Stadtnachricht

Nachbarschaftsgespräche


Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich, Christian Bergmann, Thorsten Donn, Karin Karstedt , Kathrin Lillich, Iris Schaffer und Frank Geißler stellten die Ergebnisse der Nachbarschaftsgespräche vor

Kürzlich stellten Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich, Christian Bergmann, Fachbereichsleiter Familie und Soziales, Thorsten Donn, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Baurecht, Karin Karstedt und Kathrin Lillich von der Paulinenpflege Winnenden, Iris Schaffer vom Jugendhaus Altlache und Frank Geißler von der Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH die Ergebnisse der Nachbarschaftsgespräche Wiesenstraße und den aktuellen Stand der Quartiersentwicklung im Bereich Wiesenstraße vor.

In der Wiesenstraße entstehen 91 vom Land geförderte Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Im April diesen Jahres starteten die Abbrucharbeiten und die aktuellen Mieter mussten aus ihren Wohnungen weichen. Erste Überlegungen für die Neubauten an der Wiesenstraße gab es bereits 2017. Hauptziel der Quartierentwicklung und die damit zusammenhängende städtebauliche Planung war die Verbesserung des Wohnumfeldes. Für die Bebauung des Areals wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt, den die Project GmbH Planungsgesellschaft für Städtebau, Architektur und Freianlagen aus Esslingen gewann. Fünf Punkthäuser sollen - ausgestattet mit Dachterrassen zur gemeinsamen Nutzung und begrünten Innenhöfen - zur Steigerung der Attraktivität des Viertels beitragen. Im Jahr 2019 hat der Verwaltungsausschuss der Akquise weiterer Drittmittel für die Quartiersentwicklung in Schorndorf zugestimmt. Ein Baustein der Quartiersentwicklung ist die Durchführung von Bürgerbeteiligungsverfahren, um die Bevölkerung aktiv in die Weiterentwicklung einzubeziehen und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Der Erste Bürgermeister Edgar Hemmerich begründet die lange Zeitspanne des Projekts damit: „Quartiersentwicklung ist keine Sache, die man in ein paar Monaten abschließen kann, es braucht Zeit, Beteiligung der Betroffenen und starke Netzwerkpartner“.
Die Nachbarschaftsgespräche Wiesenstraße sind ein Bürgerbeteiligungsverfahren der Stadtverwaltung Schorndorf in Zusammenarbeit mit der Paulinenpflege Winnenden e.V. und dem Beratungsbüro finep (forum für internationale entwicklung + planung). Kathrin Lillich von der Paulinenpflege Winnenden und Initiatorin des Netzwerks Wiesenstraße beschreibt, sie habe „eine Unruhe und Unsicherheit“ bei den Anwohnern vor den Nachbarschaftsgesprächen gespürt.

Die Stadtverwaltung Schorndorf und die Paulinenpflege Winnenden hat die Anwohnerinnen und Anwohner mittels schriftlicher Fragebögen im Zeitraum vom 25. Februar bis zum 12. März 2021 befragt. Insgesamt wurden 36 Fragebögen versendet. „Corona war eine Hürde, die nur schwer zu überwinden war. Deswegen haben wir uns auf die Zielgruppe Jugendliche und Rentner beschränkt“, beschreibt Iris Schaffer vom Jugendhaus Altlache. „Jetzt haben sie eine Perspektive, einen Ansprechpartner und wissen woran sie sind“, zeigt sich Lillich froh über die geschaffene Transparenz, nachdem die Wünsche erfragt wurden. Die Ergebnisse der Gespräche und weitere Informationen zur Veränderung des Quartiers Wiesenstraße werden als Infoplakate in einem Schaukasten im Quartier veröffentlicht.

Zur Durchführung der Nachbarschaftsgespräche hat die Verwaltung Fördermittel aus dem Förderprogramm „Nachbarschaftsgespräche“ akquirieren können. Das Programm ermöglicht diese Gespräche mit dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung von Quartieren im Sinne eines kulturellen, sozialen, inklusiven und generationenübergreifenden Miteinanders. „Hauptziel der Gespräche für uns war zu erfahren, was die Menschen in diesem Quartier bewegt“, erklärt Christian Bergmann.

Wer kann die Wohnungen mieten? Wie groß sind die Wohnungen und was werden Sie kosten? In Gesprächen mit potenziellen Mietern hat die Kreisbau Waiblingen mehrere Fragen aufgenommen und beantwortet. Frank Geißler erklärt, mieten kann die Wohnungen, die im Jahr 2023 fertig gestellt werden sollen, jeder, der einen Wohnberechtigungsschein vorweist. „Die Mieten liegen aktuell 33 Prozent unter dem Mietspiegel“, so Geißler. Es werden Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zu einer Kaltmiete von 7,71 Euro/Quadratmeter bis 8,04 Euro/Quadratmeter angeboten. Diese Antworten und viele weitere sind ebenfalls im Schaukasten im Quartier ausgehängt.

Hintergrund Quartiersentwicklung

Schorndorf ist geprägt von einer vielfältigen Bewohnerlandschaft, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Ressourcen mit sich bringt. Ältere Menschen, Migrantinnen und Migranten, junge Familien, Jugendliche und viele weitere Personengruppen brauchen unterschiedliche Angebote, um sich in ihrem Lebensumfeld an- und eingebunden zu fühlen. Die soziale Quartiersentwicklung macht Bedarfe und Potenziale sichtbar und nutzbar. Die Teilhabe für alle Bewohnerinnen und Bewohner soll ermöglicht und die Lebensqualität vor Ort verbessert werden. Bürgerinnen und Bürger bringen ihre Ideen ein, übernehmen Verantwortung und entwickeln eigene Projekte in ihrem Wohnumfeld. Gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren macht sich die Stadt Schorndorf auf den Weg, die Arbeit in den Quartieren vor Ort aufzubauen und zu stärken.