Stadtnachricht

Über die Maßen engagiert


Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Konrad Hofer

Zum Ende des vergangenen Jahres wurde eine besondere Auszeichnung an einen engagierten Schorndorfer Bürger verliehen: Der langjährige Schorndorfer Stadtrat und selbstständige Fahrlehrer Konrad Hofer erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande, die höchste Anerkennung, welche die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Bei der Verleihung der Auszeichnung im kleinen Kreis im Dezember würdigte Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Verdienste von Konrad Hofer für die Stadt Schorndorf und skizzierte in seiner Rede die beeindruckende Lebensgeschichte des leidenschaftlichen Lokalpolitikers.

Aus Ostpreußen nach Schorndorf

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Konrad HoferKonrad Hofer wurde im früheren Ostpreußen geboren, flüchtete im Alter von knapp zwei Jahren mit seiner Mutter zunächst nach Stettin und gelangte schließlich nach Schorndorf.

Nach der Schulzeit gelang es ihm rasch eine Existenz aufzubauen. Bereits im Jahr 1967, mit 25 Jahren, gründete er in Welzheim seine erste eigene Fahrschule mit einem VW-Käfer. Es folgte eine unternehmerische Erfolgsgeschichte mit zeitweise 22 Fahrschulen. In seiner aktiven Tätigkeit als Fahrlehrer brachte er circa 10.000 Fahrschülerinnen und Fahrschüler auf dem Beifahrersitz durch die Fahrschulprüfung.

Für Konrad Hofer ist es eine Herzensangelegenheit, sich zu engagieren, ehrenamtlich mitzuwirken und seinen Mitmenschen etwas zurückzugeben. Seit 1980 war er Mitglied der Freien Wähler in der FDP/Freie Wähler- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Schorndorf. Im Jahr 2018 ist er nach 38 Jahren auf eigenen Wunsch ausgeschieden und wurde bis dahin sieben Mal von den Schorndorferinnen und Schorndorfern wiedergewählt.

Mit großer Leidenschaft setzte er sich für Verkehrsthemen ein und engagierte sich unter anderem im Verkehrsbeirat und der Feldwegekommission. Er hat das Verkehrsforum ins Leben gerufen und mit Nachdruck immer wieder die Verbesserung der Verkehrssicherheit und entsprechende Verkehrsregelungen gefordert. Dabei war er stets auf Lösungen sowie Einigkeit und Kompromisse aus.

Seine wichtigen Eigenschaften als Fahrlehrer - Nerven behalten und Ruhe ausstrahlen - brachte er auch bei seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten ein. Dank seiner geradlinigen und aufrichtigen Art wurde er als Stadtrat auch über Fraktionsgrenzen hinaus geschätzt.
Außerdem gab Konrad Hofer 40 Jahre lang ehrenamtlich Verkehrsunterricht an vielen Schulen, war von 1999 bis 2004 Mitglied des Kreistags und ist seit 1993 ehrenamtlicher Verkehrsreferent des ADAC. Auch auf Vereinsebene war und ist er aktiv. In den Jahren 1978 bis 1998 war er Präsident des MotorSportClubs „Gottlieb Daimler“ und ist noch heute Ehrenpräsident des Vereins.

Eine lebenswerte Stadt für alle

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Konrad HoferAuch bei der Integration von Geflüchteten in Schorndorf hat sich Konrad Hofer eingebracht und stand den Menschen stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Konrad Hofers großes Ziel ist die „lebenswerte Stadt für alle“. Matthias Klopfer betonte: „Zum Glück gibt es in Schorndorf solche Menschen wie Konrad Hofer, die sich über die Maßen ehrenamtlich für unser Gemeinwesen einsetzen.“

Seine besonderen Verdienste bei der Baptistengemeinde Schorndorf schilderte in einer zweiten Laudatio der frühere Gemeindepastor Burkhard Bahr, der die Auszeichnung mit angeregt hatte und für die Verleihung gerne aus dem hohen Norden angereist war.
Seit seiner Jugend leitete Konrad Hofer Jugendgruppen und war maßgeblich für den Neubau der Kirche mit Gemeindezentrum verantwortlich. Pastor Bahr und Gemeindemitglieder beschreiben Hofer als jemanden, der immer zuhöre, in jeder Notlage helfe und der Felsen sei, auf dem die Schorndorfer Baptistengemeinde gebaut sei. Bereits seit Anfang der 1980er-Jahre ist er im Vorstand der evangelisch-freikirchlichen Baptisten-Gemeinde vertreten und war zwischenzeitlich acht Jahre lang Leiter der Gemeinde. In dieser Zeit hat er sich unter anderem für den Kirchenneubau eingesetzt. Bei seinem Schlusswort sorgte Konrad Hofer für emotionale Momente. Er fühle sich „dermaßen geehrt“ gab er bescheiden zu und dankte anschließend all den Personen, die ihn in den vergangenen Jahrzehnten begleitet und unterstützt haben. Ein besonderer Dank galt seiner Ehefrau Brigitte, die ihm immer großen Rückhalt und Kraft gegeben habe.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde der mittlerweile 78-Jährige bereits mit einigen Ehrungen ausgezeichnet, unter anderem den städtischen Verdienstmedaillen. Das Bundesverdienstkreuz würdigt die Verdienste von Konrad Hofer zum Wohle der Gesellschaft, ohne dabei selbst Ansprüche zu erheben und schafft gleichermaßen ein Bewusstsein in unserer Öffentlichkeit für ehrenamtliches Engagement. Am Ende seiner Laudatio übergab Oberbürgermeister Matthias Klopfer den Verdienstorden an Konrad Hofer und betonte: „Ich hoffe, dass Sie noch viele Jahre Ihre Erfahrung, Ihr Engagement und Ihre allseits geschätzte Hilfsbereitschaft in Schorndorf einbringen.“