Stadtnachricht

Erinnerung an die Deutsche Einheit


Übersicht über die Aussichtsplattform auf dem Grafenberg mit den neu gepflanzten Bäumen und den Vertretern von Stadt und Kirche

Ebenso wie die Naturfreunde, die vor einigen Wochen eine Scharlacheiche auf dem Grafenberg gepflanzt haben, engagiert sich auch die Paulusgemeinde für den Naturschutz. Mit Hilfe von Spendengeldern hat sie die Pflanzung weiterer Bäume auf dem Grafenberg ermöglicht. Die Paulusgemeinde besteht bereits seit 1954 als eigenständige Kirchengemeinde in Schorndorf und wirkt heute in der evangelischen Gesamtkirchengemeinde mit.

Kiefer, Buche, Eiche

Bei einem Fototermin auf der Aussichtsplattform des Grafenbergs berichtet Pfarrer Thomas Oesterle über die Hintergründe der Baumpflanzungen. Spannend ist die Intention der Anordnung der einzelnen Bäume auf der Aussichtsplattform - sie bekräftigen den Gedanken an die Deutsche Einheit, die vor nunmehr 30 Jahren friedlich erreicht wurde. So steht im Osten eine Kiefer, im Westen eine Buche und in der Mitte eine Eiche als gesamtdeutsches Symbol.

Platz für die neuen Bäume ergab sich auf der Fläche, nachdem die ursprüngliche Eiche gefällt werden musste. „Wir wollten den Baum unbedingt erhalten, doch das war nicht möglich“, sagt Marek Lihotan, bei den Zentralen Diensten Leiter des Bereichs Stadtgrün. „Der Baum wies bereits seit 2010 Schäden auf und die getroffenen Maßnahmen, wie eine Kroneneinkürzung oder eine Tiefendüngung, konnten ihn nicht retten. Die Trockenheit im Sommer hat dem Baum nun den Rest gegeben“, so Lihotan. Die jungen Bäume werden von den Mitarbeitern der Zentralen Dienste gepflegt. Beim Blick auf die neu gepflanzten Bäume betont Marek Lihotan: „Es sind vier wunderschöne Bäume am Grafenberg. Wir haben bewusst bereits gewachsene Exemplare mit guter Qualität gewählt.“

Oberbürgermeister Matthias Klopfer freut sich auch über einen ganz praktischen Nutzen: „Die Bäume sorgen für ein noch schöneres Ambiente und bieten beim Gottesdienst im Grünen bald beschattete Sitzplätze.“ Der Gottesdienst im Grünen der Paulusgemeinde, bei dem auch der Oberbürgermeister regelmäßiger Teilnehmer ist, gilt als jährliches Highlight auf der Aussichtsplattform. Die Veranstaltung ist inzwischen überregional bekannt und lockt viele Gäste auf den Weinberg.

Pfarrer Thomas Oesterle betont die Rolle der Kirche beim Klimaschutz: „Als Kirchengemeinde haben wir eine große Verantwortung. Wir wollen die Spendengelder für Menschen einsetzen, jedoch auch die Natur gezielt stärker schützen.“ Das bestätigt Matthias Klopfer: „Wir müssen vorausdenken, an die Stadt Schorndorf im Jahr 2080 oder 2100.“ Nachhaltigkeit ist eine der planerischen Herausforderungen in den kommenden Jahrzehnten. Auch Schorndorfs Gemeinderat wird sich 2021 vermehrt mit diesen Themen beschäftigen. „Die Herausforderung aktuell und in den kommenden Jahren ist, unsere Stadt sozial zusammenzuhalten und zukunftsfähig zu gestalten“, stellt Klopfer abschließend fest.