Stadtnachricht

Gestärkt aus der Krise hervorgehen


Mit über 800 Gästen, von denen sich einige mit einem Stehplatz in der Barbara-Künkelin-Halle begnügen mussten, war der Neujahrsempfang der Stadt am Freitag vergangener Woche sehr gut besucht. Oberbürgermeister Matthias Klopfer zeichnete dabei ein Bild erfolgreich abgeschlossener Projekte (Schorndorf Aktuell berichtete ausführlich beim Jahresrückblick) und skizzierte die Aufgaben der kommenden Jahre. Dabei verbreitete er Zuversicht: "Wir sind auf einem guten Weg und haben alle Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen." Dafür spreche auch, dass man in Schorndorf den Spagat zwischen Sparen und Investieren gut gemeistert habe. In der Stadt wolle man über neue Formen der Bürgerbeteiligung nachdenken.

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Für Schorndorf erscheine ihm wichtig, über Bedenken und Anregungen aus der Bürgerschaft noch ernsthafter als bisher nachzudenken. Dies mache zwar städtische Planungen teurer und zeitaufwendiger, dafür könne man aber die Akzeptanz steigern.

Zentral sei es aber vor allem, offen und ehrlich mit Informationen umzugehen: "Dies gilt für alle Beteiligten; dann bin ich mir sicher, dass eine neue Planungskultur auch erfolgreich sein kann." Deshalb will Klopfer dem Gemeinderat vorschlagen, sich mit unterschiedlichen Formen der Bürgerbeteiligung auf einer Klausurtagung auseinanderzusetzen.

Man wolle frühzeitig und gemeinsam festlegen, bei welchen Projekten welche Bürgerbeteiligungsform sinnvoll ist: "Dieser Herausforderung müssen und wollen wir uns stellen." Klar scheint ihm, dass klassische Beteiligungsformen wie Bürgerversammlungen und Bürgerfragestunden zwar notwendig seien, aber von vielen nicht mehr als zeitgemäß angesehen würden.

In den kommenden zwölf Monaten wird in der Stadt einiges passieren: Der Postturm wächst in die Höhe, im Breuninger-Areal wird es den erwarteten ersten Spatenstich ebenso geben, wie beim 2. Bauabschnitt des Gesundheitszentrums am Krankenhaus.

Allein diese drei Maßnahmen werden ein Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro haben. Weiter baut die SWS in Weiler zwölf neue, preisgünstige Mietwohnungen, die Weststadtsanierung geht weiter voran und ein neues Buskonzept wird vorgestellt. Das Kinderhaus "Am Schloss" wird gebaut und für die individuelle Betreuung durch den Tagesmütter-Elternverein sollen Plätze für unter Dreijährige geschaffen werden. Schwieriger dürfte die Diskussion über die zukünftige Schulstruktur werden, weil dabei die um 30 Prozent zurückgehenden Schülerzahlen ebenso zu berücksichtigen sind wie der ungebrochene Trend zum Wechsel auf die Gymnasien. Im Sommer will der Gemeinderat diesen Komplex beraten und festlegen, wo künftig die Schwerpunkte liegen. Laut Oberbürgermeister Klopfer werde man aber auch an Einschnitten nicht vorbeikommen.

Der - wie angekündigt - 90 Minuten dauernde Neujahrsempfang wurde gekonnt von einem Instrumentalensemble unter der Leitung von Hannelore Hinderer musikalisch umrahmt (weitere Berichte zum Neujahrsempfang auf Seite 3).