Stadtnachricht

Rems erreichte mit 5,23 Meter ihren höchsten Wasserstand


Bereits am frühen Morgen des vergangenen Donnerstags wurde um 3.30 Uhr die Rufbereitschaft des Baubetriebshofs Schorndorf wegen steigender Pegelstände alarmiert. Bürgermeister Andreas Stanicki richtete daraufhin die Hochwasser-Einsatzzentrale im Baubetriebshof ein. Im Laufe des Tages stiegen die Pegelstände kontinuierlich an, bis dann um 21.15 Uhr der Höchststand von 5,23 m am Röhm-Pegel erreicht wurde. Bis dahin hatte der Baubetriebshof sämtliche Sicherungsmaßnahmen entlang der Dämme durchgeführt.

Sowohl die Tannbach-, als auch die Heuwegbrücke mussten um 10 Uhr vormittags wegen der ansteigenden Pegel für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt werden.

Wegen der sich dramatisch zuspitzenden Situation wurden über den Kreisbrandmeister des Rems-Murr-Kreises aus dem gesamten Bereich des Regierungspräsidiums Stuttgart Sandsäcke organisiert und den am stärksten betroffenen Kommunen zur Verfügung gestellt. Der Stadt Schorndorf wurden durch die Berufsfeuerwehr Stuttgart und das Technische Hilfswerk 1.500 Sandsäcke zur Verfügung gestellt, von denen über 500 Sandsäcke direkt an die stärker betroffene Gemeinde Rudersberg weitergeleitet wurden.

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Der städtische Baubetriebshof war mit 35 Mitarbeitern im Einsatz, tatkräftig unterstützt wurden sie von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk. Insgesamt wurden 3.500 Sandsäcke zur Deichsicherung eingesetzt. Diese wurden zum Teil von Mitarbeitern des Baubetriebshofes vor Ort gebracht, zum Teil wurden die Sandsäcke von betroffenen Bürgern an der Abfüllstation des Bauhofs selbst abgefüllt und eingesetzt.

Das starke Hochwasser der Rems hat auch zu Schwierigkeiten bei den abwassertechnischen Anlagen geführt, weshalb alle Mitarbeiter der Kläranlage tagsüber in voller Stärke im Einsatz waren. Auch während der Nacht zum Freitag wurde im Sondereinsatz weitergearbeitet. Ein Ausfall des Hochwasserpumpwerks konnte durch manuellen Betrieb verhindert werden.

Das Hochwasser hat vor allem im Industriegebiet Hanfwiesenstraße in Miedelsbach zu Schäden geführt, hier war die Wieslauf über die Ufer getreten. Auch die Mühle in Haubersbronn wurde durch das Hochwasser beschädigt. Gegen 21 Uhr ist die Rems im Bereich der Weilerstraße 21 übergetreten, dort konnten Schäden an Gebäuden aber durch das Aufschichten von Sandsäcken durch THW und Feuerwehr verhindert werden. Die Abteilungen Haubersbronn und Miedelsbach der Freiwilligen Feuerwehr waren in voller Mannschaftsstärke im Einsatz.

Mit einem Pegelhöchststand von 5,23 Meter (normal 0,73 Meter) hatte Schorndorf und Umgebung nach 2002 - der höchste Pegelstand lag damals bei 5,12 Meter - schon wieder ein Jahrhunderthochwasser zu verkraften. Es hat sich gezeigt, dass die Maßnahmen des Wasserverbandes Rems, durch Schaffung von Retentionsflächen Rückhaltebereiche für das Hochwasser vorzuhalten, absolut richtig waren. Zwar haben sich an der Rems kritische Wasserstände erst ab Schorndorf aufgebaut, da das meiste Wasser aus dem Wieslauftal zugeführt wurde, doch konnten alle Unterlieger durch den Einstau des Retentionsbeckens "Schorndorf/Winterbach" zuverlässig geschützt werden.

Als die Pegelstände in Schwäbisch Gmünd sanken und das Becken "Schorndorf/Winterbach" eine fast vollständige Einstauung vorwies, hat der Wasserverband Rems den Einstau des Beckens bei Lorch-Waldhausen veranlasst, was sich in deutlich sinkenden Wasserständen in Schorndorf kurze Zeit später bemerkbar machte.

Neben den Retentionsflächen des Wasserverbandes Rems haben die von Tiefbauamtsleiter Herbert Schuck mit seinem Team entwickelten Hochwassersicherungen der gefährdeten Dammbereiche nach dem letzten Jahrhunderthochwasser 2002 dazu geführt, dass das jetzige Jahrhunderthochwasser der letzten Woche ohne gravierende Schäden abgeleitet werden konnte.

Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat gleich beim Neujahrsempfang allen Helferinnen und Helfern seinen herzlichen Dank ausgesprochen und sie für ihren engagierten Hochwasser-Einsatz gelobt.