Stadtnachricht

"Sie tun dem sozialen Klima gut"


Im Rahmen des Neujahrsempfangs zeichnete OB Matthias Klopfer acht Bürgerinnen und Bürger aus Schorndorf sowie zwei Gruppen mit der Daimlermedaille und der städtischen Verdienstmedaille aus. Sie alle stehen für jahrelanges ehrenamtliches Engagement, das sie mit viel Kompetenz, Wissen und Erfahrung ausüben. "Die vielen Ehrenamtlichen in unserer Stadt tun dem sozialen Klima gut", stellte dazu OB Klopfer anerkennend fest. Die Zuhörer in der Barbara-Künkelin-Halle quittierten dies mit viel Beifall. Ohne das bürgerschaftliche Engagement sei ein freiheitlicher, demokratischer und sozialer Staat nicht denkbar: "Sie handeln vorbildlich und sind Vorbilder für andere."

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Daimlermedaille

Seit 2002 ist Heike Bieg Vorstandsmitglied beim Tagesmütter- und Elternverein Schorndorf, inzwischen deren Vorsitzende. Seit dieser Zeit arbeitet sie auch beim örtlichen Frauenforum mit. Sie hat mit Ausdauer und hohem zeitlichem Aufwand die Kinderbetreuung in der Daimlerstadt wesentlich verbessert. Durch gute Kommunikation gelang es ihr, die Kinderbetreuung um das Angebot der Tageseltern zu ergänzen. Der Verein gilt als Vorbild und Vorreiter für viele Nachbargemeinden.

Joachim Baur steht seit Jahren an der Spitze des Führungsteams, das die Geschicke des TSV Weiler leitet. Seit zehn Jahren führt er den Sportverein mit nahezu 1.400 Mitgliedern als 1. Vorsitzender an. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Bauvorhaben, die während seiner Amtszeit umgesetzt wurden: Grundlegende Sanierung des vereinseigenen Sportheims, neues Beach-Volleyballfeld, Erstellung von Toiletten auf dem Sportplatzgelände mit viel Eigenleistungen. Er unterstützte den HGV und leitet den Arbeitskreis Schorndorfer Vereine.

Die Rechtsanwältin Barbara Lischik-Nickel ist Gründungsmitglied des Tagesmütter- und Elternvereins, der 1998 aus der Taufe gehoben wurde. Sie berät diesen juristisch. Ihr soziales Engagement in der Stadt ist vielseitig: Gründungsmitglied des Familienzentrums vor elf Jahren und seitdem auch dessen 1. Vorsitzende, Mitglied im Frauenforum, Gründungsmitglied und Akteurin im "Bündnis für Familie" und Vorsitzende des Fördervereins Künkelinschule. Ehrenamtlich berät sie Opfer, Kinder und Jugendliche im Netzwerk engagierter Rechtsanwälte für Opferschutz.

Ebenfalls in vielen Bereichen ist Christel Riedel seit Jahren ehrenamtlich engagiert. Sie ist 1996 der Arbeitsgemeinschaft Schorndorfer Weiber beigetreten und übernahm vor zehn Jahren deren Vorsitz. Die "Weiber" (man darf sie ausdrücklich so nennen) arbeiten im sozialen und karitativen Bereich für soziale Einrichtungen und in der Altenhilfe. Zu besonderen Anlässen präsentieren sie sich in authentischen Gewändern der Bürger- und Bauersfrauen aus der Zeit des Weiberaufstands anno 1688. Zudem ist sie als einzige Frau in der Vorstandschaft der Bürgerstiftung vertreten.

"Kochen mit Senioren" heißt die Aktion, die seit zehn Jahren im zentral gelegenen Karlsstift angeboten wird. Sie wurde vor zehn Jahren von den Eheleuten Erika und Arnulf Thomas sowie ihren beiden Mitstreiterinnen Ursula Frank und Ursula Russ ins Leben gerufen. Seitdem steht dieses Quartett zusammen mit Senioren im Karlsstift am Herd und bereitet jeweils dienstags eine komplette vollwertige Mahlzeit zu. Gut ein Dutzend Bewohner nehmen dieses Angebot wahr. Nebenher wird gesungen und das Gedächtnis trainiert. In Kooperation mit der GDR wurde ein "Andenkenbüchle" mit Rezepten, Bildern und Anekdoten herausgegeben.

Die "Bürgerinitiative Pro Ortsumfahrung Haubersbronn" vertritt eine große Anzahl von Mitgliedern und unterstützte ab 1999 erfolgreich die Planungen bis zur Realisierung der neuen Ortsumfahrung. Im Rahmen der damaligen Kommunalwahl wurde auch eine optimierte Aufstiegstrasse zur Anbindung des Raums Welzheim vorgeschlagen. Dieser "außerparlamentarischen" Unterstützung ist es sicherlich zu verdanken, dass die Planungen auch umgesetzt wurden und diese auf eine hohe Akzeptanz der Bevölkerung stoßen. Zur wertvollen Arbeit der BI gehören ebenso Vorschläge für verkehrslenkende Maßnahmen im Ort nach dem Bau der Umfahrungen. Vorsitzender der BI ist Wilhelm Heinle. Er wird von einem neunköpfigen Vorstand und Beirat unterstützt.

Städtische Verdienstmedaille

Auf Initiative von Doris Eylert wurde 1989, gleich nach dem Bau der Schurwaldhalle, die "Kulturgruppe Oberberken" ins Leben gerufen. Diese bietet inzwischen ein jährliches Programm mit breitem Spektrum an. Zu den rund zehn Veranstaltungen gehören Konzerte, Jazzfrühschoppen, Theater, Lesungen und Vorträge. Elf Jahre lang hat Doris Eylert, die auch 20 Jahre lang dem Ortschaftsrat angehörte, die Kulturgruppe geleitet, nun ist sie dessen Ehrenmitglied. Sie gründete die Senioren-Theatergruppe ebenso wie "Kunst im Dorf" und ist ehrenamtliche Leiterin der Theater-AG an der Schurwaldschule.

Seit Jahren ist Ulrich Kolb in der Abteilung Badminton der SG ehrenamtlich engagiert: Als Pressewart, als Sportwart und seit 1994 als Abteilungsleiter. Er hat viele Turniere in Schorndorf ausgerichtet, darunter drei Länderspiele in der Karl-Wahl-Halle federführend organisiert. Die Badminton-Abteilung der SG ist eine der erfolgreichsten Mannschaften in Baden-Württemberg. Mehrere Landesmeister-Titel und der Aufstieg der 1. Mannschaft in die zweite Bundesliga vor einem Jahr bestätigen dies. Zudem ist Kolb Gründungsmitglied und seit fünf Jahren 2. Vorstand des Badminton-Fördervereins.

Gerade 18 Jahren war Günther Ostertag alt, als er 1973 beim THW eintrat und sich für zehn Jahre verpflichtete. Er absolvierte mehrere Lehrgänge und blieb dem THW bis heute treu. Seit 1983 leitet er den Schorndorfer Ortsverband. Weil ihn diese Aufgabe täglich mehrere Stunden in Anspruch nimmt, kann sie gut und gerne als "zweiter Beruf" des Architekten bezeichnet werden. Das größte Objekt in seiner 25-jährigen Amtszeit war der selbst geplante THW-Stützpunkt in der Baumwasenstraße. Mit dem Gebäude steht dem THW eine komfortable und zeitgemäße Zentrale zur Verfügung. Sie ist so konstruiert, dass sie jederzeit sich verändernden Bedürfnissen angepasst werden kann. Zu den vielen Ehrenzeichen Ostertags kommt nun die städtische Verdienstmedaille in Gold dazu.

Diese gab es auch für Thomas Röder, der sich seit vielen Jahren um die Völkerverständigung bemüht. Schon als Schüler, später dann als Student, belebte er im damaligen Club Euro 80 die Beziehungen zur ersten Partnerstadt Tulle in Frankreich. Seit 1985 arbeitet er als 1. Vorsitzender des Partnerschaftsvereins unermüdlich an der Begründung neuer und der Festigung bestehender Partnerschaften. Mit seiner Unterstützung sind die Partnerstädte Bury, Kahla, Dueville und Tuscaloosa dazu gekommen. Bei jeder Städtepartnerschaft war er von Beginn an mit ganzem Herzen dabei und unterstützte die Verbindungen auch mit seiner Präsenz bei den Reisen. Zudem ist Röder seit 1992 Mitglied der 1. SMTV und seit 2007 im Vorstand für Repräsentationen zuständig. Weiter leitet er den Förderverein der 1. SMTV.

Interessantes vom Empfang

Den anschließenden "Ständerling" nach dem offiziellen Neujahrsempfang nutzen viele Gäste, Dinge auf dem "kurzen Dienstweg" anzusprechen und Termine für Gespräche zu vereinbaren. Oder sind einfach dabei, um zu sehen und gesehen zu werden. Stadtkämmerer Thorsten Englert, ganz dem Sparkurs der Stadt verpflichtet, konnte indes ganz beruhigt zur Butterbrezel greifen, bekommt er dafür doch keinerlei Rechnung präsentiert. 1.000 Exemplare dieses "schwäbischen Gebäcks" spendierten die Stadtwerke, am Ende waren alle weggeputzt. Wein vom Grafenberg war zumeist in den Gläsern, mit denen auf ein "gutes Neues" angestoßen wurde.

Die Ehrengäste

Die ersten Reihen in der proppenvoll besetzten Barbara-Künkelin-Halle waren für Ehrengäste reserviert. OB Matthias Klopfer konnte eine ganze Menge extra willkommen heißen: MdB Dr. Pfeiffer, MdL Heinz, OB Holzwarth (Welzheim) die BM-Kollegen Schaffer, Kaufmann, Bernlöhr und Leube (Kahla) sowie die ehemaligen Bürgermeister Greiner und Dr. Kautt, Ehrenbürger Dr. Lempp, Kreishandwerksmeister Wöhr, IHK-Präsident und Landtagskandidat Paal, IHK-Ehrenpräsident Schloz, Dekane Teich und Unsin, Imam Hakki Gür, Vertreter politischer Gremien, der Schulen, der Vereine, der Rettungsorganisationen, der Polizei sowie Unternehmerinnen und Unternehmer. Mit von der Partie waren auch die Landtagskandidaten Petra Häffner, Jochen Haussmann und Tobias Weitmann. An diese richtete OB Klopfer zwei Bitten: "Unterstützen Sie uns bei der Planung und dem Bau der Ortsumfahrung Miedelsbach. Und denken Sie immer daran, dass unsere Demokratie von starken Kommunen lebt."

Dank an Winterdienst

Dass werdende Eltern auch über Weihnachten gut ins Krankenhaus zur Entbindung kamen, verdanken sie den Mitarbeitern des Winterdienstes. Gut zwei Dutzend von ihnen waren an Heiligabend bis 22 Uhr und am 1. Weihnachtsfeiertag bereits am 5 Uhr in der Früh bei heftigem Schneetreiben im Einsatz. Ihnen galt dafür das "herzliche Dankeschön" des Stadtoberhaupts (lautstarker Beifall im Saal). Überhaupt verzeichnete man auch in Schorndorf den schneereichsten Dezember seit 40 Jahren: Bereits 425 Tonnen Salz wurden in diesen Wochen gestreut. Im gesamten Winter davor verbrauchte man gerade mal 45 Tonnen mehr.

Die Neugeborenen

Im Namen des Gemeinderats, seiner Bürgermeisterkollegen Reingruber und Stanicki sowie seiner Partnerin Anni Betz und natürlich auch ganz persönlich wünschte das Stadtoberhaupt den Schorndorfern für das neue Jahr 2011 "alles Gute, viel Glück und Gesundheit." Alle Kinder, die letztes Jahr auf die Welt kamen, bezog Klopfer ausdrücklich mit ein: 209 in Schorndorf, 32 in Haubersbronn, 28 in Weiler, 25 in Miedelsbach, 12 in Schornbach, 12 in Schlichten, 8 in Oberberken und 5 in Buhlbronn.

Erster Elektro-Smart

Recht smart geriet der Auftritt des ersten Elektro-Smarts der Stadtwerke beim Neujahrsempfang. Zur Überraschung der Gäste rollte lautlos das von Wassermeister Kurz in Feuerwehruniform gelenkte Fahrzeug auf die Bühne. Damit zeige man, so OB Klopfer, dass Schorndorf als Daimlerstadt nicht nur die Wiege der Mobilität sei, sondern sich auch offensiv der Zukunft eben dieser widme. Damit hat der Technik-Vorstand der Daimler AG, Dr. Thomas Weber, sein Versprechen eingelöst, eines der ersten Elektro-Mobile an Schorndorf auszuliefern. Dieses kommt passend zum diesjährigen Automobilsommer. Unter dem Thema "Zeitreise Automobil" präsentiert das Remstal unter Federführung Schorndorfs vom 9. bis 13. Juni das vom Land ausgewählte Leuchtturmprojekt, das die Geschichte des Automobils in den letzten 125 Jahren erleben lässt.