern, dass mehr Werbung für das Ehrenamt gemacht wird und es öffentlich zugänglich Informationen rund um die Einsatzmöglichkeiten im Ehrenamt gibt. Ebenfalls 9 % wünschen sich bessere Unterstützung durch Hauptamtliche und durch die Stadt. Unterstützung heißt nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch und inhaltlich. 7% geben an, dass ihnen eine bessere Vernetzung und ein besserer Austausch unter den Ehrenamtlichen helfen würden. Darunter wurden auch Fortbildungen angesprochen.

Fortbildungen exklusiv für Ehrenamtliche

Da die Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement (BE) ab diesem Jahr jährlich zwei bis drei Fortbildungen exklusiv für Schorndorfer Ehrenamtliche plant, wurde am Ende des Fragebogens der Fortbildungsbedarf abgefragt. Folgende Fortbildungen werden danach gewünscht: Versicherung im Ehrenamt (5), Öffentlichkeitsarbeit in Vereinen und Non Profit Organisationen (4), Datenschutz/ Vereinsrecht/ Gremien der Vereine/ Zukunft der Vereine (4), Erste Hilfe (3). In dieser Auflistung finden sich nur jene Fortbildungen, die mehr als einmal genannt wurden und eine so hohe Relevanz haben, dass sie von Seiten der Stadt durchgeführt werden können.

Die Fachstelle BE der Stadt bekommt durch diese letzte Frage Informationen für die Inhalte der geplanten Fortbildungen. Diese sollen möglichst für eine breite Anzahl von Ehrenamtlichen angeboten werden und nicht zu spezifisch auf einen Bereich abzielen. Ziel der Fortbildungen exklusiv für Ehrenamtliche ist neben der Weiterbildung auch die Vernetzungsmöglichkeit unter den Ehrenamtlichen. Was in diesem Jahr angeboten wird, erfährt man im nachfolgenden Artikel „Fortbildungsprogramm für Ehrenamtliche“.
Ehrenamtliche haben schon seit vielen Jahren die Möglichkeit sich bei der VHS Schorndorf fortzubilden und erhalten auf einen Kurs je Semester 50 % Rabatt. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.schorndorf.de/ehrenamt.