Stadtnachricht

Forscherfabrik eröffnet die „Digitale Zukunftswerkstatt“


OB Bernd Hornikel und Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut eröffnen den neuen Bereich.

Die Forscherfabrik Schorndorf hat gemeinsam mit geladenen Gästen und einer Schulkasse den ersten digitalen Themenbereich in der Mitmachausstellung eingeweiht und damit ihr digitales Angebot vervollständigt. Die baden-württembergische Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut durchschnitt gemeinsam mit Oberbürgermeister Bernd Hornikel das Band und eröffnete so die „Digitale Zukunftswerkstatt“, die von ihrem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit knapp 40.000 Euro gefördert wurde. Die Stadt Schorndorf investierte 80.000 Euro in den Ausbau des neuen Bereichs.
„Ich freue mich, als Schirmfrau hier sein zu dürfen und bin schon sehr gespannt auf die Reaktionen der Kinder. Denn die Digitale Zukunftswerkstatt ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes und ein Vorzeigeprojekt, das wir als Landesregierung nachdrücklich unterstützen. Wir möchten Kinder und Jugendliche frühzeitig und kindgerecht an digitale Entwicklungen heranführen und die Potenziale des digital gestützten Lernens konsequent erschließen, um bundesweit Vorreiter einer digital unterstützten Bildung zu werden“, betonte die Ministerin. Neben der digitalen Bildung liegt dem Land auch der MINT Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sehr am Herzen. Baden-Württemberg hat den höchsten Anteil an MINT Berufen und benötigt daher auch viele Fachkräfte in diesem Bereich. „Durch Einrichtungen wie die Forscherfabrik können wir das Interesse bei Kindern wecken und fördern“, freut sich Hoffmeister-Kraut. Auch Oberbürgermeister Hornikel teilt die Freude: „Hier bekommt man selbst als Erwachsener richtig Lust auf Forschen, Tüfteln und Entdecken. In der Forscherfabrik herrscht niemals Stillstand und man spürt das Herzblut von Frau Dr. Bergler und ihrem Team.“

Neben Gästen wie dem Stifterehepaar Kelch sind auch Schülerinnen und Schüler bei der Eröffnung.

Drei neue Stationen

In der neuen Digitalen Zukunftswerkstatt stellen sich Familien und Schulkassen der Mission: „Rettet die Freizeit!“. Wie werden Maschinen schlau? Können Alltagsgegenstände miteinander sprechen? Drei neu entwickelte Stationen vermitteln auf spielerische und kindgerechte Weise die Prinzipien und Funktionsweisen verschiedener digitaler Techniken. Bei „Meinem Schulweg-Finder“ geht es darum, wie nützlich bestimmte Apps sein können, um zum Beispiel den kürzesten Weg zum Ziel zu finden. Die Stationen „Mein schlaues Zuhause“ und „Mein Kinderzimmer-Aufräumer“ vermitteln die Prinzipien des „Smart Homes“ und des maschinellen Lernens. Ergänzt wird die Digitale Zukunftswerkstatt durch einen 3-D-Bildungsdrucker, in dem das Zubehör für die Spielstationen entsteht und der auch für 3-D-Druck-Workshops genutzt werden kann. Zudem gibt es Arbeits- und Basteltische. Der ganze Themenbereich erhielt ein neues Design: Pixel-Wolken grenzen den Raum ab und auch die Maskottchen Gottlieb und Emma sind beim Erforschen der digitalen Welt zu sehen. Geplant wurde die Abteilung, genau wie die ganze Forscherfabrik, in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Ausstellungsagentur „Milla & Partner“. Baulich und programmtechnisch umgesetzt wurden sie durch die Stuttgarter Exponatebauer und Ausstellungsgestalter von „Atomstreet“.

Die Kinder testen direkt die neuen Angebote.

Genial digital - die digitalen Angebote der Forscherfabrik

„Anfangs war die Forscherfabrik bewusst analog gehalten und nutzte nur wenige digitale Medien in der Mitmachausstellung“, erklärt Dr. Andrea Bergler, Leiterin der Forscherfabrik. „An den Experimentierstationen und in den Kursen ging es hauptsächlich um ein „Begreifen“ mit allen Sinnen. Doch seit 2019 verfolgt die Forscherfabrik eine Digitalstrategie, um der fortschreitenden Digitalisierung unserer Umwelt gerecht zu werden.“ Vor allem ist es ihr als außerschulischem Forschungszentrum wichtig, Angebote zu entwickeln, die die Schulen aufgrund fehlender Ausstattung oder noch nicht vorhandener Spezialisierung der Lehrkräfte nicht selbst durchführen können. Im Kursprogramm gibt es daher seit 2020 einen Programmierkurs, der Grundschulkindern spielerisch mit Hilfe von Lego-Robotern die Vorgänge des Codings nahebringt. In den kommenden Osterferien findet ein dreitägiger Kurs statt, bei dem im Rahmen der Hector Kinderakademie der kleine Einplatinen-Computer „Calliope“ einen Einstieg in die Welt des Programmierens bietet. An den Stationen im Stadtpark, im sogenannten Klanggarten, können Familien und Kindergruppen seit dem Frühjahr 2021 ein interaktives Wissensspiel absolvieren. Das Spiel gibt es als Actionbound unter dem Namen „Forscherfabrik - Den Tönen auf die Spur“.
„Anfang des Jahres veröffentlichten wir zu- dem unsere eigene App“, erklärt Dr. Bergler. „Mit ihr können sich Grundschulen ganze Experimentierkurse ins Klassenzimmer holen.“ Das Besondere daran: Schülerinnen und Schüler experimentieren in diesen Kursen nicht nur, sondern arbeiten ihre Ergebnisse auch digital am iPad auf. So kombiniert die App geschickt MINT-Themen mit Medienbildung. Mikro-Fortbildungen für Lehrkräfte ergänzen das Angebot in der App.
Die neuen Stationen in der Ausstellung runden die digitalen Angebote ab und bieten nicht nur Schulkassen, sondern auch Familien einen Mehrwert. „Wir hoffen natürlich, dass die Kinder Spaß an den neuen Experimentierstationen haben werden. Spielerisch lernen sie dabei etwas über die Funktionsweise der digitalen Welt, die uns mittlerweile umgibt“, unterstreicht die Leiterin der Forscherfabrik, die Intention der Spiele.
Das Wirtschaftsministerium unterstützte die Forscherfabrik bereits mehrfach mit Fördermitteln. Im Jahr 2019 konnten mit ihrer Hilfe die Tüftlerterrasse eröffnet sowie der Animationsfilm mit den beiden Maskottchen Gottlieb und Emma präsentiert werden. Dank Fördergeldern im Jahr 2020 wurde die Ausstattung für die Digitalkurse angeschafft.