Stadtnachricht

Schärfere Regeln im Rems-Murr-Kreis frühestens ab Sonntag


Der Rems-Murr-Kreis hat die 200er-Schwelle bei der 7-Tages-Inzidenz am heutigen Mittwoch, 9. Dezember, erstmals überschritten. Die Inzidenz liegt laut Dashboard des Landratsamts bei 214. Um vom Land als Hotspot eingestuft zu werden, muss die 7-Tage-Inzienz von 200 Fällen an drei aufeinander folgende Tagen überschritten sein – und zwar in der entscheidenden Meldung durch das Landesgesundheitsamt am Abend. Dieser Fall könnte demnach am Freitagabend eintreten.
 
Deshalb bereitet sich der Landkreis aktuell mit allen beteiligten Akteuren auf das Überschreiten der 200er-Schwelle vor. Als Grundlage dient die Hot-Spot-Strategie des Landes, die am 4. Dezember veröffentlicht wurde. Demnach müssen die betroffenen Landkreise weitere Einschränkungen per Allgemeinverfügung erlassen. Der Entwurf der Allgemeinverfügung sieht etwa nächtliche Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen auf fünf Personen, die Schließung von Friseurgeschäften und ein Veranstaltungsverbot vor.
 
„Wir haben uns bei der Vorbereitung unserer Allgemeinverfügung noch einmal an das Sozialministerium gewandt mit der Frage, ob es wirklich zielführend ist, den Einzelhandel und Friseurgeschäfte weiter einzuschränken“, so der Landrat weiter. „Leider besteht das Sozialministerium auf diesen Punkt. Wir prüfen aktuell, ob Hausbesuche von Friseuren möglich wären. Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern und den betroffenen Berufsgruppen in dieser ungewissen Zeit die größtmögliche Planungssicherheit geben und nutzen hierfür unseren Spielraum“, so der Landrat weiter. Deshalb sollen die Regelungen bewusst nicht „über Nacht“ von Freitag auf Samstag umgesetzt werden, sondern erst ab Sonntag.
 
„Wir sind in unserem erweiterten Krisenstab im ständigen Austausch mit den Städten und Gemeinden, der Polizei, den Schulen und den Kreisärzteschaften. In dieser Runde haben wir uns darauf verständigt, dass die schärferen Regeln im Rems-Murr-Kreis frühestens ab Sonntag, 13. Dezember, gelten sollen – und auch nur dann, wenn der Landkreis bis dahin als Hotspot eigestuft ist.“ Hintergrund für diese Entscheidung ist auch die aktuelle Diskussion in Bund und Land, die zu schärferen Regelungen seitens des Landes führen könnte.
 
Angesichts der hohen Fallzahlen appelliert der Landrat an die Bevölkerung: „Wir haben heute erstmals die kritische Schwelle von 200 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen überschritten. Nach unserer Statistik haben wir die Schwelle sogar schon gestern erreicht. Gleichzeitig diskutiert man in Bund und Land über schärfere Einschränkungen. All das zeigt: Wir müssen uns jetzt gemeinsam anstrengen. Die kurze Freude des Beisammenseins in der Adventszeit oder am Weihnachtsabend sollte nicht zu einem bösen Erwachen im Januar führen.“

Quelle: Landratsamt Rems-Murr-Kreis