Stadtnachricht

Kampf dem Verkehrslärm


Tierische Schilder sollen Raser bremsen.

Unnötigen Verkehrslärm eindämmen und die Sicherheit im Verkehr erhöhen: Das sind die Ziele mehrerer Aktionen des Landratsamts Rems-Murr-Kreis. Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern, vor allem von Bürgern, die in der Nähe von beliebten Motorrad-Strecken im Landkreis wohnen. Aus diesem Grund ist der Landkreis Teil der landesweiten Initiative gegen Motoradlärm - zusammen mit Berglen, Großerlach, Kernen im Remstal, Leutenbach, Rudersberg, Waiblingen, Weinstadt und vielen anderen Kreisen und Kommunen in Baden-Württemberg. Die insgesamt 81 Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg haben gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung Thomas Marwein von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrenden mehr Anstrengungen gefordert, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren. Der Antrag hatte Erfolg. Der Bundesrat setzt sich nun dafür ein, den Lärm von Motorrädern zu verringern. In dem am 15. Mai gefassten Beschluss spricht er sich dafür aus, die zulässigen Geräuschemissionen aller neu zugelassenen Motorräder auf maximal 80 dB(A) zu begrenzen. Die Bundesregierung solle sich bei der Kommission entsprechend dafür einsetzen. „Der Rems-Murr-Kreis macht sich seit mehreren Jahren gegen unnötigen Verkehrslärm stark. Seit 2019 sensibilisiert der Landkreis mit tierischen Schildern Motorrad- und Autofahrer dafür, rücksichtsvoll unterwegs zu sein - denn nicht nur Motorräder verursachen Lärm. Unnötig lautstarken und zu schnellen Fahrern wird signalisiert: „Geschwindigkeit drosseln und Fahrweise anpassen“, wie es auch Landrat Dr. Richard Sigel sagt. Die Lärmschilder stehen an bekannten „Raserstrecken“. Diese Kampagne hat der Landkreis vor kurzem ausgeweitet: In Schorndorf, Rudersberg und Berglen sind nun ebenfalls Schilder mit dem „tierischen Blickfang“ aufgestellt und sollen die Motorradfahrer, aber auch Autofahrer sensibilisieren. Neben den Schildern engagiert sich der Rems-Murr-Kreis mit weitere Aktionen für den Lärmschutz: Bei der Aktion „Gelbe Karte“ melden die Gemeinden und die Polizei und Mess-Teams des Landratsamts Lärm- und Abgasbelästigungen von Fahrzeugen, wie beispielsweise das Hochjagen des Motors im Leerlauf und beim Fahren in niedrigen Gängen. Das Landratsamt wendet sich dann an den Fahrer, um auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen und verwarnt ihn mit einer gelben Karte. Zudem führen Landratsamt und Polizei gemeinsame Kontrollen gegen Verkehrslärm und für mehr Verkehrssicherheit durch, damit auch Motorradfahrer für zu schnelles oder unnötig lautes Fahren belangt werden können. Beim Blitzen ist eine Ahndung wegen der fehlenden Kennzeichen vorne nicht möglich.