Stadtnachricht

Rems-Murr-Kreis setzt jetzt auch auf die Luca-App


Der Rems-Murr-Kreis hat sich beim Entwickler der Luca-App erfolgreich als Modellregion eingebracht. Nach der technischen Einbindung und ersten Schulungen wird der Landkreis spätestens Mitte April als Modellregion startklar sein. Bis nach Ostern sollen die Voraussetzung für eine breite Nutzung geschaffen werden. Die App bietet eine schnelle und lückenlose Kontaktnachverfolgung, erstellt automatisch eine persönliche Kontakt- und Besuchshistorie und ermöglicht im Infektionsfall eine verschlüsselte und sichere Kontaktdatenübermittlung an das Gesundheitsamt.

„Die Luca-App könnte unsere Strukturen im Rems-Murr-Kreis sinnvoll ergänzen. Wir testen daher die App im Rahmen eines Modellversuchs. Die klare Bereitschaft von Bürgern, Einzelhandel und Gastronomen, die uns signalisiert wurde, hat uns darin bestärkt, diese App schnell zu nutzen und nicht auf landesweite Lösungen zu warten. Obwohl die steigenden Infektionszahlen derzeit zeigen, dass wir mitten in einer dritten Welle sind, müssen wir uns im Landkreis parallel Gedanken zu Öffnungsperspektiven machen“, so Landrat Dr. Richard Sigel.

Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis geht der Landkreis bei der Kontaktpersonennachverfolgung bereits einen Sonderweg und kann auf verlässliche Strukturen zurückgreifen. Die Luca-App könnte ein weiterer Baustein sein, noch schnell und noch digitaler zu werden.

Für ein kreisweites Öffnungskonzept wird es neben der App aber vor allem auch Testkonzepte benötigen, damit erst gar nicht Kontakte von infizierten Personen nachverfolgt werden müssen. An Testkonzepten, die auch in der Fläche und nicht nur begrenzt auf eine einzelne Stadt funktionieren, wird bereits im Landratsamt gemeinsam mit den Städten und Gemeinden gearbeitet. „Und wir hoffen auch, dass wir die App nur eine kurze Zeit im Einsatz haben. Sehr gerne würden wir auf die App wieder verzichten, wenn wir mit dem Impfen bald zügiger vorwärtskommen als bisher“ so Sigel.

Infos zur App

Die Luca-App bietet ein umfassendes System, das den direkten und sicheren Kontaktdatenaustausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Einrichtungsbetreibern beziehungsweise Veranstaltern und den Gesundheitsämtern ermöglicht. Bei der Luca-App tragen die Nutzer ihre Kontaktdaten in die App ein, die daraufhin wechselnde QR-Codes erzeugt. Diese werden entweder von Einrichtungsbetreibern beziehungsweise Veranstaltern gescannt oder die App-Nutzer scannen ihrerseits beim Besuch einer Einrichtung  beziehungsweise einer Veranstaltung einen QR-Code. Tritt ein Infektionsfall ein, werden alle Gäste dieser Einrichtung beziehungsweise Veranstaltung informiert, die sich zur betreffenden Uhrzeit dort aufgehalten haben. Parallel werden die Gesundheitsämter informiert, die dann automatisch Zugriff auf die Daten der übrigen Gäste haben. Damit kann die aufwendige und fehleranfällige Zettelwirtschaft vermieden werden.

Das Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg prüft derzeit, ob ein Rahmenvertrag für die Gesundheitsämter zur flächenhaften Nutzung der Luca-App in Baden-Württemberg abgeschlossen werden kann. Schon bevor die App landesweit ausgerollt wird, können
Regionen die App testen. Der Landesbeauftragte für Datenschutz hat der Luca-App bereits Mitte Februar bescheinigt hat, einen hohen Datenschutz-Standard zu erfüllen, und damit grünes Licht gegeben. Derzeit testen mehrere Pilotlandkreise die App.