Stadtnachricht

Stadt investiert rund 35 Millionen Euro


Baustellentour Teil 2: Auch im Bereich des Hochbaus sind in Schorndorf aktuell einige Baustellen zu finden. So wird beispielsweise die unterrichtsfreie Zeit für zahlreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in Schulen genutzt. In einem Rundgang stellten Erster Bürgermeister Thorsten Englert, der Fachbereich Gebäudemanagement und die Stadtbau GmbH die größten Maßnahmen vor.

Wiesenstraße: Wohnen und Kita

Neubau in der Wiesenstraße.In der Wiesenstraße entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Kita „Sonnenbogen“ neuer Wohnraum sowie eine zweigruppige Kita. Von den 39 Wohnungen sind 19 frei finanziert, 20 Wohnungen gelten im Rahmen der sozialen Mietwohnraumförderung als öffentlich gefördert. Das bedeutet, dass ausschließlich Haushalte mit einer Wohnberechtigungsbescheinigung bezugsberechtigt sind. „Alle Einheiten erhalten einen Glasfaseranschluss und eine Tiefgarage ermöglicht das Parken direkt im Gebäude“, erläutert Dirk Winter von der Stadtbau GmbH. Die Wärmeversorgung erfolgt über das vorhandene Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Schorndorf. Die Kita hat eine Nutzfläche von 352 m² sowie eine Außenfläche von 560 m². Das Besondere: Der Zuschnitt der Kita ist so geplant, dass er jederzeit in Wohnraum umgewandelt werden kann. „Durch dieses hocheffiziente Konzept können wir mehrere Fliegen mit einer Klatsche schlagen“, sagt Erster Bürgermeister Thorsten Englert. Aktuell gäbe es einen riesigen Bedarf an Kitaplätzen, erklärt er weiter. Dies könne jedoch in ein paar Jahren wieder anders aussehen und es könne flexibel reagiert werden und die Kita ggf. in Wohnraum umstrukturiert werden. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa 10 Millionen Euro. Amortisation der Kosten erfolgt durch die Mieteinnahmen. Bezugsfertig werden die Wohnungen voraussichtlich im Juli 2022.

Burg-Gymnasium: Brandschutzsanierung

Brandschutz im Burg-Gymnasium.Seit Juni 2021 laufen die Sanierungsmaßnahmen im Erweiterungsbau des Burg-Gymnasiums auf Hochtouren. Das dreigeschossige Gebäude wurde 1970 erbaut, damals jedoch nur mit zwei Geschossen. Die Aufstockung des 2. OG erfolgte im Jahr 1999. Aufgrund aktueller Anforderungen an den Brandschutz durfte das zweite Obergeschoss für den Schulbetrieb auf Dauer nicht mehr genutzt werden. In Abstimmung mit der Feuerwehr sowie mit einem Brandschutzsachverständigenbüro wird der Fachklassentrakt aktuell brandschutztechnisch aufgerüstet. „Durch die Reaktivierung entstehen zehn große, helle Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss, die künftig genutzt werden können“, erklärt Klaus Konz, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement. Die Brandschutzmaßnahmen betreffen überwiegend den Treppenhausbereich, da dort die Fluchtwege verlaufen. Unter anderem werden die Flurdecken im EG und 1. OG durch Brandschutzdecken ausgetauscht, Brandschutztüren werden nach- bzw. aufgerüstet, die Dateninfrastruktur des gesamten Gebäudes wird mittels Glasfaserleitungen auf den neusten Stand gebracht, Beamer und Whiteboards werden installiert und die bereits vorhandene Lüftungsanlage instand gesetzt. Die Kosten belaufen sich auf rund 920.000 Euro, abzüglich einer Schulbauförderung in Höhe von 484.000 Euro. Die Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme ist zum Start des Schuljahres 2021/2022 geplant, jedoch kann es in Abhängigkeit der jeweiligen Liefersituationen zu Verzögerungen kommen.

Gottlieb-Daimler-Realschule: Sanierungen und Digitalisierung

Digitalisierung in der Gottlieb-Daimler-Realschule.Auch an der Gottlieb-Daimler-Realschule wird fleißig saniert: Die Fassade erstrahlt in neuem Glanz. Im ersten Bauabschnitt wurde die alte Pfostenriegelfassade zurückgebaut und durch eine neue Fassade im Leichtmauerwerk mit Bandfenster ersetzt. Bunte Elemente, sogenannte Lamellenfenster, zieren nun die Fassade und dienen der Lüftung. „Die Fassade ist bauphysikalisch deutlich besser als die alte und senkt den Energieverbrauch des Gebäudes“, erläutert Tonia Fiebich, Projektleiterin und Mitarbeiterin im Fachbereich Gebäudemanagement. Die Fassadensanierung war aufgrund Brandschutzvorschriften sowie Schadstoffbeseitigung dringend erforderlich. Auch das Foyer ist nun mit Tageslicht gefüllt und durch die großen Fenster wird ein Bezug zum grünen Innenhof hergestellt. Der Mitteltrakt der Schule wird nach den Sommerferien fertiggestellt, sodass dort im Schuljahr 2021/2022 Unterricht stattfinden kann. „Da eine gute Substanz im Schulgebäude vorhanden war, haben wir uns für eine Sanierung des Altbaus und somit gegen einen Abbruch des Gebäudes entschieden“, sagt Thorsten Englert. Der stellvertretende Fachbereichsleiter des Fachbereichs Gebäudemanagement Malik Hündür ergänzt: „Das ist nachhaltiges Bauen. Durch die Sanierung haben wir im Vergleich zum Abriss ca. 1.000 Tonnen CO2 weniger verbraucht.“ Die Schülerinnen und Schüler mit Klassenzimmer im Hauptgebäude nutzten übergangsweise das „Bürgle“ in der ehemaligen Karl-Friedrich Reinhard-Schule als Ausweichquartier. Die Lehrer sind in den vergangenen zwei Jahren übergangsweise in die Aula der Gottlieb-Daimler-Realschule gezogen, der Verwaltungstrakt mit Rektorat wurde im Musiksaal einquartiert. Des Weiteren hat die Schule eine neue Lehrküche bekommen und durch eine zusätzlich eingesetzte Wand entstand ein weiterer Unterrichtsraum. Bis zum Start des Schuljahres 2022/2023 sollen die Baumaßnahmen des letzten Bauabschnitts fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 9 Millionen Euro. Eine Schulsanierungsförderung in Höhe von ca. 2,7 Millionen Euro wurde bewilligt.

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen an der Gottlieb-Daimler-Realschule wird auch das Thema Digitalisierung angegangen. Die Schule wurde mit Glasfaserleitungen aufgerüstet, sodass eine schnelle Verbindung gewährleistet werden kann. Zudem wurden insgesamt über 40 digitale Tafeln sowie Medienpulte installiert. Das „Digitale Klassenzimmer“ besteht aus einem Medienpult, der sogenannten Pilotstation, mit interaktivem Touchdisplay und Dokumentenkamera sowie einem interaktiven Touchdisplay mit Whiteboard-Modus. „Das ist ein Quantensprung für den Unterricht“, zeigt sich Thorsten Englert erfreut. Die digitalen Klassenzimmer sollen eine maximale Flexibilität und Interaktivität der Unterrichtsgestaltung, beispielsweise Hybridunterricht in allen Klassenzimmern, ermöglichen. Die Kosten für die Digitalisierungsmaßnahmen betragen rund 1,24 Millionen Euro.

Grundschule Rainbrunnen: Neubau

Neubau der Grundschule Rainbrunnen.Nach dem Abriss des alten Grundschulgebäudes im Rainbrunnen entsteht nun eine 3-zügige Grundschule mit Ganztagesbetrieb und Mensa. Abrissgrund war die Feststellung einer leicht erhöhten Schimmelsporenbelastung in zwei Klassenzimmern. Der zweigeschossige Massivbau bietet künftig Platz für etwa 250 Schülerinnen und Schüler und soll ein Kernzeitbetreuungsangebot beinhalten. Aktuell entsteht der Rohbau, welcher bis Ende September/Anfang Oktober 2021 fertiggestellt werden soll. Noch vor Wintereinbruch werden die Fenster eingebaut, sodass das Gebäude dicht ist. Anschließend wird mit der Installation des Innenausbaus begonnen. Der Zutritt zum Schulgebäude durch den Haupteingang erfolgt vom Alemannenweg. Die geplanten Kosten belaufen sich auf etwa 15 Millionen Euro. Fördermittel in Gesamthöhe von zwei Millionen Euro sind beantragt.