Stadtnachricht

Vertragsunterzeichnung für die Stadtbibliothek


Vertragsunterzeichnung für die neue Stadtbücherei

Am 7. April dieses Jahres hatte sich der Gemeinderat mehrheitlich für den Bau einer neuen Stadtbibliothek auf dem Archivplatz ausgesprochen. Seitdem sind die Planungen weiter vorangeschritten. Das ehemalige Technische Rathaus wurde entkernt, bis auf den letzten Zentimeter ausgemessen und auf alle möglichen Gefahrenquellen, wie den Brandschutz, überprüft.

Vergangene Woche fand nun die Vertragsunterzeichnung mit dem Generalübernehmer, der Firma Schatz projectbau GmbH, statt. Das Schorndorfer Unternehmen war nach einer europaweiten Ausschreibung als Bestbieter hervorgegangen und hat einen Tag nach dem Gemeinderatsbeschluss den offiziellen Zuschlag für den Bau einer neuen Stadtbibliothek am Standort Spitalhof, Archivstraße 4, zum angebotenen garantierten Maximalpreis in Höhe von 8,5 Millionen Euro erhalten.

Die Vertragsunterzeichnung erfolgte erst jetzt, da man zunächst die Kostenentwicklung bei der Beschaffung von Baustoffen wie Stahl und Beton aufgrund der aktuellen Krise beobachten wollte. Mittlerweile sind vor allem die Preise für Stahl wieder gesunken, sodass an dem Festpreis festgehalten werden konnte. „Klar ist aber, wenn die Preise wieder deutlich in die Höhe gehen, greift eine Preisgleitklausel, entsprechend Baupreisindex“, macht Erster Bürgermeister Thorsten Englert deutlich. Wenn also beispielsweise während der Rohbauphase der Preis für Stahl erneut steigen sollte, der Holzpreis aber niedriger als kalkuliert ist, wird anhand des Mittelwerts der Preis angepasst.

Insgesamt 11,4 Millionen Euro sind bereits für den Neubau der Stadtbibliothek im Haushalt eingestellt und finanziert. „Wir sind also voll im Soll und auf alle Eventualitäten vorbereitet“, so Englert weiter.

Bauen in der Krise

Blick in das Gebäude der neuen Stadtbücherei am ArchivplatzDamit die neue Stadtbibliothek wie geplant im Jahr 2025 eröffnen kann, wird bis Ende des Jahres der Bauantrag eingereicht. Parallel dazu werden derzeit schon die Architekten und Planer mit der weiteren Ausarbeitung beauftragt. Bis zum 30. April 2023 soll die Baugenehmigung vorliegen. Im Juni, so der Plan, soll die Firma Schatz mit dem Neubau beginnen, Ende April 2025 soll die neue Stadtbibliothek fertig sein.

„Bis zum heutigen Tag haben wir schon rund eine Million Euro für die erste Planungsphase und die detaillierte Prüfung investiert“, macht Englert deutlich. Hinzu kommt, dass das Technische Rathaus seit ungefähr einem Jahr leer steht und ohnehin sanierungsbedürftig ist. Oberbürgermeister Bernd Hornikel fügt hinzu: „Die aktuellen Räumlichkeiten der Stadtbücherei umfassen nur knapp 500 Quadratmeter und sind für eine zeitgemäße Bibliothek, die Orte der Begegnungen und Treffpunkte sind, zu klein. Menschen aller Altersgruppen benötigen heute mehr Platz zum Lernen, Arbeiten und für Begegnungen. Weder die Etablierung als Treffpunkt und Veranstaltungsort noch ein Ausbau der Kooperationsarbeit im Bereich der Sprach- und Leseförderung ist im bisherigen Gebäude möglich. Die neue Stadtbibliothek soll zudem ein Frequenzbringer für die Innenstadt sein.“ Im alten Gebäude zählte die Stadtbücherei im Jahr 2019 über 65.000 Besucher, das sind etwa 270 Besuche pro Öffnungstag. Die Stadtverwaltung rechnet in zentraler Lage und mit attraktiven Räumen mit mindestens 120.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr, das wären fast 500 Besuche pro Öffnungstag.

Hinzukommt, dass die Volkshochschule Schorndorf langfristig mit den derzeitigen Räumlichkeiten der Stadtbücherei plant, um ihr Angebot erweitern zu können.

Fördermittel

An Sanierungsfördermitteln für die neue Stadtbibliothek rechnet die Verwaltung fest mit rund fünf Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg. Spenden- und Sponsoringmittel in Höhe von insgesamt 300.000 Euro hat der Schorndorfer Unternehmer Schloz bereits zugesagt beziehungsweise teilweise schon zur Verfügung gestellt. „Wenn wir die Stadtbibliothek jetzt nicht bauen, wird sie gar nicht mehr gebaut“, so Oberbürgermeister Hornikel. Grund ist, dass sich die Förderrichtlinien des Landes ändern werden und die Stadt dann voraussichtlich keinen Anspruch mehr auf Fördermittel hätte.