Stadtnachricht

Einfach mal unter einer Palme stehen


Rektorin Ursula Daiber bei ihrer Abschiedsrede in der Fuchshofturnhalle.

41 Jahre hat Ursula Daiber dem Schuldienst gewidmet, sechs davon als Rektorin der Fuchshofschule. Jetzt geht sie in den Ruhestand. Und einen Plan für die Zukunft hat sie schon. Zumindest, wenn sie sich an die Vorschläge ihrer Schüler hält. Die Kleinen haben Collagen gemalt mit möglichen Zeitvertreiben, darunter „am Strand spazieren“, „Lesen“ (gleich dreimal), „Kaffeeklatsch“ oder einfach „unter einer Palme stehen“. Ursula Daiber nimmt die Bilder mit einem strahlenden Lächeln an. Man merkt, die Kinder liegen ihr am Herzen – und sie den Kindern.
Dabei wollte sie eigentlich nie Lehrerin werden. „Jedes Jahr das Gleich, wie langweilig“, habe sie gedacht. Im Nachhinein hätte sie sich das in manchen Jahren gewünscht, verrät sie. Dabei scheint Ursula Daiber eine Frau zu sein, die es nicht langweilig werden lässt. So hat sie zwischenzeitlich auch an der Deutschen Schule in Seoul unterrichtet. „Egal, wo sie war, sie zeigte immer überdurchschnittliches Engagement“, sagt Schulamtsdirektorin Sabine Hagenmüller-Gehring über die Rektorin. „Sie hat nicht nur ihr Studium, sondern auch ihr zweites Staatsexamen mit Auszeichnung abgeschlossen und war jahrelang leidenschaftliche Hauptschullehrerin.“

Auch Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich lobt Daiber in den höchsten Tönen. Die erste Schulleiterin, die er ins Amt einsetzen durfte, sei zuverlässig, sie habe eine offene, ehrliche Art, Humor und eine Gelassenheit, die einem selbst auch gut tut. Daiber gibt das Lob gleich zurück. „Der Schuletat zeigt, dass die Stadt Schorndorf ihre Schulen gut versorgt sehen will. Ich habe die Räume der Schule immer bestens ausgestattet, es aber trotzdem nie geschafft, den Etat aufzubrauchen.“ Edgar Hemmerich meint dazu augenzwinkernd: „Das könnte auch an Ihrem schwäbischen Sparsinn liegen. Nichtsdestotrotz haben Sie viel Wünschenswertes für die Schule auf den Weg gebracht. Dafür danke.“

So gut die Fuchshofschule ausgerüstet ist, wird sich doch einiges für sie verändern. Sie soll aus dem jetzigen denkmalgeschützten Gebäude in die ehemalige Karl-Friedrich-Reinhard-Schule umziehen. Geplant ist das für das Jahr 2022. Ihr neuer Direktor wird sich also in einem ganz neuen Umfeld zurechtfinden müssen. Aber das sollte kein Problem sein, denn Ursula Daiber weiß: „Schüler, egal ob in Korea, Deutschland oder sonst wo, sind immer noch Kinder.“