Stadtnachricht

Initiative „Kampf dem Herztod“


Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich (links) und Seniorchef Norbert Wiedmann bei der Übergabe des Defibrillators

Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich besuchte am 12. April die Firma Gottfried Wiedmann GmbH in Haubersbronn, um gemeinsam mit dem Seniorchef Norbert Wiedmann den am Haupteingang des Firmengebäudes neu installierten Defibrillators seiner Bestimmung zu übergeben.
„Ich bedanke mich als Vertreter der Stadt und auch als Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Schorndorf für das große Engagement der Firma Wiedmann. Es ist ein sehr wichtiger Beitrag zum weiteren Ausbau des Netzes von Defi-Standorten zur Bekämpfung des Herzinfarkts. Dank Ihrer Initiative gibt es auf unserer Gemarkung nunmehr den vierzigsten Defi-Standort“, so Erster Bürgermeister Hemmerich im Gespräch mit Norbert Wiedmann.

Erstes Pilotprojekt entstand 2017

Im Rems-Murr-Kreis entstand bereits 2017 ein Pilotprojekt zur Bekämpfung des Herzinfarkts. Es soll die Bürger zwischen Rems und Murr ermutigen, auch als Laie beherzt zu helfen, zu reanimieren und Defibrillatoren einzusetzen. Dafür haben Kardiologen den gemeinnützigen Verein „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“ gegründet. Dabei ist ein weiteres Projekt entstanden: In den vergangenen Jahren wurden an vielen Orten Defibrillatoren aufgestellt. Sie unterstützen Ersthelfer bei der Rettung eines Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die sogenannten „Defis“ geben mündliche Anweisungen und sind selbsterklärend. Eine Übersicht der mittlerweile mehr als 350 Defi-Standorte im Rems-Murr-Kreis wird von einem Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Rems-Murr in Waiblingen ständig aktualisiert und fortgeschrieben.
Im Notfall kann die Leitstelle, die rund um die Uhr unter der bekannten Nummer 112 zu erreichen ist, geschulte DRK-Ersthelfer („Helfer vor Ort“) alarmieren, die in den meisten Fällen noch vor dem Rettungsdienst eintreffen, weil sie in der Nachbarschaft wohnen. Dazu versendet die Leitstelle einen Link auf das Smartphone des ehrenamtlichen Ersthelfers, um ihn so zu einem aufgelisteten lebenswichtigen AED (Automatisierter Externer Defibrillator) in der Nähe des Unfallortes zu lotsen. So wird der Ersthelfer zum Defi und danach zum Unfallort geführt, zumal alle wichtigen Daten im Defi-Netz hinterlegt sind.

Defi-Standorte sind aktualisiert

Ein Defibrillator, auch Schockgeber, oder im Fachjargon Defi, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation und unter Umständen zur Kardioversion. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Fibrillation) oder ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern beenden (Kardioversion). Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notaufnahmen, sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Seit den 1990er-Jahren werden Defibrillatoren in Form automatisierter externer Defibrillatoren auch zunehmend in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und anderen Orten für eine Anwendung durch medizinische Laien bereitgestellt. Ein Defibrillator verbessert die Chancen einer erfolgreichen Herz-Lungen-Wiederbelebung, kann sie aber nicht ersetzen.