Stadtnachricht

Rems-Murr-Kreis startet Impfungen von Kindern ab fünf Jahren


Der Rems-Murr-Kreis und die Rems-Murr-Kliniken starten diese Woche mit der Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern gegen das Coronavirus – und übernehmen damit im Land eine Vorreiterrolle. Die Vorbereitungen laufen seit November, federführend ist hier Prof. Dr. Ralf Rauch, Chefarzt der Kinderklinik am Rems-Murr-Klinikum Winnenden, der das Thema gemeinsam mit Landrat Dr. Sigel frühzeitig begleitet und vorbereitet hat.

Geplant ist ein Drei-Stufen-Modell: Zunächst wird mit einem Aktionswochenende gestartet, an dem ausschließlich Kinder geimpft werden sollen, die bereits auf der Warteliste der Kinderklinik stehen. Es sind rund 400 Familien, die ganz überwiegend schon in der Klinik behandelt werden. Als zweite Stufe wird am Rems-Murr-Klinikum Winnenden ein Impfzentrum für Kinder eingerichtet, das am 20. Dezember startet – mit bester Anbindung direkt an die Kinderklinik. Als dritte und wichtigste Säule sind die niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte eingeplant, denn dort sollen die Impfungen dann langfristig in der Regelversorgung erfolgen. Bereits ab Mittwoch können alle Kinderarztpraxen mit Impfstoff versorgt werden, sofern Bedarf da ist und die bestellte Menge auch geliefert wird. Das Konzept wurde eng mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg abgestimmt und ist Teil der Impfkampagne des Landes Baden-Württemberg. Ebenso sind das Gesundheitsamt, der Pandemiebeauftragte der Kreisärzteschaften Dr. Jens Steinat sowie das Staatliche Schulamt umfassend informiert.

„Uns ist es wichtig, interessierten Familien ein passendes Impfangebot zu machen: Wie schon im Kreisimpfzentrum setzen wird dabei ganz bewusst auf Qualität und einen vertrauensvollen Rahmen, den unsere Kinderklinik bieten kann. Mit unserem Angebot möchten wir Wellenbrecher sein – als Teil der Impfkampagne des Landes Baden-Württemberg. Wir wollen die Kinderarztpraxen gerade in der Startphase entlasten, in der sie sicher mit Anfragen geflutet werden. Es wird aber auch zu Beginn nicht das Ziel sein, möglichst schnell alle Kinder zu impfen, sondern es ist ein Angebot, das den Empfehlungen der StiKo Rechnung trägt“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel.

„Wir freuen uns sehr darüber, nach der Zulassung des Impfstoffes für Fünf- bis Elfjährige durch die Europäische Arzneimittelagentur direkt nach der ersten Auslieferung mit den Impfungen zu starten. In kürzester Zeit konnten wir zusammen mit dem Landratsamt ein Team aufstellen, bei dem Kinderärzte aufklären und impfen werden. Eltern, aber auch ihre Kinder, haben zur Impfung vermutlich einige Fragen. Daher legen wir bewusst großen Wert auf eine umfassende Beratung und Aufklärung bei den Terminen“, so Prof. Ralf Rauch, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Rems-Murr-Klinikum Winnenden.

Der Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, Dr. Marc Nickel, sieht im Impfzentrum einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen die Pandemie: „Die Rems-Murr-Kliniken haben bereits beim Kreisimpfzentrum mit medizinischem Knowhow unterstützt und tun dies jetzt beim Impfen von Kindern gerne erneut. Impfen ist das beste Mittel, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen und die Gesundheitsversorgung wieder zu normalisieren.“

Die Corona-Impfung der Kinder erfolgt mit dem bewährten Impfstoff von BioNTech, der in angepasster Form von der Arzneimittelbehörde der Europäischen Union für Kinder von fünf bis elf Jahren freigegeben ist. Es sind zwei Impfungen nötig, die im Abstand von drei Wochen erfolgen. Ausreichend Impfstoff ist bestellt – 20.000 Dosen des Kinderimpfstoffs – und soll am 15. Dezember geliefert werden. Dann kann ein Probelauf im zukünftigen Kinderimpfzentrum am Winnender Klinikum starten, wo aktuell die Räume hergerichtet werden.

Termine für das Kinderimpfzentrum ab 20. Dezember werden voraussichtlich bis Ende dieser Woche in die zentrale Impfterminvergabe unter www.rems-murr-kreis.de/kiz eingestellt. Die Anzahl der möglichen Termine hängt auch davon ab, wie viele Kinderärzte bereit sind, das Thema zu unterstützen und sich zu beteiligen. Zusätzlich könnte es weitere Impfaktionen an den Impfstützpunkten im Rems-Murr-Kreis geben – gegebenenfalls können hier auch ganz gezielt einzelne Schulen oder Vereine berücksichtigt werden.