Stadtnachricht

„Verlegt nach Grafeneck“


„Verlegt nach Grafeneck“ – diese Notiz betraf mindestens 18 Menschen aus Schorndorf, die im Zuge der NS-„Euthanasie“ ermordet wurden. Was bedeutet „Euthanasie“ und wen betraf die „Aktion T4“?

Am Sonntag, 14. November, bietet das Stadtmuseum dazu zwei Führungen durch die Sonderausstellung „Tiergartenstraße 4 – die Geschichte eines schwierigen Ortes + Schorndorfer Opfer der NS-„Euthanasie“ an.

Im Zuge der NS-„Euthanasie“ ermordeten die Nationalsozialisten 1940/41 über 70.000 Menschen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung. In einer Berliner Villa in der Tiergartenstraße 4, kurz „T-4“, planten die Nationalsozialisten systematisch deren Deportation. In der Region waren mehrere Institutionen beteiligt beziehungsweise davon betroffen:  die Heil- und Pflegeanstalten in Stetten und Winnenden und die Vernichtungsanstalt Grafeneck auf der Schwäbischen Alb. Die Einrichtungen werden ebenso vorgestellt wie auch fünf Schicksale von Schorndorfer Opfern der Aktion T4. Die Führungen befassen sich mit Fragen zur Herkunft und zum Alltag der Menschen. Wer waren die Schorndorfer Opfer? Wie lebten sie in den Anstalten und wie sah ihre Arbeits- und Freizeitgestaltung dort aus?

Die erste Führung beginnt um 14 Uhr. Es ist eine inklusive Führung in leichter Sprache in Kooperation mit der Diakonie Stetten. Die interaktive Führung dauert etwa 45 Minuten und es gibt reichlich Gelegenheit für Fragen und ein offenes Gespräch.

Im Anschluss wird um 15 Uhr eine zweite Führung in Standardsprache stattfinden.

Eine Anmeldung unter stadtmuseum(at)schorndorf.de oder unter 07181 602-1130 wird empfohlen. Bitte bringen Sie außerdem einen aktuellen 3G-Nachweis und eine medizinische Maske mit. Die Teilnehmerzahl ist auf je 12 Personen begrenzt. Die Führung kostet 3 Euro. Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.

Nähere Informationen zum Besuch des Stadtmuseums finden Sie unter www.stadtmuseum-schorndorf.de