Stadtnachricht

Volkstrauertag in Schorndorf


Auf dem Alten Friedhof wird den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht

Vergangenen Sonntag, am Volkstrauertag, versammelten sich Reservisten, Mitglieder der Schorndorfer Feuerwehr, Stadträtinnen und Stadträte sowie Pfarrerin Dworschak zusammen mit dem Ersten Bürgermeister Thorsten Englert auf dem Alten Friedhof, um den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken.

Der diesjährige Volkstrauertag stand im Zeichen der Erinnerung an den besonders grausamen und verlustreichen Angriffs- und Vernichtungskrieg in Ost- und Südosteuropa. Am 22. Juni 1941, startete das „Unternehmen Barbarossa“, der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion.
Hitler hatte die Vernichtung des Bolschewismus schon lange zu einem ideologisch-politischen Hauptziel des Nationalsozialismus erklärt. Mit dem Angriff ohne Kriegserklärung, setzte er sich über den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt, dem Nichtangriffspakt, und alle rechtlichen Konventionen hinweg. Der Deutsch-Sowjetische Krieg - als Teil des Zweiten Weltkriegs - war ein wahrer machtpolitischer und rassenideologisch motivierter Vernichtungsfeldzug. Hitlers Plan: die Eroberung der Sowjetunion - durch Vernichtung, Ermordung und Vertreibung vieler Millionen Menschen. Die Folge: rund 27 Millionen Tote, mehr als die Hälfte davon waren Zivilisten.

„Auf allen Seiten waren die Auswirkungen dieses Krieges verheerend“, sagte Erster Bürgermeister Thorsten Englert in seiner Ansprache. Vertreibungen und das brutale Vorgehen der Besatzer gegen Kämpfende und die Zivilbevölkerung haben bei den Menschen und im kollektiven Gedächtnis der Völker bis heute Narben hinterlassen. Sie haben einen prägenden Einfluss auf die Gegenwart dieser Regionen, die auf eine reiche und wechselhafte Geschichte zurückblicken können.

„Wir schulden den leidenden Menschen unsere ehrende Erinnerung. Ihre Erlebnisse sind uns Mahnung“, so Englert.

Kriegsgräberstätten und Denkmäler sind Orte, an denen die Wunden der Vergangenheit noch schmerzvoll offen liegen, an denen noch alte Konflikte schwelen, an denen aber auch Versöhnung möglich ist. „Zum Glück gibt es diese Erinnerungsorte“, betont Englert. „Hier, auf dem Alten Friedhof, können die nachkommenden Generationen direkt vor Ort Geschichte erfahren. Hier können alle Menschen begreifen, wie wertvoll Frieden ist. Hier wollen wir motivieren Verantwortung für eine friedliche Zukunft zu übernehmen.“

Kränze auf dem Alten Friedhof