Gemeinderat stellt wichtige Weichen für Kitas und Schulen
04.06.2020
Diese Gemeinderatssitzung werden die Stadträtinnen und Stadträte sowie die interessierten Gäste so schnell sicherlich nicht vergessen. Mehr als fünf Stunden wurde am vergangenen Donnerstag, 28. Mai, in der Barbara-Künkelin-Halle getagt. Viele Punkte standen auf der Tagesordnung, unter anderem die Bevölkerungsvorausrechnung für Schorndorf bis 2035. Damit verbunden wurden „wichtige Weichen für die Kitabedarfsplanung und die Schulentwicklung hier bei uns in Schorndorf gestellt“, so Oberbürgermeister Matthias Klopfer.
Im Folgenden sind die Beschlüsse kurz und knapp zusammengefasst:
Zusätzliche Kita-Plätze
Im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung 2020/2021 wurden mit großer Mehrheit unter anderem folgende Beschlüsse gefasst:- In der Kernstadt wird bis spätestens 31. Juli 2021 eine neue, sechsgruppige Kita gebaut
- In Schornbach wird bis zum Kita-Jahr 2021/2022 eine zusätzliche Ü3-Gruppe eingerichtet
- In Miedelsbach wird bis zum Kita-Jahr 2021/2022 eine TigeR-Gruppe eingerichtet
- Die Verwaltung arbeitet bis Ende Oktober in Abstimmung mit den örtlichen Sportvereinen ein Konzept zur Förderung von Bewegungsangeboten aus
- Die Verwaltung arbeitet gemeinsam mit den Trägern bis zur Kita-Bedarfsplanung 2021/2022 eine Konzeption zur Förderung und Finanzierung der Sprachentwicklung aus
Sanierung Fuchshofschule
Nachdem die Fuchshofschule von der baden-württembergischen Denkmalschutzbehörde als Kulturdenkmal eingestuft wurde, musste die Stadt Schorndorf eine Machbarkeitsstudie für ein Sanierungskonzept in Auftrag geben. Der Gemeinderat diskutierte nun darüber, ob die fünf Pavillons vor Ort saniert werden oder an einen neuen Ort versetzt werden sollen. Da das Landesdenkmalamt bereits schlechte Chancen für eine Versetzung der Pavillons sieht, wurde mit großer Mehrheit eine Sanierung vor Ort beschlossen. Die Pavillons werden im Zweijahresrhythmus saniert, die Bauphase wird sich über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren erstrecken, von 2022 bis 2032. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro. Zusätzlich entsteht ein Neubau mit etwa 850 Quadratmetern Größe. In dem Neubau findet eine zweizügige Grundschule mit offener Ganztagesbetreuung Platz. Die Schule kann damit zu jeder Bauphase in den Neubau ausweichen.Erstellung eines Mobilfunk-Vorsorgekonzeptes
Schorndorf soll ein Mobilfunk-Vorsorgekonzept bekommen. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit und entgegen der Empfehlung der Verwaltung in zweiter Lesung entschieden. Die CDU, Bündnis 90/Die Grünen sowie Einzelstadträtin Andrea Sieber hatten den Antrag für ein Mobilfunk-Vorsorgekonzept gestellt. Sie möchten damit herausfinden, in welchen Bereichen es Defizite in der Abdeckung gibt. Durch eine Mobilfunk-Landkarte wollen sie in der Lage sein, den Mobilfunk zu optimieren und damit eventuell die Strahlenbelastung zu minimieren. Die Kosten für ein solches Vorsorgekonzept belaufen sich auf etwa 70.000 bis 80.000 Euro sowie eine halbe Personalstelle.Übernahme des Familienzentrums Schorndorf
Der ehrenamtliche Vorstand des Familienzentrums Schorndorf möchte das Amt altersbedingt nicht mehr weiterführen. Nach einem Suchprozess von zwei Jahren ist bis zum jetzigen Stand keine Nachfolge in Sicht. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Personal- und vielfältige Projektverantwortung des Familienzentrums. Es kam daher der Wunsch auf, dass die Stadt Schorndorf die Trägerschaft übernimmt.Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass das Familienzentrum Schorndorf zukünftig nicht mehr als Verein, sondern stattdessen in städtischer Trägerschaft betrieben wird. Hierfür wird von der Verwaltung eine Neukonzeption zum Betrieb des Hauses sowie der Integration in die Verwaltungsstruktur erstellt. Dabei soll insbesondere auf die Erhaltung der Qualität des Hauses wert gelegt werden. Ziel ist es, das Familienzentrum zukunftsfähig aufzustellen, außerdem soll es eine zentrale Rolle bei zukünftigen kommunalen Aktivitäten und Projekten für die Bürgerinnen und Bürger spielen. „Was sie gemeinsam in den letzten Jahren geleistet und erreicht haben, verdankt unser aller Respekt“, so lautete die einhellige Meinung des Gemeinderats.
Gegründet wurde das Familienzentrum Schorndorf e.V. am 29. November 2000. Im Jahr 2004 beschloss der Gemeinderat, die Geschäftsführung des Familienzentrums zu finanzieren. Bis 2014 befand sich das Familienzentrum in städtischer Trägerschaft. Danach wurde die Geschäftsführung von der Stadt auf den Verein übertragen. Der Vereinsvorstand arbeitet ehrenamtlich. 21 Träger, Vereine und Organisationen und 41 private Personen sind aktuell Mitglieder.