Stadtnachricht

Beraten und beschlossen


Die erste Gemeinderats-Sitzung nach der Sommerpause dauerte rund sechs Stunden. Die Tagesordnung war lang und die Themen drehten sich vor allem um die aktuelle Haushaltslage der Stadt. Die Folgen des Ukraine-Krieges sind mittlerweile auch in Schorndorf spürbar. Das macht sich besonders in steigenden Energiekosten und in der Anzahl der Geflüchteten bemerkbar, die in der Stadt ankommen.

Bade- und Saunaeintritt erhöht

Zum Samstag, 1. Oktober wurde ein Energiekostenzuschlag in Höhe von 2,50 Euro zum regulären Einzeleintritt für Erwachsene in den Bereichen Erlebnisbad und Sauna erhoben. Der Gemeinderat stimmte diesem Beschluss einstimmig zu. Bei Familienkarten gilt der Zuschlag für jeden Erwachsenen. Für Kinder oder ermäßigte Eintritte wird der Zuschlag nicht gelten. Bereits verkaufte Zehner Karten und Jahreskarten sind ausgenommen.

Das Jahr 2022 lief bisher gut für das Oskar Frech SeeBad. Der Eigenbetrieb der Stadtwerke rechnet mit rund 420.000 Besucherinnen und Besuchern bis Ende des Jahres. Die Bäderbetriebe haben jedoch einen hohen Energiebedarf. Das Oskar Frech SeeBad mit seinen 1.100 Quadratmeter Wasserfläche verbraucht jährlich ca. 5.200.000 Kilowatt pro Stunde Gas für die Wärme- und Stromerzeugung über zwei Blockheizkraftwerke. Darüber hinaus müssen rund 400.000 Kilowatt Strom noch zusätzlich aus dem Netz bezogen werden. Um den Bedarf an Energie einzuschränken, wurden bereits umfangreiche Maßnahmen eingeleitet: Die Wassertemperatur der Außenbecken Hallenbad und Sauna wurde zunächst von 32 Grad auf 28 Grad gesenkt und erst vor wenigen Tagen wurden beide Außenbecken komplett geschlossen. In den anderen Becken wurde die Temperatur um ein Grad gesenkt. Die Lufttemperatur wurde ebenfalls um zwei Grad reduziert. Das Duschwasser wurde im Durchfluss reduziert und die Temperatur auf 32 Grad angepasst. Im Saunabereich wird die größte Sauna, die Ziegelsauna, erst ab 14 Uhr genutzt. Auf Vorschlag der Saunagäste wurde die kleine Innensauna komplett außer Betrieb genommen. An den Handwaschbecken gibt es nur noch kaltes Wasser.

Durch diese Maßnahmen können im Jahr 2022 voraussichtlich Einsparungen für Strom und Gas in Höhe von circa 55.000 Euro erzielt werden. Infolge der massiv gestiegenen und weiter steigenden Energiepreise für Gas und Strom, wird trotz aller Einsparungen mit einer Verschlechterung des Ergebnisses um ca. 420.000 Euro für das Jahr 2022 gerechnet. Der Energiekostenzuschlag wird voraussichtlich zu einer Kompensation der gestiegenen Kosten in 2022 in Höhe von circa 65.000 Euro führen

Anschlussunterbringung in Schorndorf

Wie bereits berichtet werden in der Tannbachhalle in Miedelsbach seit Dienstag, 4. Oktober und in der Festhalle in Haubersbronn ab Samstag, 15. Oktober Geflüchtete untergebracht. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorgehen und den damit verbundenen Zusatzkosten für das laufende Haushaltsjahr in Höhe von rund 350.000 Euro mit drei Enthaltungen zu. Die restlichen Kosten von rund 650.000 Euro fallen dann im nächsten Jahr an. Die Verwaltung wird zudem beauftragt zu prüfen, ob es in Schorndorf Standorte gibt, die sich zur Aufstellung von Wohncontainern, als zusätzliche Möglichkeit zur Anschlussunterbringung von Geflüchteten, eignen und wenn ja, welche dies sind.

Ausbau der Breitbandversorgung in Weiler

Die Ortsteile Miedelsbach, Schlichten und Ober-/Unterberken sind in Bezug auf die Breitbandversorgung bereits flächendeckend gigabitfähig ausgebaut beziehungsweise im Ausbau begriffen. Entsprechendem dem Gemeinderatsbeschluss vom Februar 2022 hat die Verwaltung beim Bund und Land Für die Ortsteile Buhlbronn, Schornbach (einschließlich Mannshaupten) und Haubersbronn sowie für die Kernstadt entsprechende Förderanträge bereits gestellt beziehungsweise wird diese noch in 2022 stellen.

Der Ortsteil Weiler wurde wegen der momentan geringen Anzahl förderfähiger Anschlusspunkte ursprünglich zurückgestellt. Mit den absehbaren Änderungen der bisherigen Rahmenbedingungen ab 2023 ist zu befürchten, dass für Weiler keine Förderung mehr möglich ist. Der Gemeinderat stimmte daher dem Vorschlag der Verwaltung, hier noch 2022 Fördermittel zu beantragen, einstimmig zu.

Änderung an der Schlosswallschule

Seit Beginn des Schuljahrs 2012/2013 ist die Schlosswallschule Ganztagesschule in offener Form und hat damit einen Ganztagesbetrieb eingeführt. Der Ganztagesbetrieb umfasst aktuell täglich sieben Stunden und 50 Minuten. Zum Schuljahr 2023/2024 soll dies nun auf volle acht Stunden erweitert werden, sodass seitens des Schulamtes entsprechend mehr Lehrerstunden zugewiesen werden können.

Damit der Ganztagesbetrieb um die fehlenden zehn Minuten verlängert werden kann, soll der Schulbeginn von 8 Uhr auf 7.50 Uhr vorgelegt werden. Das offene Klassenzimmer wird künftig auf 7.40 Uhr vorverlegt und damit auf zehn Minuten verkürzt. Der Gemeinderat stimmte dem Beschluss einstimmig zu.

Jürgen Erdmann gewählt

Ortschaftsrätin Paula Zobler ist zum Montag, 1. August 2022 als zweite Stellvertreterin des Ortsvorsteher aus dem Ortschaftsrat Weiler ausgeschieden. Mit ihrem Ausscheiden aus dem Ortschaftsrat musste das Amt neu besetzt werden. Ortschafts- und Stadtrat Jürgen Erdmann wurde einstimmig als zweiter Stellvertreter des Ortvorstehers gewählt.

Umbesetzung Beirat Kufo

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte einen Antrag gestellt, den Beirat Kulturforum Schorndorf e.V. im Wege der Einigung umzubesetzen. Im Beirat Kulturforum Schorndorf e.V. sind die GRÜNEN seit der letzten Wahl im Jahr 2019 durch Stadtrat Andreas Schneider vertreten. Nachdem dieser seit dem Freitag, 1. Juli 2022 bei der CDU-Fraktion hospitiert und damit als ständiger Gast zu dieser Fraktion zählt, wird der Sitz mit Stadträtin Dr. Simone Höfer neu besetzt werden. Mit zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat zu.