Stadtnachricht

Kalkdusche soll Staatswälder zwischen Nassach, Oberberken, Schlichten und Baiereck vitalisieren


Um die Fruchtbarkeit der Waldböden zu erhalten und die Waldbäume klimastabiler zu machen, beginnt der Forstbezirk Schurwald Mitte August mit der diesjährigen Bodenschutzkalkung im Staatswald. Damit wird das Kalkungskonzept von ForstBW und Landesforstverwaltung zum Schutz der Waldböden fortgesetzt. Per Helikopter wird zwischen Baiereck und Schorndorf, sowie zwischen Baiereck und Oberberken als auch zwischen Nassachtal und Unterberken, eine Fläche von rund 650 Hektar Staatswald im Forstrevier Oberberken gekalkt. Die Maßnahme dauert - je nach Witterungsverlauf – rund drei Wochen.

Bodenversauerung ist immer noch ein aktuelles Thema. Zwar ist die Säurebelastung des Waldbodens dank der Luftreinhaltemaßnahmen reduziert worden, jedoch bleibt die Bildung von Stickstoffverbindungen weiterhin hoch und belastet die Waldökosysteme. „Zudem ist eine Säurealtlast aus den 70er- und 80er-Jahren in den Waldböden zurückgeblieben“.

Erklärtes Ziel ist es, mit Kalk die Bodenversauerung abzumildern und den natürlichen Regenerationsprozess der Böden zu unterstützen. Gekalkt werden nur Flächen, die durch menschlichen Einfluss versauert sind. Von Natur aus saure Böden stehen nicht im Fokus. Die Kalkung ist Teil der Strategie zum Nachhaltigkeitsmanagement von ForstBW und Landesforstverwaltung und wird von der Europäischen Union gefördert. „Die bundesweite Bodenzustandserhebung hat gezeigt, dass eine gezielte Kalkung die Situation hinsichtlich pH-Wert, Basensättigung und Kohlenstoffspeicherung deutlich verbessert“, erläutert Anton Watzek, Leiter des Forstbezirks Schurwald. Auch die Vielfalt und Häufigkeit von Bodenlebewesen verbessert sich nachweislich. Die Bäume entwickeln eine höhere Trockenheitstoleranz und sind stabiler gegenüber Klimaextremen.

Obwohl für Mensch und Tier unbedenklich sind die jeweiligen Waldflächen während der Aktion temporär gesperrt. Der Grund: Der Kalkstaub kann im Streukübel des Helikopters auch einmal zu einem Klumpen verbacken und dann zu Verletzungen führen. „Waldbesucher müssen die Sperrhinweise deshalb unbedingt beachten“, erklärt der zuständige Revierförster Axel Scheuermann.

Bodenschutzkalkung Helikopter