Stadtnachricht

Neugestalteter Platz auf dem Neuen Friedhof


Der Brunnen auf dem neugestalteten Platz auf dem Neuen Friedhof

Die Vögel zwitschern, der Brunnen plätschert gemächlich vor sich hin und auf dem neugestalteten Platz auf dem Neuen Friedhof herrscht reges Treiben während der Eröffnungsveranstaltung.

Gegenüber der Aussegnungshalle wurde in den vergangenen Wochen ein Ort geschaffen, der zum Verweilen und zum Austausch einlädt. „Friedhöfe werden mehr und mehr zu einem Kommunikationsort. Umso wichtiger wird auch die Gestaltung und die Einbindung von Kunst an Orten wie diesen“, sagt Oberbürgermeister Matthias Klopfer.

OB Klopfer, Künstler Hüseyn Altin und Jochen Haußmann MdL vor dem BrunnenDer Brunnen, der im Zentrum des neugestalteten Bereichs steht, hat eine besondere Geschichte. Seit 1995 schmückte er den Eugen-Bolz-Platz in Rottenburg, nachdem der Künstler Hüseyn Altin einen mit 100.000 DM dotierten ausgelobten Wettbewerb der Stadt Rottenburg gewonnen hatte. Im Jahr 2005 wurde der Platz neu gestaltet. Da sich kein geeigneter Ort fand, wurde die Skulptur zurück zum Künstler nach Urbach gebracht. Seitdem stand der Brunnen etwas verwaist da. Als sein guter Freund, der ehemalige Vorsitzende des Kulturforums, Eberhard Abele, von dem Schicksal erfuhr, nahm dieser Kontakt zur Stadtverwaltung auf. „Schorndorf ist bekannt als Skulpturenstadt. Deshalb passt der Marmorbrunnen von Hüseyn Altin perfekt in unsere Stadt“, sagt Abele. Er zeigt sich begeistert von der schnellen Lösung, die gefunden wurde. Ebenso von der Gestaltung des Platzes: „Wirklich großes Kompliment.“

Auf den zwei Bänken, die am Brunnen stehen, können Menschen ins Gespräch kommen, über Gott und die Welt sinnieren oder einfach das Plätschern des Wassers genießen. Der Brunnen, der mittlerweile schon 15 Jahre alt ist, sieht aus wie neu. Er wurde abgekärchert und der Künstler selbst hat kleinere Schäden ausgebessert.
„Die dauerhafte Installation des Brunnens auf dem Neuen Friedhof, ist Zeichen der Anerkennung für den international anerkannten Bildhauer. Zeitgleich spiegelt die Reise des Brunnens auch ein bisschen die Reise des Künstlers selbst wieder“, so OB Klopfer.

Hüseyn Altin wurde 1944 im türkischen Denizli, im Hinterland zwischen Izmir und Antalya geboren, stammt aus ärmlichen Verhältnissen. In jungen Jahren fasst er den Entschluss nach Deutschland zu gehen. 1966 kommt er nach Passau, es folgen längere Aufenthalte in Stuttgart und Berlin, bevor er der Liebe wegen in Urbach sesshaft wird. „Solche Geschichten machen Mut und Sie, Herr Altin, haben meinen größten Respekt.“
Der Künstler selbst hält sich während der Eröffnung bescheiden zurück. Ganz zum Schluss muss er dann aber doch noch etwas loswerden: „Ich möchte mich ganz herzlich bei Eberhard Abele bedanken. Ohne dich gäbe es in Schorndorf keine Skulpturen.“

Eberhard Abele, ehemaliger Vorsitzende des Kulturforums, spricht vor dem Brunnen über den Künstler.

Der Künstler Hüseyn Altin

Hüseyn Altin hat eine enge Verbindung zur Stadt Schorndorf:

  • 1987 Ankauf der Arbeit ‚Fortschnittschritt’, die am Oberen Marktplatz steht
  • 1997 Einzelausstellung im Rathaus Schorndorf, Schorndorfer Edition ‚Illusion 2000’
  • Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Freunde der Galerien für Kunst und Technik
  • Außerdem war Hüseyn Altin viele Jahre Kunsterzieher am Max-Planck-Gymnasium