Stadtnachricht

Minister Lucha lobt Projekt der Stadt


Minister Lucha zu Besuch in Schorndorf.

„Ein wirkliches Herzensprojekt“ nennt Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration, das Förderprogramm des Landes, das sich aktiv gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit einsetzt. Vor zwei Jahren wurde das Programm ins Leben gerufen. Derzeit erhalten sechs Städte und Landkreise in Baden-Württemberg eine finanzielle Unterstützung, unter anderem auch Schorndorf. Am Dienstag kam der Minister zu Besuch nach Schorndorf, um sich mit den verschiedenen Projektpartnern auszutauschen und sich ein Bild von der aktuellen Situation in der Stadt zu machen.

„Rund 700 Kinder in Schorndorf leben derzeit unter der Armutsgrenze. Zwischen 2014 und 2017 ist diese Zahl um einen Prozentpunkt angestiegen“, berichtete Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich. Um die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Familien möglichst ganzheitlich zu bedienen zu können, wurde Anfang 2019 ein Präventionsnetzwerk gegründet. Neun Einrichtungen und freie Träger schlossen sich zusammen, darunter das Familienzentrum Pro Familia, der Kinderschutzbund und die Paulinenpflege Winnenden. Mittlerweile ist das Netzwerk auf über 20 Institutionen, freie Träger und Behörden angewachsen. Bei regelmäßigen Treffen, die von der Stadtverwaltung organisiert werden, tauschen sich die Partner aus und entwickeln gemeinsam neue Ideen, wie sie ihre Zielgruppe noch besser erreichen können.

Ein sehr erfolgreiches, gemeinsam durchgeführtes Projekt war ein Kochkurs, bei dem Familien und Kinder in unbeschwerter Atmosphäre die verschiedenen Einrichtungen und Angebote kennenlernen konnten und gleichzeitig noch etwas über gesunde Ernährung gelernt haben. Minister Lucha zeigte sich begeistert von den Aktivitäten des Netzwerks: „Ich möchte mich bei Ihnen allen ganz herzlich für Ihre Arbeit und ihr Engagement bedanken. Mein Ziel ist es, dass wir bis 2030 im ganzen Land solche Projekte und Netzwerke haben.“ Denn das Thema Kinderarmut betrifft alle Städte und Landkreise. 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg leben unter der Armutsgrenze. Oranna Keller-Mannschreck von Pro Familia macht dafür unter anderem den teuren Wohnraum verantwortlich. Hier müsse sich dringend etwas ändern. Durch die Corona-Pandemie seien außerdem viele Familien in Einsamkeit geraten. Termine, auch mit den Beraterinnen und Beratern, hätten nicht stattfinden können. Mit einem gemeinsamen Appell richteten sich die Netzwerkpartner an das Land, um gerade in dieser schwierigen Zeit wieder mehr Unterstützung für die Kinder und Familien anbieten zu können. Der Minister versprach, auch das Gespräch mit Bildungsministerin Dr. Eisenmann zu suchen, um hier schnelle und unkomplizierte Lösungen für die Kinder und Familien zu finden. Die Förderung des Landes von knapp 65.000 Euro, die über zwei Jahre genehmigt wurde, läuft noch in diesem Jahr. Das Präventionsnetzwerk aus Schorndorf möchte aber natürlich weitermachen. „Wir haben ein gutes Fundament, auf dem wir aufbauen wollen und unsere gemeinsamen Ziele und Ideen machen Lust auf mehr“, sagte Katrin Karstedt von der Paulinenpflege Winnenden. „Ich bin stolz, dass wir so ein tolles Netzwerk in unserer Stadt haben“, fügte Edgar Hemmerich hinzu. Für mehr Informationen richten sich Interessierte an den Fachbereich Familien und Soziales der Stadt Schorndorf.