Stadtnachricht

Innovatives Streaming-Studio in der Barbara-Künkelin-Halle




Beeindruckende Bilder aus dem Abschlussfilm der Remstal Gartenschau 2019 brachten vergangene Woche Sommergefühle in die Barbara-Künkelin-Halle, genauer gesagt auf die Bühne des Gottlieb-Daimler-Saals, denn dort ist seit kurzem ein modernes Streaming-Studio aufgebaut. Es wirkt wie ein großes Fernsehstudio, mit vielen Kameras, einem tollen Design und einem riesigen Monitor, auf dem in großen Buchstaben steht: „Herzlich willkommen im Remstal Studio 33“. Umgesetzt wurde das Projekt der Barbara-Künkelin-Halle gemeinsam mit dem regional ansässigen Unternehmen RK Eventtechnik.

Doch was hat es mit dem Studio auf sich? Den Verantwortlichen der Barbara-Künkelin-Halle und des Unternehmens RK Eventtechnik geht es darum, in Corona-Zeiten neue Formate zu ermöglichen. Das Studio wird den aktuellen Anforderungen für Tagungen und Konferenzen gerecht und bietet internationales Streaming auf höchstem Niveau. Der Bedarf ist grundsätzlich gegeben, da weiterhin klassische Veranstaltungen nicht möglich sind. Die Veranstaltungsbranche liegt überwiegend auf Eis, nur systemrelevante Veranstaltungen finden unter hohen Hygiene-Anforderungen statt, doch viele andere Veranstaltungen können durch das Streaming, also die Übertragung über das Internet, ermöglicht werden. Sitzungen des Gemeinderats, Hauptversammlungen oder Gerichtstermine – Streaming, also Übertragung über das Internet, macht es möglich. Der Hallenmanager des Schorndorfer Veranstaltungszentrums, Sven Pflug, sagte zur innovativen Idee des Remstal Studios 33: „Not macht erfinderisch und diese Erfindung ist, wie ich finde, sehr schön.“

Bei der Einweihung im kleinen Personenkreis wirkten auch Oberbürgermeister Matthias Klopfer als Nachrichtensprecher und Finanzbürgermeister Thorsten Englert als Kameramann mit. OB Klopfer nutzte den Teleprompter und verkündete die Nachrichten des Tages. Beim anschließenden Podiumsgespräch mit Hallenmanager Sven Pflug und Robin Krämer, dem Geschäftsführer von RK Eventtechnik, sorgte Thorsten Englert für eine saubere Kameraführung.

Bei all der Begeisterung für die Technik stellt Sven Pflug jedoch auch realistisch fest: „Die Zielgruppen sind sicherlich begrenzt, doch wir hoffen auf einige neue Kunden.“ Die Besonderheit im Remstal Studio 33 ist das hybride Konzept:  im vorderen Bereich der Bühne ist ein komplettes Studio-Setting aufgebaut, das ein Streaming mit Zuschauern ermöglicht. Hinter den Kulissen verbirgt sich jede Menge Technik sowie ein sogenannter Green Screen, der eine Übertragung mit virtuellen Hintergründen und vielen Live-Effekten ermöglicht.  Matthias Klopfer erkennt Parallelen zum Alten Rathaus am Marktplatz, denn auch dort wurde der Sitzungssaal im in den vergangenen Wochen umgerüstet und ermöglicht nun hybride Sitzungen, also eine Mischung aus Videoübertragung und Präsenz vor Ort.

Hinter dem Projekt steckt ein großer Aufwand und auch der Zeitplan sei sehr ambitioniert gewesen. Robin Krämer berichtet: „Zu Beginn des Jahres haben wir angefangen mit dem Kulissenbau, unter anderem musste ein spezieller Fußboden verlegt werden.“ Doch wieso entstand das innovative Angebot ausgerechnet in der Schorndorfer Stadthalle? Die Verantwortlichen von RK Events berichten: „Die Idee entstand bei einem Livestreaming in unserer eigenen Halle und schnell war klar, dass die Barbara-Künkelin-Halle nicht nur eine super Location ist, sondern auch die komplette Infrastruktur gegeben ist.“ Auch der Name „Remstal Studio 33“ verdeutlicht die Verbundenheit mit der Lokalität, denn Schorndorf befindet sich inmitten des Remstals und die Ziffer 33 ist angelehnt an die Hausnummer der Halle. Zudem wurde der Verlauf der Rems im Design des Studis aufgenommen.

Was die Kunden des Remstal Studio 33 erwartet, nennt Robin Krämer ein „Rundum-Sorglos-Paket“ mit professionellem Personal, hochwertigem Material und viel Kreativität. Derzeit gebe es bereits eine Handvoll Interessenten und einzelne Veranstaltungen stünden bereits kurz vor dem Vertragsabschluss. Sven Pflug betont: „Für Kulturtreibende können wir uns auch spezielle Künstlertarife vorstellen.“

Doch es ist nicht das einzige Angebot dieser Art in Schorndorf. Auch das Unternehmen Schmid Audio-Service, das bereits seit mehr als 30 Jahren als innovativer Technikdienstleister agiert, bietet in der Firmenzentrale ein kleines, speziell für die Anforderungen an Streaming und Webcasts ausgestattetes, Studio. Inhaber Peter Schmid berichtet von seinem Konzept: „Wir haben bereits Anfang März 2020 die Tragweite der aufkommenden Pandemie erkannt und haben im Laufe des vergangenen Jahres einen sechsstelligen Betrag in zusätzliche, moderne, Konferenz- und Videotechnik investiert.“ Die Technik ermöglicht individuelle Anpassungen an die Bedürfnisse des Kunden. So kann die Veranstaltung an einem beliebigen Ort stattfinden oder direkt im Studio und von dort europaweit übertragen werden. „Wir sind stolz bereits einige große Veranstaltungen durch diese Technik in den vergangenen Monaten ermöglicht zu haben und freuen uns auf weitere Ideen“, betont Peter Schmid.

Beim Termin in der Barbara-Künkelin-Halle bestätigt Matthias Klopfer, dass sich auch die Verantwortlichen der Stadt Schorndorf viele Gedanken über coronakonforme Events in diesem Jahr machen und ergänzt: „Für Anfang März habe ich zu einem Runden Tisch mit den Kulturverantwortlichen eingeladen.“