Stadtnachricht

Mehr Hochwasserschutz im Remstal


Das HRB 4 zwischen Urbach und Plüderhausen.

Umweltminister Franz Untersteller (mitte) kam zur Eröffnung.Nach 3,5 Jahren Bauzeit ist am Dienstag, 8. September, zwischen Urbach und Plüderhausen das Hochwasserrückhaltebecken 4 (HRB 4) eröffnet worden. Damit verfügt das Remstal nun neben zahlreichen Wehren auch über insgesamt vier Trockenbecken, die die Bevölkerung bei Hochwasser vor den Wassermassen schützen werden. „Wetterextreme nehmen immer mehr zu. Auch wir im Remstal haben in den vergangenen Jahren schon Erfahrung damit machen müssen. Mit den Hochwasserrückhaltebecken können wir die Schäden künftig sehr gering halten“, sagte Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Schorndorf und Vorsitzender des Wasserverband Rems. Landrat Dr. Richard Sigel ergänzte: „Ich freue mich, dass nach den aufwendigen Planungen, dem Planfeststellungsverfahren und der Realisierung des Hochwasserrückhaltebeckens 4, dessen Bauzeit rund drei Jahre betrug, dieser Rückhalteraum an der Rems nun offiziell in Betrieb genommen werden kann.“

Das HRB 4 hat ein Rückhaltevolumen von 670.000 Kubikmetern und ist damit das kleinste im Remstal. Bedingt durch die Lage zwischen der Bahnlinie und der B 29 mussten rund 82.000 Kubikmeter Erde für insgesamt 2,3 km Deich aufgeschüttet werden. Umweltminister Franz Untersteller, der an der offiziellen Einweihung des Rückhaltebeckens teilnahm, sagte in seinem Grußwort: „Wir tun gut daran, trotz extremer Trockenheit und Niedrigwasserpegel auch das andere Extrem, nämlich das Hochwasser, nicht aus dem Blick zu verlieren.“ Umso wichtiger sei es, dass mit der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens 4 eine spürbare Verbesserung im Hochwasserfall für die unterhalb liegenden Ortslagen im Remstal geschaffen worden ist. „Gerade für die Bürgerinnen und Bürger hier in der Region ist das eine gute Nachricht, die vor 30 Jahren von katastrophalen Überflutungen betroffen waren.“ Das Land hat den Bau des HRB 4 mit 13,1 Millionen Euro gefördert. „Unser großer Dank gilt daher dem Land Baden-Württemberg, ohne dessen Unterstützung eine solche Investition nicht möglich gewesen wäre“, so OB Klopfer.

670.000 Kubikmeter Rückhaltevolumen hat das HRB 4.Urbachs Bürgermeisterin Martina Fehrlen bedankte sich für die gute interkommunale Zusammenarbeit: „Angesichts des Klimawandels werden gemeinsame Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Hochwasservorsorge immer wichtiger. Solidarität und koordinierte Zusammenarbeit wie im Wasserverband Rems sind für mich der Schlüssel für einen besseren Hochwasserschutz.“ Auch wenn sich die hochwasserschützende Wirkung des HRB 4 hauptsächlich ab Urbach flussabwärts Richtung Schorndorf entfaltet, profitiert auch die Gemeinde Plüderhausen: So wurden mit dem Vorflut-Sicherungspumpwerk große bebaute Gebiete in der Talaue hochwassersicher gemacht. Gleichzeitig wurde die Rems in Plüderhausen renaturiert, zur Freude von Mensch und Natur, wie Bürgermeister Andreas Schaffer betont. „Wir freuen uns über die Fertigstellung des Hochwasserrückhaltebeckens 4 Plüderhausen/Urbach des Wasserverbandes Rems“, betonte Schaffer. „Hochwasserschutz geht uns alle an, umso wichtiger ist es, dass wir solche Projekte interkommunal umsetzen.“

Die Gesamtkosten des HRB 4 belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Als Generalplaner wurde das Ingenieurbüro WALD und CORBE Consulting GmbH, Hügelsheim beauftragt, die Bauausführung für den Bauabschnitt 1 und 2 (Hochwasserrückhalteraum) ging an die Firma Wolff und Müller Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Waldenburg, der 3. Bauabschnitt (örtlicher Hochwasserschutz in Plüderhausen) an die Firma Grötz Bauunternehmung GmbH, Nürtingen.