Stadtnachricht

Neuerungen bei der Feuerwehr Schorndorf


Nina Lutz, Mitarbeiterin der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz, in der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus

Die Digitalisierung innerhalb der Stadtverwaltung Schorndorf schreitet weiter voran. Zuletzt wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Schorndorf eine neue Feuerwehr-Verwaltungssoftware und eine neue moderne Alarmvisualisierung eingeführt.

Das umfangreiche Projekt befindet sich derzeit am Ende der Pilotphase und kommt seit Anfang des Jahres bei der Freiwilligen Feuerwehr in der Kernstadt zum Einsatz. Nachdem Support und Updates des alten Programms vom Hersteller eingestellt wurden, musste eine neue Lösung her.

Jürgen Bruckner, Leiter der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz bei der Stadtverwaltung Schorndorf und gleichzeitig Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schorndorf, war bewusst was für eine große Herausforderung die Einführung eines neuen Systems darstellen würde. Zum Glück hat man mit Ronny Ulber einen IT-Spezialist innerhalb der Stadtverwaltung Schorndorf an der Hand, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist und sowohl das technische als auch das fachliche Wissen für so einen Systemwechsel mitbringt.

Die Freiwillige Feuerwehr Schorndorf setzt dabei auf die bewährte und in der Region bereits weit verbreitete Software „Fireplan“. Diese kommt derzeit bei immer mehr Feuerwehren innerhalb des Rems-Murr-Kreises zum Einsatz.

Auch das alte Alarmfax wurde durch die moderne Alarmvisualisierung über die Software aus dem Hause Alamos ergänzt. Die digital von der Leitstelle Rems-Murr bereit gestellten Einsatzdaten werden nun auf Alarmmonitoren in der Einsatzzentrale, sowie in der Fahrzeughalle angezeigt. Ebenfalls von hier aus werden die Einsatzdaten aufbereitet und mittels selbst entwickelter Schnittstelle an die Feuerwehrverwaltungssoftware „Fireplan“ übergeben. Aktuell läuft das Rollout für die Abteilungen in den einzelnen Ortsteilen. Das ist Alarmvisualisierung auf höchstem Niveau.

Nachdem die neue Hard- und Software installiert wurde, war es sehr zeitaufwendig diese mit allen erforderlichen Daten zu befüllen. Steffen Heckel vom technischen Dienst der Stabsstelle berichtet: „Gemeinsam mit drei Kolleginnen und Kollegen pflegten wir etwa drei Monate lang neben dem Tagesgeschäft sämtliche erforderliche Daten in „Fireplan“ ein, da eine Datenübernahme aus der alten Software nicht möglich war.“ Nach einem mehrmonatigen Testlauf, bei dem parallel zum neuen System die Einsätze auch noch auf die herkömmliche Art und Weise auf Papier dokumentiert wurden, soll im Laufe der kommenden Wochen komplett auf das neue System und die neue Alarmvisualisierung umgestellt werden.

Was kann die neue Feuerwehr-Verwaltungssoftware Fireplan?

Ein wichtiger Baustein ist die Einsatzverwaltung. Es wird bei Alarmeingang automatisch ein neuer Einsatzbericht erstellt, der dann mit weiteren Informationen im Einsatzverlauf ergänzt wird. Hier lassen sich auch bestehende Einsatzberichte nachbearbeiten und Auswertungen fahren. Auch Übungsdienste, Fortbildungen, Lehrgänge, Tätigkeiten des Gerätewarts und festgestellte Mängel lassen sich schnell und einfach über Fireplan dokumentieren.

Ein weiterer wichtiger Baustein der neuen Verwaltungssoftware ist die Personalverwaltung. Mit rund 350 aktiven Einsatzkräften und insgesamt über 500 Mitgliedern ist die Freiwillige Feuerwehr Schorndorf, zu der auch alle Freiwilligen Feuerwehren der Ortsteile gehören, die personalgrößte Feuerwehr im Rems-Murr-Kreis. Mit Hilfe von „Fireplan“ kann man sich beispielsweise mit einem Klick anzeigen lassen, bei wem welche Ehrungen oder Beförderungen bevorstehen.

Über die Materialverwaltungen werden sämtliche Gerätschaften, Fahrzeuge und Kleidungsstücke verwaltet und in der Objektverwaltung können alle Objekte mit Brandmeldeanlage oder Gefahrenpotential erfasst werden.

Im ebenfalls integrierten AGT-Logbuch (Atemschutz-Geräte-Träger-Logbuch) werden sämtliche Einträge aus Einsatzberichten oder Übungen erfasst und können vom Atemschutzgerätewart nachbearbeitet oder ausgewertet werden.

Des Weiteren werden sämtliche Abrechnungen sowohl gegenüber Verursachern als auch interne Abrechnung an Feuerwehrangehörige z.B. Auszahlungen von Entschädigungen über „Fireplan“ durchgeführt.

Zur neuen Verwaltungssoftware gehört auch das in der Fahrzeughalle neu installierte Terminal. Es unterstützt die Feuerwehrleute bei vielen Aufgaben. Die Anmeldung erfolgt per Chip. So werden Anwesenheitszeiten bei Einsätzen oder Übungen erfasst und automatisch im Einsatzbericht dokumentiert. Über das Terminal kann auch das persönliche Atemschutz-Logbuch gepflegt werden. Zudem erinnert das Verwaltungsprogramm automatisch an die nächste Führerscheinkontrolle, welche durch abfotografieren des Führerscheins ebenfalls direkt am Terminal erledigt werden kann.

Wie geht es weiter?

Aktuell wird das Programm in den Feuerwehren der Ortsteile eingeführt. Jürgen Bruckner weiß: „Diese neue Technik wird uns die täglichen Verwaltungsarbeiten sehr erleichtern.“ Er wünscht sich, dass die Software von allen Feuerwehr-Kameradinnen und Kameraden gut angenommen und gelebt wird.