Stadtnachricht

Stadt sucht ehrenamtliche Wohnberater


V.l.: Die Wohnberater Wilhem Pesch und Falk Dieter Widmaier, Beate Härer von der Stadt Schorndorf, Lothar Poloczek, AAL sowie Kreisseniorenratsvorsitzende Waltraut Bühl.

Möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu wohnen ist oft der große Wunsch vieler Seniorinnen und Senioren. Wohnberater leisten dabei einen wertvollen Beitrag, denn sie informieren über Hilfsmittel und begleiten bei bürokratischen Dingen wie Antragstellungen.

Wohnberater werden

Im Rems-Murr-Kreis sind bisher in zwölf Kommunen ehrenamtliche Wohnberater im Einsatz. In Schorndorf gibt es aktuell zwei: Wilhelm Pesch und Falk Dieter Widmaier. Ideal bei einer Stadt mit der Größe von Schorndorf wären laut Waltraut Bühl, Vorsitzende des Kreisseniorenrates etwa vier oder fünf Wohnberater. Widmaier, der seit 2007 Wohnberater ist, hatte in den vergangenen beiden Jahren 22 Beratungen. Pesch, der sich 2016 ausbilden ließ, kommt insgesamt auf zehn Beratungen. „Da wir kürzlich mit den präventiven Hausbesuchen gestartet haben, hoffen wir auf eine höhere Nachfrage“, so Beate Härer, Leiterin der Abteilung Soziales und Senioren bei der Stadt Schorndorf.
Wer das Team der Wohnberater unterstützen möchte und sich vorstellen kann, Seniorinnen und Senioren bei einem längeren, selbst bestimmtem Leben in den eigenen vier Wände zu unterstützen, kann sich gerne mit Beate Härer, Karlstraße 15, Telefon 602-3303 oder E-Mail beate.haerer(at)schorndorf.de in Verbindung setzen.
Im Herbst startet die nächste Schulung beim DRK Böblingen. Diese dauert rund fünf Tage, die Kosten werden von der Stadt übernommen.

Was machen Wohnberater?

„Der demografische Wandel zeigt, dass unsere Gesellschaft immer älter wird, gleichzeitig sind Seniorinnen und Senioren immer länger aktiv daheim. Frühzeitig umdenken ist daher sehr sinnvoll. Oft erleichtern schon kleine Dinge den Alltag enorm“, erklärt Beate Härer.
Die Kreisseniorenratsvorsitzende Waltraut Bühl ergänzt: „Die Aufklärung durch Wohnberater ist extrem wichtig. Vor Ort wird gemeinsam durch die Wohnung gegangen. Oft sind es Kleinigkeiten, die mit geringem Aufwand optimiert werden können und eine große Erleichterung bringen.“
Stolperfallen sind beispielsweise eine große Gefahrenquelle, die in der Regel einfach neutralisiert werden können. „Bewegungsmelder für nächtliche Toilettengänge, ein Vordach als Schutz vor Eis und Schnee oder eine gut sichtbare Hausnummer für Notfälle,“ ergänzt Widmaier die Liste. Und weiter: „Ein Türspion, um sehen zu können, wer klingelt, ist ebenso sinnvoll wie ein Herdwächter, der im Vergessensfall den Herd selbstständig ausschalten kann.“
Doch auch bei größeren Maßnahmen, stehen die Wohnberater unterstützend zur Seite. „Die Pflegekasse zahlt viele Hilfsmöglichkeiten, wenn ein Pflegegrad vorhanden ist“, verrät Bühl. Und der, so Bühl weiter, könne öfter beantragt werden als gedacht. Auch Vermieter stehen etwa bei einem barrierefreien Badumbau selten im Weg. „Meist erleben wir ein gutes Miteinander zwischen Mieter und Vermieter. In den seltensten Fällen haben sich Vermieter quergestellt“, freut sich die Kreisseniorenratsvorsitzende.

Unterstützung im Alltag

Als Ergänzung zur Wohnberatung sieht Lothar Poloczek vom Digital Kompass Schorndorf die sogenannten Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen, kurz AAL. Diese können unter anderem Notrufsysteme oder Sprachsteuerungen sein. Des Weiteren gibt es ganz spezielle Hilfen für spezifische Behinderungen und Beeinträchtigungen. Poloczek bietet auch Führungen in einer von der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg eingerichteten Musterwohnung in Waiblingen.
Wer sich für AAL interessiert, kann am Mittwoch, 4. Mai um 16 Uhr zur Infoveranstaltung Digital gegen Demenz ins Familienzentrum kommen. Dort wird vorgestellt, wie technische Hilfsmittel Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im häuslichen Umfeld entlasten und unterstützten können. Um eine Anmeldung wird gebeten unter Telefon 602-3301 oder E-Mail demenznetzwerk(at)schorndorf.de.

Kontakt

Wer gerne weiterhin selbst bestimmt zu Hause leben möchte oder einfach mal seine Möglichkeiten überprüfen lassen möchte, kann einen unverbindlichen und kostenfreien Termin mit den Wohnberatern vereinbaren: Wilhelm Pesch, Telefon 0176 45837951 und Falk Dieter Widmaier, Telefon 64391.
Weitere Infos unter www.seniorenforum-schorndorf.de.
Wer Interesse daran hat, selbst Wohnberater zu werden kann sich an Beate Härer, Telefon 602-3303, E-Mail beate.haerer(at)schorndorf.de wenden.