Stadtnachricht

Mehr Fotovoltaik auf unseren Dächern


Der Klima-Bürgerrat übergibt OB Klopfer 60 Empfehlungen.

Wie bekommen wir schneller und mehr Fotovoltaik auf Schorndorfs Dächer? Darüber haben 25 Bürgerinnen und Bürger im Klima-Bürgerrat diskutiert. Die Ergebnisse und insgesamt 60 Empfehlungen, die in wechselnden Arbeitsgruppen ausgearbeitet wurden, hat die Gruppe Klimaentscheid Schorndorf am Montag an Oberbürgermeister Matthias Klopfer überreicht. Dieser zeigte sich begeistert von der großen und durchweg positiven Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ließ sich von der angeregten Diskussion berichten.

Für den ersten Klima-Bürgerrat im Rems-Murr-Kreis wurden 500 Bürgerinnen und Bürger per Zufallsauswahl über das Melderegister eingeladen, mit dem Ziel, 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu zu gewinnen, sich einen ganzen Tag lang mit dem Thema Fotovoltaik zu beschäftigen. Diese Zahl bildet die Vielfältigkeit der Stadtgesellschaft in ausreichender Weise ab, um zu relevanten Empfehlungen zu gelangen.
In insgesamt vier Arbeitsrunden wurde an verschiedenen Fragestellungen zu den Themen Information, Hilfestellung, Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohl gearbeitet. Zu Beginn jeder Arbeitsrunde gab es ein Expertenbriefing. Unter anderem ging es um die Frage, welche Unterstützung die Menschen benötigen würden, damit sie sich für das Thema Fotovoltaik auf dem eigenen Dach interessieren. Hier soll die Stadt eine proaktive Beratung übernehmen und zentrale Anlaufstelle für rechtlichen Fragen sein. Bei der Umsetzung einer eigenen Fotovoltaikanlage wünsche man sich einen Ansprechpartner, der von Anfang bis Ende die Interessierten begleitet.
OB Klopfer sicherte der Gruppe Klimaentscheid zu, dass die Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität in den nächsten Tagen und Wochen die Ergebnisse und Empfehlungen des Klima-Bürgerrats sichten und auswerten werde. „Mit der Idee für diese Form von Bürgerbeteiligung sind Sie bei mir offene Türen eingerannt. Ich wünsche mir, dass es auch in Zukunft noch viele Möglichkeiten für diese aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am Stadtgeschehen gibt“, sagte Klopfer.
Bis 2035 will Schorndorf klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen müssen alle mit anpacken. „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Diana Gallego Carrera, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität. „Fotovoltaik auf den Dächern ist ein wichtiger Hebel, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.“ Eine wichtige Erkenntnis aus dem ersten Klima-Bürgerrat sei für sie gewesen, dass viele Informationen gar nicht erst bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Umso wichtiger sei daher der Dialog und eine regelmäßige Form der Bürgerbeteiligung. Gerhard Schmid-Bleile, der als Teilnehmer beim Klima-Bürgerrat dabei war, hatte nicht lange gezögert, als die Einladung in seinem Briefkasten lag. „Ich finde das Instrument der Bürgerbeteiligung sehr spannend und habe mir nach dem Veranstaltungstag gleich einen Termin vorgenommen, um noch mehr über das Thema Fotovoltaik zu erfahren.“

Initiiert wurde das Treffen von der Gruppe Klimaentscheid zusammen mit der Bürgerratsplattform „Meeting Democracy“. Sabine Kraus, die stellvertretend für die Gruppe die Empfehlungen an die Stadt überreichte, bedankte sich für die große Unterstützung seitens der Verwaltung. Unter anderem hatte die Stabsstelle die Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Zufall aus dem Melderegister ausgewählt und angeschrieben. „Ohne Sie hätten wir niemals diese enorme Rückmeldung aus der Bevölkerung bekommen“, sagte Kraus. Auch wenn es viele unterschiedliche Meinungen innerhalb der Arbeitsgruppen gegeben habe, sei man sich am Ende immer einig geworden. Ihr Fazit des ersten Klima-Bürgerrats lautet: „Die Schorndorferinnen und Schorndorfer sind bereit zu investieren. Sie wünschen sich allerdings ein rundum Sorglos-Paket von der Stadt.“
Die Ergebnisse werden im nächsten Schritt dem Gemeinderat und den Stadtwerken Schorndorf zur Verfügung gestellt.