Stadtnachricht

Entdecken Sie Tulle – À la découverte de Tulle.


Viele Informationen rund um die Städtepartnerschaft.

Ausgedehnte Wälder, tiefe Flusstäler, mittelalterliche Burgen und sattgrüne Kuhweiden. Im Mittelgebirge des Zentralmassivs liegt Tulle, die französische Partnerstadt Schorndorfs. Dieses Jahr feiern die Städte ihre 50-jährige Partnerschaft. Die Sonderausstellung „Entdecken Sie Tulle - À la découverte de Tulle“ stellt die Stadt in ihrer Vielfältigkeit vor: ihre Geschichte seit der Römerzeit, Tulle als Hauptstadt der Akkordeon-Musik und die Tuller Spitze. Zur Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Remstal Museumsnacht am 18. Mai kamen mehr als 300 Besucher, um sich über die französische Partnerstadt zu informieren.

Akkordeonklänge.Begleitet von französischen Klängen, gespielt von Akkordeonist Tobias Escher, tummelten sich die Besucher in der Schau. Bewirtet wurde mit französischen Häppchen und Getränken, die der Partnerschaftsverein unter der Regie des Vorsitzenden Thomas Röder vorbereitet hatte. Was gibt es nun also künftig zu entdecken im Stadtmuseum?

Impressionen

Die Schau beginnt mit der Vorstellung der Region rund um Tulle, der Corrèze. Daran anknüpfend zeigen großformatige Bilder und einzigartige Objekte aus Tuller Museen die Geschichte und das aktuelle Leben der Stadt. Der Besucher kann eintauchen in die Welt des Handwerks, der Kultur und der Musik. Spitzenbänder und Pistolen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Akkordeons aus dem 20. Jahrhundert und Impressionen aus dem heutigen kulturellen Leben in Tulle lassen Fernweh aufkommen. Einen amüsanten Kontrast bildet die „Spezialitäten-Vitrine“: hier stellt das Museum typische Speisen, Knabbereien und Getränke aus der Region vor. Pilznudeln, Waldhonig, Walnuss-Schäumchen oder Kastaniencreme sind dort zu sehen.

Die Vielfalt des Akkordeons.Ein wichtiges Thema ist auch die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg. 1944 verübte eine deutsche SS-Panzerdivision ein Massaker an der Zivilbevölkerung: In einer sogenannten Vergeltungsaktion wurden 99 Männer aus Tulle erhängt und viele weitere deportiert. Das Gedenken und Erinnern an das „Drame de Tulle“ ist ein zentraler Aspekt in der Städtepartnerschaft. Die frühe Kontaktaufnahme in den 1960er Jahren zeigt den großen Willen zur Versöhnung in beiden Kommunen. Die Darstellung der Ereignisse und auch der Erinnerungskultur war zentral für Museumsleiterin Dr. Andrea Bergler. Sie erinnerte sich an ihren ersten Besuch in Tulle: „Ich war tief beeindruckt von den Erzählungen dieser Familienmitglieder, aber auch von der herzlichen Gastfreundschaft, mit der uns, die aus dem Land der damaligen Täter kamen, begegnet wurde. Auch die folgenden Tage mit den Gedenkveranstaltungen haben sich mir unauslöschlich eingeprägt.“ Eine reich bebilderte Chronik beschreibt anschaulich, wie intensiv die Freundschaft der beiden Städte in den vergangen 50 Jahren durch unterschiedliche Aktivitäten und Reisen gepflegt und gefördert wurde. Filmaufnahmen zu Anlässen wie dem ersten internationalen Jugendsportfest 1994 oder zum Festakt des 25-jährigen Partnerschaftsjubiläums ergänzen diesen Themenbereich. Einige Besucher der Ausstellungseröffnung erkannten sich auch wieder auf den Fotos in den reich bebilderten Themenbereichen.

Spannende Einblicke.In einer aufwendig gestalteten Inszenierung lassen sich die besonderen Highlights aus der Tuller Akkordeon-Manufaktur Maugein Frères wie in einem Schaufenster bestaunen. Die Audiostation lädt dazu ein, sich die besonderen Klänge dieses Instruments genauer anzuhören. „Ich habe bei meinem zweiten Besuch im letzten Herbst die Stadt und vor allem das kulturelle Angebot dort dann noch besser kennengelernt und ich war begeistert von den Museumsschätzen, die mir gezeigt wurden, und von denen jetzt eine kleine Auswahl hier bei uns in Schorndorf zu sehen ist. Und ich muss sagen, dass die französischen Kolleginnen sehr großzügig waren, denn sie haben uns zum Teil ihre wertvollsten Exponate ausgeliehen“, freut sich Museumsleiterin Dr. Andrea Bergler.
Gefördert wird die Ausstellung durch das Staatsministerium Baden-Württemberg. Sie kann zu den regulären Öffnungszeiten noch bis zum 17. November diesen Jahres besucht werden.

Festwochenende mit Festabend

„Wir feiern den Frieden und die Freundschaft! Nous célébrons la paix et l’amitié! We celebrate peace and friendship!“ Unter diesem Motto sind am Samstag, 1. Juni, um 19 Uhr geladene Gäste, ihre Gastgeber und die gesamte Bürgerschaft zu einem Festabend in die Barbara-Künkelin-Halle eingeladen. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um das Jubiläum. Info unter www.remstal.de/schorndorf.